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Philharmoniker Depot

13.04.13 Gold fällt?

von Miriam Kraus ...Der Goldpreis ist heute auf das tiefste Level seit April 2011 gefallen, auf unter 1.500 USD pro Feinunze. Macht das Sinn? Man wundert sich................................

...ich lese gerade bei Bloomberg, die Begründung dafür, dass der Goldpreis gefallen ist, sei ein stärkerer US-Dollar, der von einer stärkeren US-Konjunktur profitiere und damit die Nachfrage nach Absicherung in Form von Edelmetallen dämpfe.

Komisch...denn auch der S&P 500 Aktienindex ist heute gefallen. Grund dafür sind allem Anschein nach die etwas schwächeren US-Konjunkturdaten in den letzten Wochen. Nach schwachen (Monats-)Arbeitsmarktdaten, sinkt die Zufriedenheit der Konsumenten und die Einzelhandelsabsätze ebenso. Das sind aber gar keine guten Zeichen für die US-Wirtschaft...trotzdem offenbar kein Grund für die meisten Beobachter, dem US-Aktienmarkt mehr als eine winzige 5%-Korrektur zu gönnen.

Oder anders gesagt: während jetzt langsam auch noch die letzten Analysten einen bärischen Ton im Umgang mit Gold an den Tag legen, sind jetzt so langsam auch noch die letzten Analysten echt positiv gestimmt für US-Aktien....

Oh, oh....das muss einem zu denken geben...

(Übrigens ist Gold ja auch in Euro gefallen. Dafür kann nun aber keineswegs eine „bessere Konjunkturdaten und überhaupt ist alles besser, deshalb braucht man keinen Schutz mehr"-Begründung herhalten. Lustigerweise sollen nun Zyperns Goldreserven als Grund herhalten. Denn wenn man keinen anderen Grund findet, dann kann man ja mal drüber spekulieren, ob das Inselchen gezwungen sein könnte, seine Goldreserven zu veräußern. Nun ja...Zypern besitzt 13,9 Tonnen Gold. Die Notenbanken, mittlerweile Nettokäufer, haben letztes Jahr 534,6 Tonnen Gold zu ihren Beständen hinzugefügt. Zypern ist dementsprechend nun wirklich nicht erwähnenswert.)

Ich hatte ja schon letzten Freitag geschrieben, dass die Anleger in den letzten Wochen (ja überhaupt seit Anfang des Jahres) viel zu optimistisch gestimmt waren.

Ein überbordender Optimismus kann aber auch nach hinten los gehen. Zumal wenn einem als Begründung für einen sinkenden Goldpreis nur noch eine Konjunkturerholung bleibt, die so sehr gar nicht mehr existiert, oder einige FED-Mitglieder, die vielleicht gerne das QE-Programm mal langsam zurückfahren würden.

Denn lustigerweise machen die sich aktuell wieder abschwächenden US-Konjunkturdaten nur eines deutlich: die FED darf noch lange nicht mit ihrem QE aufhören, wenn sie nicht riskieren will, dass alles wieder auseinander fällt.

Eigentlich also nach wie vor ein Szenario, welches Gold begünstigen sollte....

Es kommt nur auf den Blickwinkel an

Gold mag in USD und EUR gepreist gefallen sein, aber das ist nur ein Blickwinkel. Sehen wir uns Gold mal von einem anderen Blickwinkel aus an.

Zum Beispiel im Vergleich zum japanischen Yen:

Quelle: stockcharts.com

Sie sehen, in japanischen Yen steigt Gold unbeirrt weiter und hat seinen Aufwärtstrend zuletzt sogar noch verstärkt. Der mega-extremen Flutungspolitik der japanischen Notenbank sei Dank.

Oder zum Beispiel im Vergleich zu Öl:

Quelle: stockcharts.com

Sie sehen, in Öl, dem Schmierstoff unserer Zivilisation (hier im Vergleich zu Brent-Öl) ist Gold eigentlich weder zu teuer, noch zu günstig, sondern vollkommen in line.

Oder auch zum Beispiel im Vergleich zu US-Aktien:

Quelle: stockcharts.com

Richtig mega-günstig ist Gold, wie man sieht, vor allem im Vergleich zu US-Aktien (hier im Vergleich zum S&P 500 Index).

Und wieder muss ich sagen: Oh, oh...Vorsicht, Vorsicht!

US-Aktien sind offenbar mit so viel Optimismus überschüttet, dass man sich die Frage stellen muss, ob das noch gerechtfertigt ist. Hoffentlich gibt's in diesem Jahr nicht noch einen Crash, dem die Rohstoffpreise im Allgemeinen und eben auch der Goldpreis einfach nur ein bisschen voraus geeilt sind.

So long liebe Leser....Aber nun ja, Sie wissen ja wie ich denke. Ich mag auch Preisrückgänge, denn dann kann man immer so schön günstig wieder einkaufen. In erster Linie Gold, die einzig wahre Währung, aber auch Anteile von gesunden und wichtigen Unternehmen sind ja nicht zu verachten....liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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