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Philharmoniker Depot

10.12.14 Schweizer kaufen kein Gold – Goldpreis steigt stark

die Schweizer konnten in einer Volksabstimmung über Ihr Gold entscheiden. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sollte keine weiteren Goldverkäufe tätigen dürfen, die Goldreserven seien in der Schweiz zu lagern und der Goldanteil des Nationalbank-Vermögens müsse mindestens 20 Prozent betragen. Eine Zustimmung zu dieser Goldinitiative hätte eine beachtliche Nachfrage für das Edelmetall bedeutet. Mehr als 1.500 Tonnen des Edelmetalls hätte die SNB in den nächsten Jahren kaufen müssen – mehr als die Hälfte einer aktuellen Jahresproduktion.

Die Zustimmung der Schweizer hätte demnach für spürbar höhere Kurse sorgen sollen. Für den Fall einer Ablehnung rechneten Marktbeobachter hingegen mit einem Preisrückgang bei Gold. Pessimisten erwarteten sogar Attacken gegen das Edelmetall und einen regelrechten Absturz bei seinem Preis.

Klare Ablehnung führt zu Kursanstieg

Gerade einmal 22,7 Prozent der abgegebenen Stimmen waren für die Goldinitiative. Eine verheerende Niederlage. Die SNB muss somit kein Gold in großer Menge zukaufen. Was macht der Goldpreis? Unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses am 30. November fiel er für kurze Zeit. Seitdem steigt er aber. Mittlerweile steht er über 80 Dollar höher als noch vor wenigen Tagen. Es handelt sich um einen der schnellsten Anstiege der jüngeren Vergangenheit. Der Chart zeigt Ihnen die erste Reaktion auf die Niederlage und den darauffolgenden den Anstieg.

Chart: Gold Future, 26. November bis 10. Dezember 2014

Chart: Goldfuture 26. November bis 10. Dezember 2014

Seit der Ablehnung des Goldreferendums steigt der Goldpreis. Quelle: www.barchart.com

Stärke des Goldes ist extrem positives Zeichen!

Der starke Anstieg des Goldpreises ausgerechnet auf die Ablehnung einer Initiative, die eine derart große zusätzliche Nachfrage bedeutet hätte, ist ein außergewöhnlich positives Zeichen technischer Stärke. Die positive Reaktion rückt das Edelmetall wieder stärker in den Fokus kurz- und mittelfristig orientierter Anleger, nachdem sein Kurs sich bereits seit über drei Jahren in einer Abwärtsbewegung befindet.

Ausgerechnet die Schweizer stimmen für Papiergeld

Wir können den Schweizer Entscheid gegen Gold aber auch als einen Entscheid für die kreditbasierten Währungen interpretieren. Bereits heute hält die SNB große Devisenreserven, in Relation zur Größe des Landes weit mehr als die meisten anderen Notenbanken. Binnen weniger Jahre hat SNB ihre Bilanz auf mehr als 500 Milliarden Schweizer Franken verzehnfacht. Der größte Posten davon sind Euro-Forderungen.

Diese sind die eigentlichen Risikopositionen. Sie galten noch vor kurzem in der Euro-Krise als akut gefährdet. Wirklich entspannt hat sich die Lage seitdem nicht. Die südeuropäischen Länder haben weiterhin massive wirtschaftliche Probleme und in vielen Ländern Europas ist ein politisches Auseinanderdriften beobachtbar. Wenn die Schweizer in dieser Lage mit solch überwiegender Mehrheit gegen Gold und letztlich auch für die weitere Aufblähung der Bilanz der SNB mit Euros stimmen, zeugt dies von einer extremen vertrauensseligen Stimmung, die durch die Lage nicht gerechtfertigt ist.

Auf extreme Stimmungen folgen in den Märkten oft Gegenbewegungen. Haben Sie schon einmal über einen 20-Prozent-Goldanteil nachgedacht?

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dimitri Speck, Chefanalyst Sicheres Geld

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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