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22.07.15 Weltwirtschaftskrise - Schwache Aussichten für die Schwellenländer

So, in jüngster Vergangenheit ging es hier in der Kapitalschutz Akte ja vornehmlich um die Probleme in Europa. Völlig außen vor blieb insofern die Lage in den sog. "aufstrebenden Schwellenländern". ...........................................................................

Bundesbank warnt vor eingetrübten Aussichten

Gut, dass hier die Deutsche Bundesbank im jüngsten Monatsbericht den Finger in die Wunde der Schwellenländer legt. Die Aussichten sind alles andere als euphorisch, vorsichtig formuliert. Die gesamtwirtschaftliche Dynamik werde in den Schwellenländern in den kommenden Jahren vermutlich gedämpft ausfallen. Schon jetzt habe sich der Zuwachs des BIP in den Schwellenländern deutlich abgeschwächt. So erwartet der IWF für das Jahr 2015 nur noch ein Wachstum von 4,25 Prozent. Im Jahr 2010 dagegen lag die Zuwachsrate noch bei durchschnittlich 7,5 Prozent. Das voraussichtlich anhaltend gedämpfte Wachstum in den Schwellenländern habe auch Folgen für die Industrieländer. Das Grundtempo ihrer Exporte dürfte auf absehbare Zeit niedriger ausfallen als in der Vergangenheit, so das Fazit der Bundesbanker.

Erhebliche Abwärtsrisiken

Selbst für das schwächere Wachstum gebe es noch erhebliche Abwärtsrisiken für die Schwellenländer. So könnte sich die Krisenanfälligkeit einiger Schwellenländer erhöht haben, zum Beispiel durch eine starke Ausweitung ihrer Verschuldung. Auch könnte weniger Kapital in die Schwellenländer fließen, wenn sich die Geldpolitik in den USA normalisieren und damit weniger Liquidität für Investitionen bereitstehen würde. Ferner schlußfolgern die Bundesbanker, dass hauptsächlich strukturelle Faktoren und weniger kurzfristig wirkende konjunkturelle Effekte das Wachstum der Schwellenländer zurückhalten würden. Das sei insbesondere in China, Brasilien und in Osteuropa der Fall. Mit Blick auf China argumentieren die Ökonomen, dass das schwächere Wachstum in China mit einem geringeren Anstieg der dortigen Arbeitsproduktivität zusammenhänge. So sei die Migration von Arbeitskräften aus dem ländlichen Agrarsektor in die Städte ein wesentlicher Antriebsfaktor für den chinesischen Produktivitätsanstieg. Diese Wanderungsbewegung habe sich aber zuletzt abgeschwächt. Noch wichtiger sei, dass die Produktivität in den einzelnen Wirtschaftssektoren langsamer steige. Dies wiederum liege daran, dass die positiven Effekte von vorangegangen Strukturreformen auslaufen würden. Als Beispiele für solche Reformen nennen die Volkswirte die Aufnahme Chinas in die Welthandelsorganisation im Jahr 2001 sowie die Umstrukturierung und Privatisierung von Staatsunternehmen. Diese hätten in der Folgezeit zu "erheblichen Effizienzgewinnen" geführt. Daneben machen die Bundesbank-Ökonomen Fehlinvestitionen und nachlassende ausländische Direktinvestitionen für das gedrosselte Wachstum verantwortlich.

Ende des Booms bei den Rohwaren

Beachtlich auch, dass die Bundesbanker auf das Ende der Aufwärtsbewegung bei den Rohstoffpreisen hinweisen. Diese Entwicklung hänger unter anderem mit der weniger stark steigende Nachfrage aus China zusammen. Dass das Wachstum in den Rohstoffexportländern ohne den Rückenwind der Rohstoffmärkte nur verhalten ausfalle, hänge darüber hinaus auch mit einer vergleichsweise schwachen Wettbewerbsfähigkeit dieser Volkswirtschaften zusammen. So sei etwa in Lateinamerika die Infrastruktur rückständig und die Steuer- und Abgabenbelastung hoch. In Osteuropa sei ähnlich wie bei den rohstoffexportierenden Ländern der vorangegangene kräftige Aufschwung durch günstige externe Faktoren beflügelt worden.

Last but not least betonen die Bundesbanker, dass ein schwungvoller Aufholprozess der Schwellenländer kein "Selbstläufer" sei. Um das Wachstum wieder auf einen höheren Trendpfad zu heben, benötigen die Schwellenländer dringend neue Reformimpulse, so das Fazit der Deutschen Bundesbank.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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