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27.05.15 Eurokrise - EZB-Chef Draghi mahnt Strukturreformen an

Vor den Pfingstfeiertagen hat sich anläßlich einer Konferenz in Portugal der mächtigste Mann Europas, EZB-Boss Mario Draghi, mit einem dringenden Appell zu Wort gemeldet. ........................

Strukturreformen eingefordert

EZB-Präsident Mario Draghi hat Reuters zufolge eindringlich an die Euro-Länder appelliert, die einsetzende Konjunkturerholung nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Derzeit gebe es fast "perfekte Bedingungen", um Strukturreformen zu forcieren. Das waren die Worte von Mario Draghi am Freitag auf einer Notenbankkonferenz im portugiesischen Sintra. Die konjunkturfördernde Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfe für die Regierungen kein Grund sein, derartige Vorhaben zu verschieben. Einige Länder hätten bereits während der Krise erhebliche Fortschritte erzielt. Draghi erwähnte in diesem Zusammenhang Portugal.

Gute Wirtschaftsaussichten

Nach Ansicht Draghis seien die Wirtschaftsaussichten für die Währungsunion so gut wie seit sieben Jahren nicht mehr. Der Italiener stellte kalr, dass aktuell das Wachstum zunehmen würde. Doch die Erholung allein werde weder Schuldenprobleme lösen noch hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Generell betonte Draghi, dass die Arbeitslosigkeit innerhalb der Eurozone sehr stark variieren würde. Außerdem seien die langfristigen Wachstumsaussichten in Europa vergleichsweise gering. Ökonomen würden ja das potentielle Wachstum für die USA auf über zwei Prozent taxieren. Für die Eurozone wrede insofern nur von einem Wert von unter einem Prozent ausgegangen.

Dauerhaft hohe Arbeitslosigkeit

Dieses tiefe Potenzialwachstum sei Draghi zufolg aus drei Gründen problematisch. Erstens sei die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern der Eurozone extrem hoch. Ohne Reformen werde sie dauerhaft bei über zehn Prozent bleiben. Zweitens sei die Verschuldung der Staaten und des Privatsektoren sehr hoch. Diese Schulden ließen sich ohne höheres Wachstum nicht abbauen. Und drittens würden bei einer geringen Wachstumsrate auch die Zinsen gering bleiben. Dadurch stoße die Geldpolitik schneller an ihre Grenzen, die in der Nähe eines Zinses von Null lägen.

Wörtlich betonte der Italiener:

„Geldpolitik kann die Wirtschaft zurück zu ihrem Potential bringen. Strukturelle Reformen können das Potential erhöhen."

Ja, einzig fraglich bleibt, ob die Verantwortlichen in der Politik die von der EZB erkaufte Zeit für dringend benötigte strukturelle Reformen nutzen werden.

Wehe, wenn dem nicht der Fall sein wird und am Konjunkturhimmel dunkle Wolken aufziehen...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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