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Philharmoniker Depot

28.04.16 Bricht das deutsche Konjunktur-Kartenhaus in sich zusammen?

Eigentlich hätte es heut hier in der Kapitalschutz Akte ja einzig und allein um die zerbrechliche konjunkturelle Lage in deutschen Landen gehen sollen. Zwei Meldungen vom gestrigen Mittwoch sollten der werten Leserschaft aber aufgrund der Dramatik nicht vorenthalten werden.

Abschaffung des 500-Euro-Scheins

Zum einen meldete gestern das Handelsblatt, dass das Ende des 500-Euro-Scheins offenbar beschlossene Sache sei. Auf seiner Sitzung am 4. Mai werde der Rat der EZB endgültig darüber entscheiden, wie die Abschaffung der Banknote vollzogen werde, so das Handelsblatt. Das Blatt beruft sich dabei auf „Finanzkreise". Einen Kommentar von der EZB gab es dazu nicht.

Negativzinsen für Sparer

Und wie es der „Zufall" will, kam gestern auch die Meldung, dass der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Georg Fahrenschon, Negativzinsen für private Sparer auf lange Sicht nicht mehr ausschließt. Die Sparkassen würden alles tun, um die Sparer vor Negativzinsen zu schützen - auch zu Lasten der eigenen Ertragslage, so Herr Fahrenschon auf dem 25. Deutschen Sparkassentag in Düsseldorf am Mittwoch. Wenn der außergewöhnliche Zinszustand aber lange anhalte, könnten auch die Sparkassen die Kunden nicht vor Negativzinsen bewahren.

Und hier schließt sich der Kreis wieder. Herr Draghi hat ja des öfteren schon betont, dass die Nullzinsphase noch sehr lange andauern werde. Es ist folglich nur eine Frage der Zeit, ehe die normalen Sparer mit Negativzinsen beglückt werden. Und es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, ehe es keine 500-Euro-Scheine mehr geben wird.

All jene konservativen Sparer, die nicht mit „Negativ-Zinsen" beglückt werden wollen, sollten also schon jetzt vielleicht darüber nachdenken, ob sie vorsorglich auf kleinere Euro-Scheine ausweichen sollten. Aber das sei hier nur am Rande erwähnt.

Herr Fahrenschon sagte gestern auch, wie die Lage bei der Mehrheit der Bevölkerung im angeblich so reichen Merkel-Deutschland wirklich ist. Laut Fahrenschon hätten über 60 Prozent der Privatkunden der Sparkassen monatlich eigentlich nichts mehr übrig, um Rücklagen bilden zu können.

Wehe, wehe, wenn sich die konjunkturelle Lage also verschlechtern sollte. Und stabil ist die konjunkturelle Lage wirklich nicht.

Deutsche Industrie kritisiert Regierung

Reuters meldet, dass die deutsche Industrie sich schon jetzt im Falle eines Wegbrechens der aktuell günstigen Rahmenbedingungen wie niedriger Ölpreise und Zinsen vor einem Wachstumseinbruch fürchte. Wenn diese externen Faktoren nicht mehr wirken würden, könne das deutsche Konjunktur-Kartenhaus in sich zusammenfallen, so die Aussage des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Ulrich Grillo, am vergangenen Montag auf der Hannover Messe. Herr Grillo sparte auch nicht mit Kritik an der Merkel-Regierung. Er bemängelte, dass die Verantwortlichen Berlin die Wirtschaftspolitik vernachlässigen würden. Wörtlich sagte er laut Reuters:

„Die Bundesregierung hat es in den vergangenen Jahren versäumt, Deutschland wetterfest zu machen."

Stattdessen seien "unsinnige Entscheidungen" in der Renten-, Sozial, Energie- und Klimapolitik getroffen worden. Ferner hält er vor dem Hintergrund steigender Risiken für die Exporteure ein geringeres Wirtschaftswachstum als bislang angenommen für möglich. Die deutsche Industrie spüre das Mehr von Konflikten, Risiken und Wachstumsschwächen heftiger als andere Wirtschaften, so Herr Grillo. Er fügte hinzu, dass das Land vor riesigen Herausforderungen stehen würde...

Ob wir das wirklich alles schaffen???

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Quelle: http://archiv.investor-verlag.de

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