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Philharmoniker Depot

12.12.13 Günstiger Goldpreis: China kauft Gold

von Miriam Kraus ...Der Goldpreis ist derzeit nur noch ein Spielball zwischen der kommenden FED-Sitzung und Short-Eindeckungen der Spekulanten. Doch daneben gibt es auch einen realen Markt. Der findet nur nicht mehr hier statt, sondern in China.

Hat der Goldpreis genug gelitten?

Gold ist so günstig wie vor 3 Jahren. Das lockt Käufer in China

Quelle: stockcharts.com

Gold ist derzeit wieder so günstig wie vor 3 Jahren. Das hat längst Käufer angelockt: in Asien.

Goldpreis: wann zeigt sich die Verlagerung von West nach Ost?

Schon jetzt muss man in den Medien immer wieder lesen, Gold sei überholt, finito, am Ende, angesichts der Konsolidierung in den letzten Jahren. Wie falsch diese Aussage ist, lässt sich am besten an der Entwicklung der realen Gold-Nachfrage ablesen.

· Reale Goldnachfrage bleibt hoch

Im vergangenen 3.Quartal lag die weltweite Goldnachfrage bei 869 Tonnen, wie das World Gold Council berichtet. Das allein entspricht zwar einem Rückgang von 21% gegenüber dem 3.Quartal 2012, doch seit Jahresbeginn ist die Goldnachfrage in den ersten 9 Monaten mit 2896 Tonnen sogar um 26% gegenüber den ersten 9 Monaten des Jahres 2012 gestiegen. Das letzte Quartal mag auch saisonal betrachtet also schwächer gewesen sein, doch das Gesamtjahr kann sich bislang absolut sehen lassen. Die Welt fragt auch in diesem Jahr mehr Gold nach, als im Vorjahr. Doch warum zeigt sich das nicht in einer starken Goldpreisentwicklung?

· Physisches Gold weiterhin heiß begehrt

An der Nachfrage nach physischem Gold kann es nicht liegen, immerhin fragten die Investoren weltweit im 3.Quartal mit 304 Tonnen um 6% mehr Goldmünzen und - Barren nach als im 3.Quartal 2012. Und auch das Gesamtjahr erweist sich als stark. In den ersten 9 Monaten dieses Jahres wurden weltweit 1252 Tonnen Gold in Form von Münzen und Barren nachgefragt - das entspricht einem Anstieg von 36% gegenüber der gleichen Periode des Vorjahrs.

Die physische Goldnachfrage wächst

Quelle: pixabay

Und auch die Schmucknachfrage, die den größten Anteil an der weltweiten Goldnachfrage bestreitet, erweist sich als überaus robust. Im 3.Quartal saugte der Schmucksektor weltweit 487 Tonnen auf, das entspricht einem Plus von 5% gegenüber dem 3.Quartal 2012. Vor allem China tut sich hier massiv hervor und saugte im 3.Quartal alleine schon 164 Tonnen für die Schmuckindustrie auf - ein Plus von 29% gegenüber dem Vorjahr. Und es ist nicht nur China. Überhaupt steigt die Nachfrage nach Goldschmuck in Asien stark an. Hongkong verbuchte ein Plus von 28%, Vietnam 14%, Indonesien 19% und Thailand fragte sogar um 57% mehr Gold nach im 3.Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Nahen Osten wuchs die Nachfrage nach Goldschmuck um 9% und sogar die USA konnten hier ein Plus von 14% verbuchen. Also, noch einmal die Frage, warum zeigt sich das nicht im Preis?

· Goldpreis unter Druck durch ETF-Abflüsse...

Die Frage ist schnell und einfach beantwortet: die Gold-ETFs verlieren tagtäglich an ihren Beständen. Waren zu Spitzenzeiten der Finanzkrise noch 85 Millionen Goldunzen in den Gold-ETFs gebunkert, so sind es heute nur noch 59 Millionen Unzen.

