.

EUR / USD EUR / CAN EUR / YEN EUR / SwFr EUR / GBP

Philharmoniker Depot

06.08.16 Die Bank of England druckt mehr Geld und senkt die Zinsen

Die britische Notenbank BOE hatte am Donnerstag erstmals seit der Finanzkrise 2009 den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 0,25% gesenkt. Das Kaufprogramm für Anleihen wurde um 60 Mrd. auf 435 Mrd. Pfund ausgeweitet, wobei 10 Mrd. für Unternehmensanleihen genutzt werden. Später im Jahr soll es eine weitere Zinssenkung auf nahe 0% geben, da man aufgrund des Brexits ein schwächeres Wachstum erwarte, womit die Bank of England die Schuld für die konjunkturinduzierte Rezession von sich weist. Die einzigartige Konjunkturtheorie der Wiener Schule zeigt hingegen eindeutig und unmissverständlich auf, dass es in einer freiheitlichen Gesellschaft keine Konjunkturzyklen gibt und diese durch die Giralgeldschöpfung des Bankenkartells erst verursacht werden. Der Staat trägt dabei die Schuld an den wiederkehrenden Wirtschaftskrisen, da er den Banken das Privileg auf die widerrechtliche Schöpfung von Kreditgeld erst einräumt. Die Notenbanken als Sicherungssystem der Banken und Kreditgeber der letzten Instanz für den Staat, verstärken die Ungleichgewichte in der Wirtschaft noch zusätzlich, was letztlich immer wieder zu Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und Armut führt. Die logische Konsequenz für mehr Stabilität und Wohlstand liegt daher in der Abschaffung der Notenbanken und des Geldmonopols des Staates, da diese beiden Institutionen die Schuld an der Misere tragen.

Der britische Leitzins wurde auf ein historisches Tief gesenkt.

Der von der britischen Notenbank erwartete Anstieg in den Produzentenpreisen, aufgrund der neuerlichen Abwertung des Pfundes, soll nach Ansicht der BOE in den nächsten zwei Jahren eine durchschnittliche Preissteigerung von 2,4% nach sich ziehen. Die englische Wirtschaft soll nur 0,1% wachsen in diesem Quartal und die Arbeitslosigkeit soll auf 5,4% ansteigen im nächsten Jahr, wobei ein Rückgang der Konsumausgaben, Unternehmensinvestitionen sowie der Investitionen in Immobilien erwartet wird. In England, aber auch den USA und Kanada, beginnen die Immobilienpreise gerade zu kollabieren, wobei die Blase diesmal größer zu sein scheint, als im Jahr 2006, auf das die Immobilienkrise 2007 folgte, die schließlich den Einbruch des Finanzsystems in 2008 nach sich zog.

Das Pfund fiel nach der Zinssenkung um 2 US-Cent zum US-Dollar, die Renditen britischer Staatsanleihen sackten noch weiter ab und der FTSE100 legte schnell 120 Punkte zu, was lediglich einen währungsbedingten Ausgleich darstellt. Der relativ geringe Abverkauf des Pfunds ist ein Zeichen dafür, wie ausverkauft die angelsächsische Währung bereits ist. Die Briten ziehen immer mehr Geld in Form von Banknoten aus dem Bankensystem ab, was die Verdopplung der Wachstumsrate des im Umlauf befindlichen Bargeldes belegt, die sich in den letzten Wochen von 5,5% auf 8% stark erhöhte. Die Angelsachsen horten – vermutlich aus Gründen der Sicherheit – das Bargeld zuhause außerhalb des Bankensystems, wobei aktuell der höchste Stand im Verhältnis zum BIP seit dem Jahr 1979 erreicht wurde. Dieser Schritt ist nur rational, denn warum sollte man der Bank auch einen Kredit geben, wenn man keine Zinsen dafür bekommt und gleichzeitig das Risiko hat, bei einer Bankenpleite leer auszugehen.

Die künstlich niedrigen bzw. negativen Zinsen sind kürzlich auch bei uns im Handel angekommen, nachdem unser Broker uns noch Geld für eine Gold-Longposition am Terminmarkt zahlt. Dies ist möglich, da eine Longposition für Gold in US-Dollar mit einer Shortposition im EUR/USD abgesichert werden muss, um das Wechselkursrisiko zu eliminieren. Für eine Shortposition im Euro erhielten wir mehr Geld als uns die Longposition im Gold kostet, weshalb unsere Eurogold-Longposition dank der Niedrigzinsen zusätzliche Erträge abwirft, anstatt wie üblich Kosten zu verursachen.

Eine Zinssenkung in England war bereits größtenteils in die Bewertung des Pfunds eingepreist.

Gold sprang 12 Dollar nach oben und Silber immerhin 30 US-Cent, womit die Edelmetalle relativ gering auf die Ausweitung des britischen QE-Programms reagierten. Dies ist auf die historische Extremposition am Terminmarkt zurückzuführen. Der Goldpreis notiert damit nahe seines zweieinhalb Jahreshoch von 1.375$ und hält sich weiterhin sehr stark auf hohem Niveau.

Der Goldpreis stieg aufgrund schlechter Wirtschaftsdaten aus den USA sowie der Zinssenkung in England auf das Hoch von Juli an.

Gold und Silber machen immer noch keine Anstalten zu einer Korrektur überzugehen, obwohl die Aktienmärkte auf neuen Allzeithochs notieren, was primär an der schlechten Wirtschaftsentwicklung in den USA und dem dort abgesagten Zinsanhebungszyklus liegen dürfte. Das Wirtschaftswachstum in den USA und Europa lahmt, während die Lagerbestände der Unternehmen auf den Niveaus des Jahres 2001 Höchstwerte erreichen und die Arbeitslosenzahlen wieder ansteigen. Von den Notenbanken sind daher eher weitere Stimuli statt einer Straffung der Zinspolitik zu erwarten. Am heutigen Nachmittag erscheinen um 14:30 Uhr die neuen US-Arbeitsmarktzahlen, die als entscheidend für die weitere Zinspolitik der US-Notenbank aufgefasst werden und so wieder großen Einfluss auf den Goldpreis haben werden. Der Marktkonsens liegt bei 180 Tsd. neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Je nachdem, ob die Zahlen besser oder schlechter ausfallen, werden die Edelmetalle fallen oder steigen, da schlechte Arbeitsmarktzahlen für eine weiterhin lockere Geldpolitik sprechen, was bullisch für den Goldpreis wäre.

Ein weiterer Faktor, warum Gold sich weiter stark halten kann, ist die langsame politische Destabilisierung Europas aufgrund des demografischen und ethnischen Wandels. Die letzten Terroranschläge haben einen offensichtlichen Einfluss auf den Goldpreis gehabt. Damit war gleichzeitig eine Stärke bei den Edelmetallen zu verfolgen. Alleine in den vergangenen 30 Tagen wurden weltweit 1165 Menschen durch islamistischen Terror getötet und 1803 verletzt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Lage in Europa künftig noch deutlich verschärfen wird. Die Staatsausgaben müssen deshalb zwangsläufig weiter anwachsen, was wiederum über die Druckerpresse finanziert werden wird. Dies dürfte letztlich die Flucht in den sicheren Hafen Gold beschleunigen.

© Blaschzok Financial Research

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022

© by Silbernews.com