21.06.17 Öffnet die US-Notenbank die gefährliche “Büchse der Pandora”?

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Der Goldpreis ist in den vergangenen Tagen in eine Konsolidierung übergegangen, schreibt Jim Rickards vom Investor-Verlag. Denn die großen europäischen Wahlen sind erst mal vorbei und es gab keine bedeutenden Nachrichten zu Gold. Richtig?

Falsch. In den USA zeichnet sich eine Entwicklung ab, die große Auswirkungen auf den Goldpreis haben wird…

Die wichtigsten Nachrichten der letzten Tage kamen aus den USA und China. Dass China im Mittelpunkt des Goldsektors steht, kann Sie als Leser nicht wirklich überraschen. In den letzten Ausgaben hatte ich Ihnen den unstillbaren Gold-Hunger des chinesischen Drachen wiederholt beschrieben.

Auf die Nachrichten aus China gehe ich in den kommenden Ausgaben ein. In den USA gab es eine Entwicklung, die die Masse der deutschen Anleger überhaupt nicht mitbekam.

In der renommierten Zeitung „Washington Post“ argumentierte der Wirtschaftsredakteur Matt O´Brien am vergangenen Freitag: Die US-Notenbank FED sollte das Inflationsziel massiv erhöhen – und zwar von bisher 2 % auf zukünftig 4 %. Eine Verdoppelung!

Der Hintergrund: „Je höher die Inflation ist, desto höher müssen die Zinsen sein, um die Inflation zu kontrollieren – und dies schafft mehr Spielraum für spätere Zinssenkungen, wenn die Wirtschaft (der USA, Anmerk. J.R.) in Schwierigkeiten gerät. Wenn also ein Ziel von 2% die Zinsen nicht weit genug über die Nulllinie bringt, dann schafft es vielleicht 4%.“

Goldpreis wird nach Anhebung des Inflationsziels explodieren!

Seine Argumentation ist goldrichtig – im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei ist dieser Gedanke nicht aus der Luft gegriffen. Im Gegenteil. Am vergangenen Mittwoch wies niemand Geringeres als die FED-Vorsitzende Janet Yellen darauf hin, dass auch die FED über einen solchen Ansatz nachdenkt.

In der Pressekonferenz nach der jüngsten Zinserhöhung sagte Frau Yellen in Bezug auf eine Anhebung der Zielzone für Inflation: „Wir werden dies an einem Punkt in der Zukunft überdenken. …Es wird eine der wichtigsten Fragen sein, der sich die Fiskalpolitik rund um den Globus gegenübersieht.“

Für jemanden, der jedes Wort mit so viel Bedacht auswählt wie Frau Yellen ist dies eine sehr starke und klare Aussage.

Doch was dies für den Goldpreis bedeuten wird, können Sie sich an einer Hand abzählen. Denn höhere Inflation wird eine Flucht in Gold und damit einen deutlichen Anstieg des Goldpreises nach sich ziehen.

Wir sprechen hier ja nicht von einer kleinen Anhebung der Zielzone von 2% Inflation auf 2,5% Inflation. Wir sprechen dann von einer Verdoppelung der Zielzone! Das wird wie ein positiver Raketenschub auf den Goldpreis wirken. Denn hier denken wir ja immer einen Schritt weiter als die Masse der Anleger.

Ein entscheidender Grund, warum die Zielzone von 2% wie eine Heilige Kuh behandelt wurde: Wenn man dieses Sigel erst mal bricht – wer sagt, dass die Anhebung der Zielzone bei 4% aufhört? Warum nicht 6%, wenn die Fed noch höhere Zinsen möchte? Oder 7 %? Für Goldinvestoren wird dies ein Fest!

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: https://www.investor-verlag.de