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Philharmoniker Depot

26.01.15 Gold: Warum die Goldbullen jetzt einen massiven Zustrom an neuen Käufern brauchen

Ich schreibe nun bereits seit vielen Jahren über die Futures-Märkte des Rohstoffsektors und dabei habe ich immer wieder versucht, den Grund zu beleuchten, warum die Anwesenheit spekulativer Geldströme für die Preisentwicklung der Rohstoffe so entscheidend ist.

Immer wenn sich die Kommentatoren zu den fundamentalen Gründen äußern, warum irgendein Rohstoff in die eine oder andere Richtung gehen sollte, neigen sie dazu, zu verallgemeinern und sich allein die Nachfrage und das Angebot des physischen Guts anzuschauen und die Daten miteinander zu vergleichen. Bei dieser Diskussion wird die Rolle der Spekulanten aber in der Regel völlig außer Acht gelassen.

Einigen mag es vielleicht komisch vorkommen, dennoch ist es einfach eine Tatsache, dass man den Preisfindungsprozess überhaupt nicht verstehen kann, wenn man die Rolle der spekulativen Gelder nicht richtig begreift.

Nehmen wir beispielsweise Gold: Die meiste Zeit über schimpfen die frenetischen Goldbugs über den „korrupten Papiergoldmarkt an der Comex“, gerne wird die Comex von ihnen auch als „Crimex“ bezeichnet. Aber immer wenn Gold in die Höhe schießt, ist von diesen Leuten kein Ton mehr zu vernehmen, so als hätte sich die „Crimex“ ganz plötzlich in einen unschuldsvollen Ort voller Reinheit verwandelt. Fällt der Goldpreis jedoch aus irgendeinem Grund, wird die Comex auf einmal wieder zu einer Räuberhöhle, zu einer Kloake des Frevels, die eines Tages von den zahlreichen neuen Gold-Futures-Märkten außerhalb der Welt übernommen werden muss.

Was diese begriffsstutzigen Schwachköpfe nicht zu verstehen scheinen, ist, dass die spekulative Nachfrage an den Papiermärkten einen enormen Einfluss auf die physischen Märkte hat. Das sehen wir die ganze Zeit über, ganz gleich wohin wir blicken, beispielsweise am Viehmarkt, wo die Rinder- oder Schweinepreise an den Futures-Märkten einbrechen oder in die Höhe schießen, noch bevor dies am Kassamarkt überhaupt angekommen ist. Zuerst bewegen sich die Futures-Märkte und danach folgt der Kassamarkt (Spotmarkt).

Der Grund dafür ist denkbar einfach: Die Marktteilnehmer, die am physischen Markt Transaktionen tätigen wollen, sichern sich vor ihren Aktionen ab, die sie am Kassamarkt tätigen. Das erlaubt es ihnen, die Absicherungen zu einem günstigeren Preis zu kaufen. Nachdem ihre Käufe oder Verkäufe den Preis stark genug bewegt haben, springen auch die Spekulanten mit an Bord, da die Käufe oder Verkäufe der Commercials – die die Preisbewegungen ursprünglich ausgelöst haben – dazu führen, dass sich die technischen Indikatoren verändern, die wiederum für die Käufe und Verkäufe der Spekulanten ausschlaggebend sind.

Und es ist wichtig das zu begreifen, weil die Futures-Märkte ja überhaupt erst entstanden sind, um den Verkäufern, den Produzenten, den Endverbrauchern usw. – also all jenen, die mit dem tatsächlichen Gut zu tun haben – eine Möglichkeit zu bieten, ihre Risiken an Spekulanten zu übertragen, die gewillt sind, dieses Risiko zu übernehmen in der Hoffnung, dadurch Profite zu generieren.

Die Marktteilnehmer, die sich absichern (hedgen) wollen, verlassen sich also auf diese Bereitschaft der Spekulanten – zumindest gilt das für gute Hedger! Die schlechten Hedger vergessen einfach, dass sie Hedger sind und verwandeln sich nur allzu oft selbst in Spekulanten – und das ist dann gewöhnlich auch der Punkt, wo sie sich finanziell in den Ruin treiben. Clevere Spekulanten können die Zeichen der gewerblichen Hedger lesen; sie leiten daraus die kommende Nachfrage und das künftige Angebot des Markts ab, um darauf dann entsprechend zu reagieren.

Dies vorausgeschickt ist es so, dass uns die Aktivität der Spekulanten ein Gefühl für die Stimmung am Markt vermittelt – und genau diese Stimmung ist es, die die Märkte bewegt. Und damit wären wir auch schon bei der aktuellen Stimmung am Goldmarkt. ..........................

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Quelle: Propagandafront.de

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