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Philharmoniker Depot

05.03.12 Tsunami aus billigem Geld

von Martin Weiss... In der vergangenen Handelswoche konnte der deutsche Leitindex leicht zulegen. Am Freitag standen 6921 Zähler auf der Tafel. Das entspricht einem Plus von 0,8 Prozent im Wochenvergleich. Die Bullen tun sich noch immer etwas schwer, das Kursbarometer über die 7000er-Marke zu hieven. Aber vielleicht gelingt es ja mit Hilfe der Liquidität aus Draghis zweiter Dicken Bertha" doch noch. Insofern gilt es auf die Widerstände im Bereich um 7040 bzw. 7200 auf der Oberseite zu achten.

Blick auf Gewinner und Verlierer

Wochengewinner im deutschen Leitindex war das Papier von HeidelbergCement. Hier sprang ein Plus von gut sieben Prozent heraus. Aktuell notiert die Aktie bei 42,62 Euro. Zum Vergleich, Ende 2007 kostete die Aktie noch fast 120 Euro. Top-Wochenverlierer unter Deutschlands Standardwerten war die Aktie von K+S. Das Papier des Unternehmens mit Sitz in Kassel gab um vier Prozent nach und notiert derzeit bei gut 37 Euro. 2008 kostete die Aktie in der Spitze knapp 90 Euro.

Der zweite Auftritt der Dicken Bertha"

Top-Ereignis der vergangenen Woche war allerdings am 29.2. der zweite Auftritt der Dicken Bertha" des Mario Draghi. Den europäischen Banken wurden im Rahmen des Dreijahrestenders zu einem Zinssatz von einem Prozent knapp 530 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Den Analysten der Commerzbank zufolge sind es aktuell sage und schreibe 1,2 Billionen Euro, sprich 1200 Milliarden Euro, die die EZB den Banken mit diversen Instrumenten ausleiht. Dabei handele es sich um das Dreifache des normalen Liquiditätsbedarfs.

Übernachteinlagen auf Rekordhoch

Wie angespannt aber die Lage weiterhin ist, wird dadurch deutlich, dass die Banken weiter extrem hohe Summen über Nacht bei der EZB parken. Am Freitag gab es insofern einen neuen Rekordwert. Sage und schreibe 777 Milliarden Euro wurden von den Banken bei der EZB als Übernachteinlagen mit einer Verzinsung von nur 0,25 Prozent gebunkert. Gut möglich, dass in den nächsten Tagen die Billion-Euro als Übernachteinlage überschritten werden wird.

Tsunami aus billigem Geld

Kein Wunder, dass sich angesichts dieser extremen Geldflutung Politiker in den aufstrebenden Schwellenländern große Sorgen machen. Am Freitag warnte die Staatspräsidentin Brasiliens, Dilma Rousseff, vor einem Währungskrieg. Die Geldpolitik, mit der der aktuellen Krise begegnet werde, gleiche einem Tsunami. Die entwickelten Nationen betrieben keine Haushaltspolitik zur Förderung von Investitionen, um aus der Krise zu kommen. Anstelle dessen würden einfach 4,7 Billionen Dollar auf der Welt vergossen. Dies führe zu einem Währungskrieg, welcher ungleiche Wettbewerbsbedingungen schaffe.

Ja, die Lage bleibt weiter äußerst angespannt und es ist nicht zu erwarten, dass es eine schnelle Wende zum Besseren geben wird...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de


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