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Philharmoniker Depot

19.04.13 Fakten zum fallenden Goldpreis

von Adrian Ash ...Bis jetzt hat 2013 nicht viel Freude gemacht bei den Edelmetallen, trotz der Eurozonen-Krise, und trotz der Angriffe auf den Wert von Papiergeld, durch die Zentralbanken selbst.

Wie kommt das? Nach einem vollen Jahrzehnt von Gewinnen beim Goldpreis - Jahr für Jahr - ist ein Rückgang eine natürliche Sache, und es bedeutet keineswegs, dass damit die Anziehungskraft des Goldes als sicherer Hafen unterminiert worden ist. Es könnte allerdings sein, dass Sie mit Gold Geld verloren haben, welches Sie lieber nicht verloren hätten. Hier zu meinen 4 Punkten:

1. Die Aktienmärkte sind gestiegen - und zu erwarten, dass Gold (= Krisenversicherung) zur gleichen Zeit steigt, wäre unlogisch, wenn nicht gierig. Nur in der ersten Runde der ultraniedrigen Zinsen (2003-2007) stieg Gold zusammen mit Aktien, Immobilien, Rohstoffen, Kunst und allem anderen, was ein Preisschild hatte. Gold stieg dann weiter, als die Kreditblase platzte. Wenn dieser Rückgang des Jahres 2013 nicht dafür spricht, dass die Krise vorbei ist, dann sagt es zumindest, dass der Goldpreis eine Atempause genommen hat.

2. Der Gold-Chart sieht mittlerweile schlimm aus - ich bin kein "technischer Analyst", aber viele professionellen Gold-Trader sind das. Gold fiel zuerst unter die Marke von 1.525 Dollar. Das war in einem 5-Jahres-Chart eine langfristige "Unterstützung". Laut technischer Analyse gilt dieses Niveau nun als "Widerstand", was mögliche Gewinne zumindest in dieser Höhe erstmal begrenzt.

3. Vorsicht vor dem Gerede von einem "Bärenmarkt". Die Nachrichten überall betonen nun, dass Gold jetzt in einem "Bärenmarkt" sei. Die meinen damit mehr als das, dass der Preis fällt. Stattdessen meinen sie, dass der Goldpreis mehr als 20% von seinem Topp gefallen ist, was die technische Definition eines "Bären" erfüllt. Solche Rückgänge sind bei Gold bestimmt selten, seit der Anstieg des Jahres 2001 begann. Aber sowohl Mitte 2006 als auch Ende 2008 fiel der Goldpreis stärker, mehr als 25% und 33%, bevor er dann seinen Aufwärtstrend fortsetzte.

4. Gold ist so stark gestiegen, in so langer Zeit, dass ein großer Rückschlag nun überfällig war. Gold ist gemessen in US-Dollar 12 Jahre in Folge gestiegen. Für Anleger aus Großbritannien ist der Goldpreis jedes Jahr gestiegen seit 1998, mit Ausnahme eines einzigen Jahres. Das ist ein bemerkenswerter Anstieg, der länger dauerte als die Gewinne des Goldes in den 1970ern und länger sogar als der Rekord brechende Anstieg des US-Aktienmarktes in den Jahren 1982-1989.

Nichts steigt ohne Pause, aber der Goldpreis hat das annähernd getan im 21. Jahrhundert. Und wenn dieser Rückgang nur ein Rückschlag war, anstelle des Endes, dann könnte er dennoch viel stärker ausfallen.

Zwischen Januar 1975 und September 1976 fiel der Goldpreis in Dollar um fast die Hälfte. Viele private Investoren verkauften, und sie nahmen große Verluste hin, während die US-Inflation sank. Aber die Krise war noch nicht vorüber. Als die Inflation dann erneut anstieg, und zwar stärker als die Zinsen, da verachtfachte sich der Goldpreis, bis er im Januar 1980 dann sein Topp erreichte.

Zu wissen, wann man genau aussteigt, war hingegen fast unmöglich, und danach begann der Goldpreis einen Bärenmarkt, der zwei Jahrzehnte andauerte. Viele private Investoren und institutionelle Anleger verloren in den starken Preisbewegungen der frühen 1980er Geld.

Wenn Sie sich Ihre Gold oder auch Silber-Positionen heute anschauen, dann passen Sie auf wegen Panikverkäufen. Schauen Sie, wieviel Geld Sie im Risiko haben, und erinnern Sie sich daran, warum Sie zuerst überhaupt Edelmetalle gekauft haben. Hat sich das langfristige Bild geändert? Ich glaube nicht, dass die Finanzkrise schon vorüber ist.

Aber derzeit sagen die Wall Street und der Goldpreis etwas anderes.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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