So manch einer macht also Kasse und manch einer macht auch einfach nur mit.

· ...nach China, den neuen größten Goldmarkt der Welt!

Die Gold-ETFs verlieren also von Tag zu Tag an ihren Goldbeständen, weil die Halter ihre Anteile verkaufen. Doch wissen Sie wohin das Gold fließt? Genau, nach Asien, um dort die hohe Nachfrage zu decken. Im Grunde könnte man also sagen, dass die westlichen Gold-ETFs (und wir sprechen hier wirklich nur von den West-ETFs) Chinesen, Inder, Thais und Vietnamesen mit Gold versorgen.

Das ist wirklich nett, zumal noch zu dem günstigen Preis! ;-)

· Selbst Inder kaufen fast ohne Rücksicht auf Goldpreisprämien

Offensichtlich halten die Asiaten Gold derzeit für günstig, ansonsten würden sie ja nicht so viel davon kaufen. Das wird besonders deutlich, wenn man sich Indien anschaut. Dort hat sich die indische Regierung ja bereits vor einiger Zeit eine handfeste Bodenlosigkeit einfallen lassen, um ihre Handelsbilanz aufzupeppen und kurzerhand massive Importzölle auf Gold eingeführt. Das Resultat ist zwar ein Rückgang der Nachfrage im 3.Quartal, aber seit Jahresbeginn steht die Gesamtnachfrage immer noch um 19% höher als in den ersten 3 Quartalen des Jahres 2012. Das will was heißen, insbesondere wenn man sich vor Augen hält, dass die Inder jetzt schon 160 USD zusätzliche Prämie auf jede Unze Gold bezahlen müssen. Doch die Inder schlagen bei jedem zwischenzeitlichen Preisrückgang zu.

· Zentralbanken sind immer noch Gold-Netto-Käufer

Doch es sich nicht nur die chinesischen und indischen Privatleute, die ihre Goldvorräte weiter aufstocken. Auch die Zentralbanken kaufen weiterhin mehr Gold, als sie verkaufen. Damit sind die Zentralbanken im letzten Quartal zum 11. Mal in Folge als Netto-Käufer aufgetreten. Und dabei geht es hier nur um die gemeldeten Käufe. Doch vor allem China, aber auch Russland und andere Nationen kaufen auch ohne das irgend jemandem so schnell mitzuteilen. Im Falle der chinesischen Zentralbankskäufe erfährt man meist erst in ein paar Jahren, welche Unsumme aufgesaugt wurden. Und auch die etablierten und angeblich sich ach so sicher fühlenden Nationen, haben offenbar zumindest das Bedürfnis ihr Gold in der Nähe zu haben. Neben Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden, haben auch Finnland, Polen, Rumänien und Ecuador den Antrag auf Rückführung ihres Goldes von der FED und anderen westlichen Finanzinstitutionen nach Hause beantragt. Da bin ich ja sehr gespannt, wie lange das noch dauern wird.

Fazit für den Goldpreis

Angesichts all dessen muss man sich natürlich die Frage stellen, warum der Goldpreis eigentlich immer noch so günstig ist. Nun, ich sage es einmal so: wenn der Westen doof genug ist, den Chinesen das Gold für einen Appel und ein Ei, sprich ein paar Papier-Dollar hinterher zu werfen, dann soll er das doch tun. Ich stelle mir die Frage mittlerweile nämlich nicht mehr und nutze die Lage lieber für meine Käufe aus...wie die Chinesen, Thais, Inder, Vietnamesen und Indonesier...

So long liebe Leser...mir ist dabei im Übrigen auch egal, ob der Goldpreis noch eine Weile auf tiefen Niveaus weiter umher schwankt....denn ich kaufe Gold nicht (und habe es nie getan) um Profit zu machen, sondern (und werde es immer tun) um eine langfristige Absicherung in der Tasche zu haben...liebe Grüße..

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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