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Philharmoniker Depot

20.06.13 Ben Bernankes Untergangs-Vorrichtung...

von Bill Bonner ...Dow Jones und Gold sind derzeit keinen Kommentar wert. Aber diejenigen, die denken, dass sich die Welt erwärmt, sollten Edinburgh besuchen. Das ist eine Stadt, welche aus Stein erbaut ist. Gelben Steinen. Braunen Steinen. Fast schwarzen Steinen. Fast jedes Gebäude besteht aus Stein. Und die gesamte Stadt ist auf Felsen erbaut...

Wer Steine mag, der ist erfreut. Er kann dann alle Steine bewundern, die er mag. Aber jemand, der an die globale Erwärmung glaubt, wäre letztes Wochenende enttäuscht gewesen. Sogar die Steine zitterten. Mitte Juni sind die Tage so lang wie eine arktische Nacht...und genauso kalt.


Ja, der kalte Wind fegte durch die Straßen. Der Regen kam in einem Winkel herab. Die Touristen beugten sich vor, um vorwärts zu kommen. Sie waren in Pullover, Kopftücher, Hüte und Mäntel gekleidet, und sie zogen sich in die Burg und die Teeläden zurück.

Die armen Nordamerikaner wusste nicht, was da auf sie getroffen war. In ihren Shorts und T-Shirts müssen sie sich gefragt haben, ob sie eine merkwürdige Art von Zeitsprung erlitten hatten. Der Zeitunterschied zu ihrer Heimat betrug keine sechs Stunden...aber es wirkte so, als ob sie 6 Monate weiter seien. Es fühlte sich wie Dezember und nicht Mittsommer an.

Kann die Fed den Geldhahn zudrehen?

"Natürlichist die große Sorge, die jeder hat, nun die, wie wir daraus wieder herauskommen", sagte Gillian Tett.


Ich befand mich mit Gillian von der Financial Times auf einer Bühne. Sie sprach nicht darüber, wie es möglich sei, aus Edinburg herauszukommen oder dem Wetter zu entgehen. Sie sprach über QE und ZIRP, die Politik des "leichten Geldes"...welche derzeit die US-Geldmenge 100 Mal so schnell erhöht, wie die Wirtschaft wächst.

Wir waren beim "Financial Luncheon", welches einmal pro Jahr vom Princes Trust in Edinburgh durchgeführt wird. Das Komitee hatte Gillian und mich gebeten, zu sprechen.

Sie wissen bereits, was ich gesagt habe. Ich habe betont, dass die Geldpolitik der Zentralbanken eine Art von Mittel zum Untergang geworden ist.

Wenn man den Knopf zu lange gedrückt hält, ist es fast unmöglich, aufzuhören. Denn je länger die Fed günstige Kredite aushändigt, desto mehr Zombies stellen sich an, um davon zu profitieren.

Und je mehr Zeit vergeht, desto mehr Menschen möchten, dass das Programm weiterläuft...und weniger können überleben, falls dies nicht der Fall ist.

Einige hängen nun von ZIRP ab, um sich refinanzieren zu können.


Einige setzen auf niedrige Hypothekenzinsen, um bauen oder Häuser kaufen zu können.

Einige hängen davon ab, dass die Fed die Haushaltsdefizite finanziert und weiter Geld in die Zombie-Klasse fließen lässt - darunter Banken, die Wall Street, Behinderte, Bezieher von Lebensmittelmarken, Pensionäre, Profiteure von Aufträgen des Militärs, Gauner, Arbeitsscheue und Intriganten aller Art.

Fast niemand will den Hahn wieder zudrehen.

Die steinige Straße zur "Normalität"

Gillian hatte einen etwas anderen Ausblick. "Ich traf letzte Woche Alan Greenspan und Paul Volcker in New York", begann sie.

Das muss interessant gewesen sein, dachte ich. Ein wirklicher Kontrast. Ein ehrlicher Mann und ein gescheitelter Depp zusammen im selben Raum.


"Das wirkliche Thema, mit dem sich jeder beschäftigt, ist dasselbe. Wie kann man zur Normalität zurückkehren? Das Schuldenniveau muss sinken. Das wird eines Tages passieren. Aber wie?"

"Die gute Nachricht ist, dass dies ohne größere Schwierigkeiten geschehen kann. Es ist bereits einmal geschehen - nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals betrug die Höhe der Staatsverschuldung fast 100% des BIP."

"Was passierte, war auch eine Form der Repression...aber kaum bemerkt. Die Inflation stieg, während die Renditen der Anleihen niedrig blieben, und die Wirtschaft wuchs. Dies hatte den Effekt, dass der reale Wert der Schulden sank, ohne dass eine wirtschaftliche Verlangsamung eintrat."

"Dies war nicht beabsichtigt oder ein erklärtes Ziel der Zentralbanker dieser Zeit. Aber das Ergebnis war, dass ein Großteil der Kriegsschulden weg-inflationiert wurde. Das Schuldenniveau fiel nach einigen Jahren auf ein normales Niveau. Und dann konnten die Zinsen steigen."

Wie wäre es damit, dachte ich mir. Die Fed hatte aus Zufall Erfolg gehabt. Wahrscheinlich ist das der einzige Weg, wie sie jemals erfolgreich war. Gillian sprach weiter...

7 Jahre für eine "weiche Landung"

"Die Berechnungen, welche ich gesehen habe, sprechen dafür, dass dasselbe nun wieder passieren könnte. Aber es wird mindestens 7 Jahre benötigen, um eine solche Form der weichen Landung zu erreichen."

"Das Problem ist, dass es sehr schwierig ist, ein Flugzeug über sieben Jahre zu landen. Es gibt zwei Präsidentschafts-Wahlkämpfe innerhalb dieses Zeitraums. Und es ist schwer, sich vorzustellen, dass die Wirtschaft, die Märkte, die Fed und die Regierung so lange in die richtige Richtung laufen können. Es wäre schön, zu denken, dass diese weiche Landung passieren kann. Aber ich denke nicht, dass dies sehr realistisch ist."

Gillian erwähnte es nicht. Aber diese "weiche Landung", die sie beschrieb, könnte nur eintreten, wenn der Pilot dazu bereit wäre...und fähig.

Ben Bernanke und sein Team sind weder das eine noch das andere.


Ich betonte in meiner Rede, dass die Fed das letzte Mal eine Landung irgendeiner Art erreicht hatte, als Paul Volcker die Kontrolle hatte.

Paul Volcker war ein außergewöhnlich mutiger Fed-Vorsitzender. Und er stützte Präsident Reagan. Selbst damit war es knapp. Die Wirtschaft war in die größte Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg gefallen.

Der Schmerz war so groß....und der Ärger auf Volcker so intensiv...dass ein Bildnis von ihm in Washington verbrannt wurde.

Mr. Bernanke, hätte er den Mut wie Volcker zu handeln, würde wahrscheinlich in New York verbrannt werden.

(Auch in Edinburgh schien niemand diesen Witz zu verstehen.)

Aber alles ist möglich. Der Markt ist außergewöhnlich unvorhersehbar. Gerade wenn man denkt, man habe ihn verstanden, wird er hinter einem wieder auftauchen...und etwas völlig unerwartetes tun.


Bleiben Sie dran...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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