.

Philharmoniker Depot

19.09.13 US-Notenbank: Bernanke, die Konjunkturskepsis und die Edelmetalle

Mit ihrer Entscheidung, schlicht nichts zu tun, hat die US-Notenbank Fed die Märkte Zweifels ohne überrascht. Nur wenige Experten hatten erwartet, dass das passiert. Eigentlich ging der Markt vom „Tapering“ aus, dass die Fed ihre quantitativen Lockerungsmaßnahmen nach und nach zurück fahren wird. Doch nichts von dem wird passieren. Nicht vor 2015 dürfte es zu Zinserhöhungen kommen, zu schwach ist und bleibt die konjunkturelle Entwicklung.

Das überrascht einigermaßen angesichts der Kursentwicklung an den Aktienbörsen. Der Dow Jones liegt auf Allzeithoch, die Nasdaq befindet sich auf einem Mehrjahreshoch und auf halbem Weg zu den exorbitanten Kursniveaus, die im Zuge der Dotcom-Blase im Frühjahr 2000 erreicht wurden. Die US-Immobilienpreise befinden sich ebenfalls im Aufwind. Aber nicht nur in den USA sind Rekordkurse zu sehen. Der DAX zum Beispiel meldet am Donnerstagmorgen ein neues Rekordhoch.

Der Markt scheint den Fehler zu begehen, diese steigenden Kurse als Vorboten einer konjunkturellen Wende zu interpretieren. Diese ist aber noch nicht abzusehen, wie zum Beispiel die Krise in der Stahlindustrie, einer sehr zyklischen Branche, zeigt. Nun könnte man einwenden, dass die Börse der tatsächlichen Entwicklung viele Monate vorweg läuft. Das ist zwar richtig, doch man darf den Effekt der vielen Milliarden Dollar, die die Fed mit ihren QE-Maßnahmen in den Markt pumpt, nicht vergessen. Schon seit langem ist klar, dass das Geld nur zum Bruchteil in der Wirtschaft ankommt. Der überwiegende Teil landet in Assets – Anleihen, Aktien und Immobilien.

Lange Zeit waren auch die Preise von Gold und Silber Profiteure dieser Liquiditätswelle, bevor 2011 ein klar zu erkennender Favoritenwechsel in Richtung der Aktien stattfand. Seitdem bewegen sich die beiden Assetklassen weitgehend gegenläufig. Doch das könnte sich angesichts der Bewertungsniveaus, die Gold und Silber mittlerweile erreicht haben, wieder ändern. Während die Aktien vor allem von der Liquidität der Notenbanken profitieren und tatsächliche wirtschaftliche Impulse Mangelware sind, kommen die Preise von Gold und Silber aus der Talsohle wieder heraus. Seit gestern Abend profitieren der Gold- und der Silberpreis von der Handlungsunlust der Fed und gewinnen massiv an Terrain.

Steht der Markt nun vor einem erneuten Favoritenwechsel zurück zu den Edelmetallen? Fest steht: Das Kursniveau von Gold und Silber hat stark korrigiert, bietet damit trotz aller Marktskepsis vielen Finanzmarktakteuren möglicherweise Einstiegschancen. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich die „big guys“ am Finanzmarkt in der letzten Zeit ganz anders positionierten als der Goldmarkt: An diesem zeigt sich vor allem in Asien eine enorm hohe physische Nachfrage und auch die Goldförderer selbst sind alles andere als überpessimistisch für den Metallpreis, im Gegensatz zur Finanzbranche. Nur eine der beiden Seiten kann Recht behalten.

Wichtig wird daher sein, wie lange die Fed-Milliarden den Aktienmarkt noch stützen können. Für viele Marktbeobachter, unter anderem Peter Schiff, rechtfertigen die Wirtschaftsdaten das Kursniveau am Aktienmarkt längst nicht mehr. Doch wann realisiert der Markt die große Konjunkturskepsis, die in den Aussagen der Fed-Verantwortlichen nach wie vor steckt? Wenn an der Wall Street der Trend für Dow Jones, Nasdaq & Co. dreht, könnte das Comeback der Edelmetalle an Schwung gewinnen. Der Anleihenmarkt wird dagegen noch einige Zeit lang aufgrund extrem niedriger Renditen keine wirklich attraktive Alternative sein.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Miningscout.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022

© by Silbernews.com