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22.04.15 Droht bald eine Doppel-Krise: In China und den USA gleichzeitig?

nach Jahren der Eurokrise ist die Anleger-Stimmung in Europa im Moment relativ ruhig. Selbst der unmittelbar drohende Staatsbankrott Griechenlands und der mögliche Ausstieg des Landes aus dem Euro kann den Märkten nichts anhaben. Und zumindest in Deutschland entwickelt sich die Konjunktur langsam, aber stetig, aufwärts. Doch der beschauliche Eindruck könnte trügen.

In China platzt gerade die größte Immobilienblase aller Zeiten

Etwas ganz Großes scheint sich in China anzubahnen. Dort hat sich in den vergangenen Jahren das größte Kreditwachstum aller Zeiten ereignet: Binnen zehn Jahren hat sich das Kreditvolumen mehr als verfünffacht. Laut chinesischer Zentralbank betrugen Ende 2014 die Bankverbindlichkeiten umgerechnet rund 27.500 Milliarden US-Dollar. Das ist weitaus mehr als in den USA. Viele der neuen Kredite wurden zum Immobilienerwerb verwendet. Dementsprechend überbewertet sind die Immobilienpreise in China.

Doch mittlerweile beginnt sich das Blatt zu wenden. Seit sieben Monaten in Folge fallen die Immobilienpreise in den wichtigsten 70 chinesischen Städten mit zunehmender Tendenz. Was das Platzen einer Immobilienblase auslösen kann, wissen wir spätestens seit der Finanzmarktkrise in den USA. Sie wurde hauptsächlich durch das Platzen der dortigen Immobilienblase verursacht.

Auch in den USA stockt der Motor

Doch auch in den USA scheint der Konjunkturmotor ins Stocken zu geraten. Die Anzeichen für eine Abschwächung mehren sich. In den vergangenen Monaten kam es beispielsweise zu einem Rückgang bei den Auftragseingängen für Verbrauchsgüter. Der Chart zeigt Ihnen die prozentuale Veränderung zum Vorjahr. Lediglich während der Finanzmarktkrise fiel die Kurve stärker.

Wert aller Auftragseingänge für Verbrauchsgüter, Änderung in Prozent, 2000-2015

Wert aller Auftragseingänge für Verbrauchsgüter, Änderung in Prozent, 2000-2015. Steht die nächste Krise an?

Quelle: FRED (Federal Reserve Bank of St. Louis)

Gleichzeitiger Einbruch der beiden größten Volkswirtschaften der Welt?

Es ist gut möglich, dass die beiden größten Volkswirtschaften dieses Jahr gleichzeitig einen wirtschaftlichen Abschwung beginnen. Das könnte sich gewissermaßen zu einer Finanzmarktkrise im Doppelpack entwickeln. 2008 lag der Schwerpunkt in den USA, während China noch recht solide Finanzzahlen und insbesondere eine geringe Verschuldung aufwies. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Für die Gewinne der Aktienunternehmen verheißt die Aussicht auf eine Doppelkrise nichts Gutes. Und für Kurse der Aktien auch nicht.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dimitri Speck, Chefanalyst Sicheres Geld

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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