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29.08.15 Sinkende Aktienkurse belasten die Wirtschaft

Die Schweiz ist das beste Beispiel dafür, dass Deflation nicht schaden muss.Der Grund dafür, dass die vorherrschende Lehrmeinung offenbar gründlich daneben liegt ist so einfach wie in den letzten Jahren an der Schweiz zu sehen: fallende Preise haben den positiven Effekt, dass der Verbraucher sich von seinem Geld mehr leisten kann. Damit steigt schließlich auch der Wohlstand. Ein Phänomen, das sie in den letzten Jahren perfekt an der Schweiz beobachten konnten. Obwohl die Schweizer Wirtschaft in den letzten beiden Jahren beständig mit minimalen bis negativen Inflationsraten zu tun hatte, wuchs die Wirtschaft immer zwischen 1,4 % und 2,7 %. Es kommt eben nicht nur stupide darauf an, ob die Verbraucherpreise fallen oder nicht, sondern vielmehr, wie die Ausgangslage der jeweiligen Volkswirtschaft ist.

Deflation - das Schreckgespenst der Neuzeit

Schlagen Sie ein Lehrbuch der Ökonomie auf und Sie werden im Kapitel zur Deflation immer lesen: diese ist saugefährlich und muss konsequent bekämpft werden. Das lesen wir, weil alle aktuellen Trends in den Wirtschaftswissenschaften auf dem Zeugs aufbauen, das die Keynesianer glauben.

Deshalb glauben die Notenbanken weltweit, sie müssten immerfort Geld ins System pumpen, wenn die Wirtschaft schwächelt. Deshalb glauben sie, man müsse immerzu die Zinsen niedrig halten und deshalb vollziehen sie eine über Jahrzehnte fortdauernde Wertminderung ihrer jeweiligen Papiergeldwährungen.

Natürlich baut die Angst vor der Deflation auch auf einem realen Beispiel auf. Während der Zeit der Großen Depression in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts sanken die Verbraucherpreise massiv und es gab eine große Wirtschaftskrise mit Massenarbeitslosigkeit und viel Armut.

Und ich gebe zu, es braucht nicht viel anzunehmen, dass hier ein kausaler Zusammenhang besteht. Das zumindest glauben aktuell fast alle.

Doch ein paar Wirtschaftswissenschaftler haben nun herausgefunden: das stimmt gar nicht. Es gibt nämlich tatsächlich keinen Beleg dafür, dass sinkende Verbraucherpreise auch nur annähernd ausschlaggebend für eine sinkende Wirtschaftsleistung sind.

Die Große Depression war ein Einzelfall

Vier Wirtschaftswissenschaftler um den Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) haben sich die vergangenen 140 Jahre noch einmal neu angesehen. Ihr Ergebnis: es gibt keinen statistisch nachweisbaren Zusammenhang zwischen rückläufigen Verbraucherpreisen und sinkenden Wachstumszahlen.

Die für die Studie genutzten Daten stammen aus 38 verschiedenen Ländern und belegen eindeutig: während Deflationsjahren wurden sowohl positive als auch negative Wachstumsraten gemessen. Mit anderen Worten: nur weil die Verbraucherpreise fallen, geht es der Wirtschaft nicht automatisch schlechter.

Die einzige Ausnahme in den letzten 140 Jahren ist die Zeit der Großen Depression. Nur für diese Zeitspanne gelten tatsächlich die Maßstäbe der Lehrmeinung, wo also sinkende Preise mit einer Abschwächung der Konjunktur einhergehen.

Die letzten 70 Jahre stellen die Wirtschaftswissenschaften auf den Kopf

Und für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist es sogar umgekehrt. Tatsächlich lässt sich beweisen: seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Konjunktur in den untersuchten 38 Ländern in Jahren mit sinkenden Preisen sogar stärker gewachsen, als im Gesamtdurchschnitt.

In den Jahren, in denen die Verbraucherpreise sanken wuchs die Wirtschaft durchschnittlich mit 3,2% und damit deutlich stärker als im Gesamtdurchschnitt bei 2,7%.

Es ist also genauso so, wie so manch einer es „gefühlsmäßig" schon immer wusste: es sind nicht die sinkenden, sondern die steigenden Preise, welche größere Probleme machen.

Wichtig: Es kommt nicht auf die Verbraucherpreise an, sondern auf die Vermögenspreise

Die Ökonomen von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich haben aber noch mehr herausgefunden. Zwar gibt es keinen Zusammenhang zwischen sinkenden Verbraucherpreisen und sinkenden Wachstumsraten, jedoch besteht in fast allen untersuchten Zeitperioden ein statistisch nachweisbarer Zusammenhang zwischen sinkenden Vermögenspreisen und sinkenden Wachstumsraten.

Genauer gesagt: immer wenn Aktienkurse und Immobilienpreise sanken, dann litt auch die Wirtschaft.

Dieser Zusammenhang gilt im Übrigen auch für die Zeit der Großen Depression, die eigentlich als Paradebeispiel für die vorherrschende Lehrmeinung gilt, wonach es immer die sinkenden Verbraucherpreise seien, die eine Konjunkturschwäche auslösen.

Bleiben Sie wachsam: Aktienkurse, Immobilienpreise, Blasen und Notenbanken

Mit diesem neuen Wissen, liegt es auf der Hand heute, hier und jetzt aufs Äußerste alarmiert zu sein. Denn wenn es auf sinkende Aktienkurse und Immobilienpreise ankommt, damit die Wirtschaft einbricht, dann sind wir wohl nicht mehr allzu lange von der nächsten Wirtschaftskrise entfernt.

Denn die weltweiten Notenbanken haben mit ihrer exzessiven ultralockeren Geldpolitik seit der letzten Krise vor allem für steigende Aktienkurse und Immobilienpreise gesorgt und schon längst große Blasen kreiert. Doch solche Blasen halten nie lange, sei es nun der überteuerte US-Aktienmarkt, regionale Immobilienblasen in Deutschland und der Schweiz, oder die größte Blase von allen, die weltweite Kredit- und Papiergeldsystemblase - alle Blasen haben immer eines gemeinsam: früher oder später platzen sie und drücken dabei die Vermögenspreise in den Keller.

Meines Erachtens nach ist die Gefahr für eine große Krise ausgehend vom Immobilienmarkt in Deutschland und der Schweiz (auch hier und trotz heißgelaufener Regionen) eher gering.

Die größte Gefahr für das System geht ganz klar von der weltweiten Blase im Kreditsystem aus. Damit meine ich auch die riesigen Schuldenblasen, die unsere Staaten allesamt angehäuft haben, forciert durch eine riesige Papiergeldblase, welche die Notenbanken uns beschert haben.

Aber wir werden sehen: noch ist das letzte Wort nicht gesprochen und wird es möglicherweise auch nicht sein, bis nicht noch weitere Blasen entstanden sind. Vielleicht aber markiert auch der aktuelle Zustand mit dem kränkelnden China und einer FED die aller Wahrscheinlichkeit nach eingestehen wird müssen, dass sie ihre Zinsen gar nicht anheben kann, einen wahrhaftigen Wendepunkt im System. Man wird sehen...

So long liebe Leser....damit verabschiede ich mich für heute und diese Woche und wünsche Ihnen noch ein schönes und sonniges, erholsames Wochenende...bis Montag und liebe Grüße...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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