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Philharmoniker Depot

20.11.13 Eurokrise – EZB zum Äußersten bereit

von Mr N. N. ...In diesen tristen Novembertagen des Krisen- und Wendejahres 2013 häufen sich die veröffentlichten Aussagen, ja Warnungen der verantwortlichen Euro-Retter. Zuerst waren es ja der Chef der französischen Notenbank und der Chefvolkswirt der EZB, die zum einen Deutschland zu Strukturreformen aufforderten und zum anderen klar machten, dass die EZB noch längst nicht mit ihrem Maßnahmen-Latein" am Ende sei.

Der Chefvolkswirt der EZB, Herr Praet sagte wortwörtlich:

Wenn unser (Preisstabilitäts-) Mandat in Gefahr gerät, werden wir alle Maßnahmen ergreifen, die wir für notwendig halten, um das Mandat zu erfüllen. Auch die Bilanz der Zentralbank kann eingesetzt werden. Das schließt auch die Möglichkeit unmittelbarer Käufe ein, die jede Zentralbank hat."

Am gestrigen Dienstag war es dann so weit. Der EZB-Vizepräsident Vitor Constancio betonte laut Reuters, dass die Notenbank im Kampf gegen die Krise zum Äußersten bereit sei.

Wortwörtlich sagte er:

"Alle Instrumente liegen auf dem Tisch."

Und in diesen ungewöhnlich heftigen Reigen von statements" führender Euro-Retter reihte sich gestern auch noch das deutsche EZB-Ratsmitglied, Jörg Asmussen, ein. Gegenüber dem Österrreichischen Rundfunkt sagte Herr Asmussen, dass die EZB ihr Arsenal noch nicht ausgeschöpft habe. Nach den Worten von Direktor Asmussen habe sie noch weitere Instrumente in in der Hinterhand.. Und dann ließ Herr Asmussen die Katze mit den negativen Einlagezinsen aus dem Sack. Wortwörtlich sagte er folgendes:

"Wir sind noch nicht am Ende unserer geldpolitischen Möglichkeiten. Wenn es die Inflationsrate erfordert, können wir nochmal handeln.

Ein mögliches Instrument sind dabei negative Einlagenzinsen."

Zugegeben, Asmussen merkte an, mit dem Instrument negativer Einlagezinsen vorsichtig umgehen zu müssen.

Fakt ist aber, dass die wahre Krisenlage in Europa extremst angespannt sein muss, wenn es binnen weniger Tagen ein derartiges Feuerwerk, ja Trommelfeuer an Aussagen führender Notenbanker gibt. Anders formuliert, allmählich scheint sich in der Tat ein gewißes Maß an Verzweiflung, ja Hilflosigkeit breit zu machen. Offenbar sind die sog. scheinbaren Währungshuter mit ihrem konventionellen Latein am Ende.

In das Gemengelage passt auch die IWF-Enteignungsrhetorik mit dem Gedankenspiel der 10-Prozent-Vermögensabgabe. Negativer Einlagezinse garniert mit einer saftigen Vermögensabgabe, anscheinend sollen die vermögenden Sparer langsam aber sicher auf das Unvermeidliche vorbereitet werden.

Sie erinnern sich? Zu Beginn des Jahres 2013 brachte ich in der Kapitalschutz Akte klar auf den Punkt, dass das Jahr 2013 ein Wendejahr werden wird. Und es braucht wohl kaum prophetische Begabung, vom Jahr 2014 als Enteignungsjahr zu schreiben.

Enteignung hin, Enteignung her, an dieser Stelle darf ich mich in eigener Sache noch mal zu Wort melden.

Mea culpa.

Mea maxima culpa.

Selbsterständlich will ich in meinem Dankesreigen an die Kommentatoren stellvertretend für ALLE an dieser Stelle auch Livia" nicht unerwähnt lassen.

Merci für die blitzgescheiten Analysen!

