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19.01.15 Die EZB sorgt für die nächsten Devisen-Gewinne

Der fallende Ölpreis setzt die EZB unter Druck, Staatsanleihen von Euro-Krisenländern zu kaufen. Das schwächt den Euro. Erlauben Sie mir folgenden finanzpolitischen Dreisatz. Erstens: Der Ölpreis wird mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter fallen. Zweitens: Das wird die Europäische Zentralbank (EZB) darin bestärken, am 22.1. den Ankauf von Staatsanleihen zu verkünden. Drittens: Deshalb wird auch der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter fallen.

Der niedrige Ölpreis ist ein Problem für die EZB

Drei Themen bestimmten in den letzten Wochen und Monaten die Märkte: der fallende Ölpreis, ein mögliches QE-Programm der EZB und der schwache Euro. Beim näheren Hinsehen wird klar, dass diese drei Ereignisse sich gegenseitig beeinflussen. Denn für die EZB bedeutet der fallende Ölpreis vor allem eins, nämlich weiter fallende Verbraucherpreise für Benzin und Heizung und damit eine ebenfalls weiter sinkende Teuerungsrate. Von ihrem Ziel der zweiprozentigen Inflation ist die EZB also weiter entfernt als zuvor.

Das könnte nun dazu führen, dass die EZB auf ihrer nächsten Ratssitzung am 22.1. verkündet, Staatsanleihen von Krisenländern im Euroraum aufzukaufen. Damit würde die EZB ihre eh schon expansive Geldpolitik noch weiter ausweiten und noch mehr Liquidität in die Märkte pumpen. Infolgedessen dürfte der Euro weiter fallen, vor allem gegenüber dem US-Dollar. Mittelfristig lohnt es sich also, im EUR/USD short zu gehen, also auf eine Abwertung der Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar zu setzen.

Öl: Noch ist kein Boden in Sicht

Im Detail: Seit einem halben Jahr fällt der Ölpreis. Rohöl der Nordseesorte Brent kostete Ende Juni des letzten Jahres noch knapp 120USD pro Barrel. Zu Beginn dieser Handelswoche fiel der Barrelpreis dann zum ersten Mal seit knapp fünf Jahren unter die 50USD-Marke und markierte am Dienstag mit einem Preis von 45.19USD ein Sechsjahrestief.

Der Blick auf den Zehnjahreschart zeigt die nächsten Unterstützungen. Bei einer Fortsetzung des Abwärtstrends wird zunächst die vor allem psychologisch wichtige Marke bei 40USD als Unterstützung interessant. Allerdings zeigte der Abwärtstrend über die letzten Monate wenig Respekt vor den runden Kursmarken. Während der Kampf um die 100USD-Marke noch die zweite Augusthälfte andauerte, gaben die Bullen die 90er-Marke in lediglich vier Handelstagen auf. Nach Unterschreitung der 80USD gab es zwar eine kurze Korrektur und damit eine kurzfristige Zurückeroberung der Marke, aber auch diese konnten den weiteren Preisverfall nicht stoppen. Der Kampf um die 70er-Marke dauerte fünf Tage, bei 60USD waren es immerhin neun. Die derzeit aktuelle runde Marke von 50USD wurde am 7. Januar zuerst unterschritten, am 14.1. setzte dann die Korrektur ein.

Es darf aber stark bezweifelt werden, dass diese Korrektur einen Kurswechsel einläuten wird. Eher ist wahrscheinlich, dass der Kurs ein Muster zeitlich vorwegnimmt, das sich über die letzten Monate etablierte. Von Juli bis Dezember kam es in der ersten Monatshälfte jeden Monat zu Verlusten, während sich der Kurs in der zweiten Monatshälfte auf einem bestimmten Preisniveau einpendelte. Im folgenden Monat ging der Abwärtstrend dann ungehindert weiter. Auf dem unteren Chart lässt sich dieses Muster sehr gut nachvollziehen.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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