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17.05.12 Geldmenge und Inflation - Die Quantitätsgleichung

von Sven Weisenhaus ...die Geldmenge M3 ist im März um 3,2 % im Jahresvergleich gestiegen. Im Februar lag das Wachstum der Geldmenge bei 2,8 %. Das Dreimonatsmittel des M3-Wachstums liegt bei 2,8 %. Die Geldmenge M1 ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % geklettert nach +2,5 % im Vormonat. Der Durchschnitt der letzten drei Monate liegt hier bei 2,4 %.
Die Kreditvergabe im privaten Sektor ist gleichzeitig gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % gestiegen.

Die linke Seite der Quantitätsgleichung

Erinnern Sie sich noch an meinen Beitrag über die Quantitätsgleichung? Sie lautete:

Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit = Gütermenge x Preise

Die Daten zur Entwicklung der Geldmenge im Euroraum habe ich soeben präsentiert. Die Umlaufgeschwindigkeit habe ich in dem Beitrag zur Quantitätsgleichung als nahezu konstant angenommen. Damit wäre die linke Seite der Gleichung klar.

Die rechte Seite der Quantitätsgleichung

Am Dienstag hatte ich Ihnen berichtet, dass das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in Europa im 1. Quartal 2012 stagnierte. Es lag also bei 0.

Demnach müssten die Preise nun in etwa so stark gestiegen sein, wie die Geldmenge, damit die Gleichung wieder im Gleichgewicht ist. Wie schön, dass gestern zufällig die aktuellen Daten zur Inflation vom Statistikamt Eurostat veröffentlicht wurden. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im April demnach bei 2,6% und in der EU bei 2,7%. Wir nähern uns langsam aber stetig der Zielmarke der europäischen Zentralbank EZB von 2%.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

STOPP! Nun aber bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Man darf natürlich nicht die Inflationszahlen von April mit dem Geldwachstum von März vergleichen. Also ein Blick zurück:
Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im März bei 2,7%.

Schon besser: damit steht einem Geldmengenwachstum von 3,2% einem Preisanstieg von 2,7% gegenüber. Da muss allerdings noch eine Abwichung geklärt werden. Nun, das Wachstum des BIP wurde für das gesamte 1. Quartal angegeben. Wir haben hier also einen abweichenden Zeitraum. Man müsste also auch die Wachstumsraten des Geldes und der Preise von Januar bis März betrachten. Werfen wir also noch einen Blick auf die Daten von Januar und Februar.

Betrachtung des gesamten 1. Quartals

Im Februar lag das Geldmengenwachstum, wie oben angegeben, bei 2,8%. Die Inflation lag im Euroraum im selben Monat bei 2,7%. Im Januar lag das Geldmengenwachstum bei 2,5%, die Inflation bei unverändert 2,7%.

Siehe da, hier nähern sich die Zahlen schon an. Mal steigen sowohl die Preise als auch die Geldmenge nahezu gleich, mal Geld etwas schneller, mal die Preise etwas schneller. In Summe ergibt sich ein in etwa gleiches Verhältnis. Es zeigt sich also erneut, dass die Quantitätsgleichung einem Praxistest durchaus Stand halten kann.

Können Sie mir erklären, wie es bei diesen Daten zu einem dramatischen Anstieg der Inflation kommen soll? Nein? Dann denken Sie an dieser Stelle noch einmal an meine Gold- und Silberanalysen und die entsprechenden Argumente.

Und kommen Sie mir bitte nicht wieder mit dieser ominösen "gefühlten" oder "wahren" Inflation. Diese Mär kann man doch mit der Quantitätsgleichung inzwischen sehr leicht wiederlegen.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de


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