Mittwoch, 20.11.2013

Der "edle Wilde" - eine Illusion

von Bill Bonner

Gestern schrieb ich an dieser Stelle, dass Rousseaus Idee des "edlen Wilden" eine Illusion war. Die Studien von prä-zivilisierten Stämmen sprechen dafür, dass ein Mann am meisten Status gewann, wenn er einen anderen Mann tötete. Ja, es war so: Ein primitiver Mann konnte nur einen Vorteil erhalten, wenn er jemanden tötete - wie andere Jäger im Tierreich.

Die Stämme auf den Ebenen Nordamerikas taten das bis vor ungefähr 150 Jahren, sie nahmen von einem getöteten Feind den Skalp als Beweis ihrer "Errungenschaft".

Selbst während des Römischen Imperiums war die höchste Ehre, die ein römischer General erhalten konnte, das Täten eines gegnerischen Generals im direkten Kampf.


Wie man reich wird

Mit einigen wichtigen Ausnahmen gab es keine Möglichkeit, im Altertum reich zu werden, wenn man nicht das Eigentum von jemand anderem wegnahm.

Das ist es, was die Leute taten...oder versuchten.

Bis zum Aufkommen des Kapitalismus war dies die einzige Möglichkeit, vorwärts zu kommen. Man nahm von jemandem das Land, seine Frauen und seine Familie - und machte so viele wie möglich von denen zu Sklaven. In Nord- und Südamerika z.B. töteten die Ureinwohner bis tief ins 19. Jahrhundert ihre männlichen Feinde...und nahmen die Frauen und Kinder gefangen.

In angeblich zivilisierten Gemeinschaften waren Sklaven auch populär. Der Besitz von Sklaven war nicht nur akzeptabel - es war ein Zeichen von Überlegenheit.

Je mehr Sklaven man hatte, desto höher der eigene soziale Rang. Der Besitz von Sklaven war so sehr Teil des Lebens, das selbst Christus - der predigte, den Nächsten zu lieben - das nicht erwähnte.

Und die US-Verfassung - eine Blaupause für das zivilisierteste politische System, welches es bis dahin gab - tolerierte auch stillschweigend die Sklaverei, indem sie die Thematik ausklammerte.

Heute ist es weniger sicher, durch Sklaverei und Mord einen Vorteil zu erhalten. Aber wir hängen immer noch Hirschgeweihe an unsere Wände. Wir vergeben immer noch Orden an besonders gute Soldaten. Aber wir leben in einer Gesellschaft, welche im Grunde zivilisiert ist.

Und im zivilisierten Leben ist das Töten von anderen Menschen normalerweise nicht akzeptabel, wenn es nicht verboten ist und bestraft wird. Die Sklaverei ist im größten Teil der Welt abgeschafft. Wir haben immer noch Lohn-Sklaven...und Steuer-Sklaven. Aber der vollständige Besitz von Menschen ist größtenteils verschwunden.

Kein perfektes System - aber es funktioniert!

Heute leiten wir unser Bedürfnis nach Wettbewerb in viele verschiedene Aktivitäten. Einige Menschen fahren teure Autos. Einige bauen Mega-Häuser. Wir haben Team-Sportarten, darunter American Football, bei denen ein Team handelt, als ob es das andere töten möchte.

Aber im Geschäftsleben, bei Karrieren und bei Investments finden die Menschen den Wettbewerb am gewinnbringendsten.

Die Trader an der Wall Street sprechen davon, dass sie es ihren Gegnern zeigen werden. Unternehmer lesen die Werke von Militärstrategen wie Sun Tzu und Carl von Clausewitz, um nach Hinweisen zu suchen, wie sie ihre nächste Kampagne gewinnen können.


Und jetzt können wir dank des modernen Kapitalismus reich werden, ohne etwas von anderen wegnehmen zu müssen. Der Reichtum ist nicht mehr ein Nullsummen-Spiel. Der Reichtum der Welt kann erhöht werden, durch harte Arbeit, Sparen, Innovationen und Investieren.

Die Leute, die im Kapitalismus Erfolg haben, erhalten Reichtum. Und in Amerika auch Status. Die werden reich....und machen während dieses Prozesses auch ihre Nachbarn reicher.

Das ist kein perfektes System. Aber es funktioniert bemerkenswert gut...wenn man es sich selbst überlässt. Ich plane, zu dem Thema zurück zu kommen...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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