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01.08.14 Preisindex: die Weiterentwicklung

Gestern hatten wir uns mit den Preisindizes nach Laspeyres und Paasche beschäftigt. Heute möchte ich nun zum Preisindex nach Fisher kommen, der auch der ideale Preisindex genannt wird.

Der Fisher-Preisindex

Der US-Ökonom Irving Fisher (1867-1947) stellte sich die Frage ob es nicht gescheiter wäre, durch die Ermittlung des geometrischen Mittels der beiden Preisindizes nach Laspeyres und Paasche, einen besseren Preisindex zu ermitteln...und tat genau das! Er nahm also die beiden Indizes der deutschen Ökonomen und entwickelte daraus mit Hilfe einer einfachen Berechnung den so genannten idealen Preisindex nach Fisher.

Berechnung des Preisindex nach Irving Fisher:

Stellen Sie sich folgenden Warenkorb vor:

Jahr 1 (Basisjahr)

  • Äpfel Verbrauch: 10 , Preis pro Stück: 0,25 Euro

  • Orangen Verbrauch: 9 , Preis pro Stück: 0,30 Euro

Jahr 2 (Berichtsjahr)

  • Äpfel Verbrauch: 8 . Preis pro Stück: 0,30 Euro

  • Orangen Verbrauch: 11 , Preis pro Stück: 0,26 Euro

Nach Laspeyres

  • Index (Laspeyres) = ( 0,30 Euro x 10 + 0,26 Euro x 9) / (0,25 Euro x 10 + 0,30 Euro x 9)

  • Index (Laspeyres) = 5,34 / 5,20

  • = 1,0269

das ganze nun Mal 100 und wir haben einen Indexwert von 102,69

Nach Paasche

  • Index (Paasche) = (0,30 Euro x 8 + 0,26 Euro x 11)/ (0,25 Euro x 8 + 0,30 Euro x 11)

  • Index (Paasche) = 5,26 / 5,3

  • = 0,9924

ebenfalls Mal 100 und wir haben einen Indexstand von 99,24

So weit, so gut! Das macht nun Fisher aus den Indizes:

Er multipliziert schlussendlich die beiden Indizes miteinander und zieht daraus die Quadratwurzel.

Ergebnis: Index (Fisher) = 100,95

Fazit zum Fisher-Preisindex

Laspeyres wird immer vorgeworfen ein wenig mehr in Richtung Inflation zu tendieren und Paasche dagegen ein wenig mehr in Richtung Deflation. Fisher versucht da also den Weg des Ausgleichs. Ich sagte ja bereits, dass Paasche in der Praxis etwas zeitaufwändiger zu berechnen ist, für die Berechnung von Fisher aber essentiell.

Interessant: Der Fisher-Preisindex wird übrigens seit 1996 für die Bestimmung des US-GDP (gross domestic product - Bruttoinlandsprodukt) eingesetzt. Was aber an sich noch nichts heißt, denn was ich Ihnen hier heute vorgestellt habe, sind lediglich die mathematischen Grundlagen zur generellen Berechnung von Preisindizes. Was die Statistiker dann daraus machen, ist eine andere Sache, die wir im weiteren Verlauf der Reihe ja schon geklärt haben, bzw. haben wir uns ja schon angesehen, mit welchen Modifikation es gelingen kann, bestimmte Resultate zu erzielen.

Noch kurz, weil es so interessant ist: Berechung der Inflation nach Preisindizes

Die Berechung der Inflation erfolgt nun ganz einfach indem man vom errechneten Verbraucherpreisindex (welchen man auch immer wählen mag) eines Jahres, den errechneten Verbraucherpreisindex des Vorjahres abzieht und das Ergebnis durch den errechneten Verbraucherpreisindex des Vorjahres dividiert.

Also zum Beispiel:

Inflation 2014 = (VPI 2014 - VPI 2013) / VPI 2013

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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