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Philharmoniker Depot

11.01.14 Gold in 2013 – ein Resümee

von Miriam Kraus ...Im vergangenen Jahr hat der Goldpreis kräftig abgegeben. Um 28% in US-Dollar gerechnet ist der Preis für das Edelmetall in 2013 gesunken. Dafür gibt es Gründe, bei denen sich die Frage stellt, ob diese auch in 2014 wirksam werden. Überlegen wir gemeinsam...

Um 28% hat der Goldpreis in USD in 2013 eingebüßt:

Um 28% hat der Goldpreis in USD in 2013 eingebüßt:

Quelle: stockcharts.com

Gold und der Westen und die Angst

Anleger (egal ob Private oder Profis) aus dem Westen (diese Betonung ist wichtig) waren es seit der Krise 2008 gewohnt, Gold immer dann zu kaufen, wenn sie sich vor Angst fast in die Hose gemacht haben. Entschuldigen Sie diese Formulierung, aber Sie wissen was ich meine: hier im Westen ist man es mittlerweile gewohnt Gold zu kaufen, sobald etwas Schlimmes passiert, also mal wieder ein Staat kurz vor der Pleite steht, Euroland kurz vor der Auflösung ist oder Amiland der Schuldenberg über die Ohren wächst. Einzige Alternative, zu der auch Gold gekauft wird: wenn der Opiumduft der Notenbanken zu heftig wird und die große Angst vor der Inflation hinzukommt.

Gold wird im Westen bei akuter Angst gekauft

Nun ist es aber so, dass man sich so ziemlich an alles gewöhnen kann, also auch an Dauerkrise und das Damoklesschwert der Staatspleiten. Paradoxerweise haben sogar die Notenbanken dafür gesorgt, d.h. im Westen haben die Notenbanken ihren Opiumduft offenbar genau richtig dosiert...nämlich so, dass die Dauerpanik abgeebbt ist, den Anlegern aber noch nicht zu blümerant zumute ist, als dass sie bereits Angst vor den Auswirkungen der Notenbankpolitik hätten. Erfolg auf ganzer Linie für die Notenbanken (fürs Erste), dagegen haben die Anleger aber im Opiumrausch das Gold vergessen.

Ironischerweise ist es also gerade die Politik der Notenbanken, welche die Panik in Europa und den USA gedämpft und dadurch auch die Goldnachfrage gedämpft hat.

Warum ironischerweise?

Weil eigentlich vor allem die Menschen in Europa und den USA allen Grund dazu hätten, gerade auch wegen der Politik der Notenbanken, Gold zur Absicherung zu kaufen.

Das hat aber nichts mit steigenden Teuerungsraten zu tun, denn abgesehen davon, dass Statistiken immer davon abhängig sind, wie sie erstellt werden, kann eine Teuerung auch eine ganze Zeit lang an bestimmten Gütern vorbei gehen und sich stattdessen nur auf Teilgebiete beschränken. Oder um es anders zu sagen: die Liquiditätspolitik der Notenbanken muss nicht zwangsläufig sofort zur Hyperinflation führen. Doch wer Augen hat, der kann zum Beispiel auf ständig steigende Aktienkurse in den USA schauen und muss sich dann nicht wundern, dass die Bewertungen immer höher klettern. Oder man schaut auf steigende Immobilienpreise in Deutschland und muss sich auch nicht wundern. Oder man sieht wie hochverschuldete Staaten niedrigste Zinsen bezahlen müssen - und auch hier muss man sich nicht wundern...denn die Liquidität, welche die Notenbanken im Übermaß bereit stellen, mag zwar nicht in die Wirtschaft, steigende Löhne und Güterpreise fließen, dafür aber in Aktien, Immobilien und Staatsanleihen.

Wichtig ist aber nur eines: mit der beständigen Liquiditätspolitik und den dauerhaften Niedrigzinsen bieten die Notenbanken von Washington, über Frankfurt und London bis hin nach Tokio auch weiterhin ein Umfeld, welches massiv dazu angetan ist, sich von der (sowieso nur scheinbaren) Sicherheit des Papiergeldes zu verabschieden. Denn auch diese Politik muss bezahlt werden und zwar mit der Wertstabilität des Papiergeldes.

Die Frage ist also nur, wie lange der Rauschzustand der Anleger im Westen anhalten wird, bis diese wieder aus der Opiumhöhle austreten müssen?

Die Zeilen hatte ich bereits im Januar des vergangenen Jahres verfasst und sie haben nichts an ihrer Aktualität verloren. Auch im vergangenen Jahr waren es durch die Notenbankpolitik verursachte steigende Aktienmärkte und niedrige Zinsen (bei gleichzeitig schwacher offizieller Inflation dann auch wieder steigende Realzinsen) die den Goldpreis unter Druck setzten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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