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Philharmoniker Depot

24.04.15 Deutscher Staat als Krisengewinner

Ja, in dieser wirren Zeit des Umbruchs ist es ja mittlerweile schon so weit gekommen, dass der deutsche Staat für seine Einlagen auf den Konten der Deutschen Bundesbank mit einem Negativzins in Höhe von 0,2 Prozent zum Aderlass gezwungen wird. Anscheinend ist es wirklich so, dass ALLE Investoren, die Konten bei der Deutschen Bundesbank haben, mit dem Strafzins belastet werden.

Inwiefern es hier etwaige Ausnahmen gibt für Konten, die die Träger der Sozialversicherung unterhalten, konnte noch nicht definitiv in Erfahrung gebracht werden. Der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund, Dr. Frederik Diepgen, teilte aber gegenüber der Kapitalschutz Akte mit, dass die Deutsche Rentenversicherung Bund für die Anlage hoher Geldsummen es bisher vermeiden konnte , Anlagen mit negativem Zins zu tätigen. Immerhin.

Die Kapitalschutz Akte bleibt aber an dem Thema dran und wird – sobald es Neues gibt – darüber berichten.

Negativzins in der Schweiz

Indes ist es in der Schweiz nun so, dass es weniger Ausnahmen bei Negativzinsen auf SNB-Girokonten geben. Das teilte am vergangenen Mittwoch die Schweizer Nationalbank mit Sitz in Bern mit. Demnach habe die SNB ihre Überprüfung der Ausnahmeregelungen abgeschlossen und den Kreis der nicht den Negativzinsen unterstellten Girokonto-Inhaber deutlich verkleinert. Konkret werden künftig die Girokonten bundesnaher Betriebe bei der SNB ebenfalls den Negativzinsen unterstellt, unter anderem die Pensionskasse des Bundes PUBLICA. Die betroffenen Kontoinhaber erhalten den Minimal-Freibetrag von 10 Mio. Franken, auf denen kein Negativzins geschuldet ist. Ausserdem werden die Konten der Kantone Genf und Zürich sowie der Stadt Zürich aufgelöst. Die drei Konten hatten kaum noch Verwendung gefunden und die Konteninhaber sind nicht mehr Teil des aktuellen Geschäftskreises der Nationalbank. Ebenfalls dem Negativzins unterstellt wird das Konto der Pensionskasse der SNB. Künftig würden nur noch die Girokonten der zentralen Bundesverwaltung und der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO nicht den Negativzinsen unterliegen, so die SNB. Die SNB werde die Entwicklung der Giroguthaben auf diesen Konten aber weiterhin beobachten, teilten die Notenbanker der Schweiz mit.

Bundesregierung profitiert

Derweil ergab eine Anfrage der Fraktion der Grünen bei der Bundesregierung, dass NUR der Bund zwischen 2008 und 2015 fast 100 Milliarden Euro an Zinskosten eingespart habe. Das vermeldete die Tageszeitung „Welt“ unter Berufung auf das Antwortschreiben des Bundesfinanzministeriums. Allein zwischen den Haushaltsjahren 2008 und 2014 seien dem Bund in Relation zu den ursprünglichen Planungen insgesamt 94 Milliarden Euro an Zinsausgaben erspart worden. Die gute Situation im Haushalt sei vor allem das Ergebnis glücklicher Umstände, so der haushaltspolitische Sprecher der Grünen, Sven-Christian Kindler. Die EZB und nicht die Bundesregierung sei hauptverantwortlich für die Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung. Weiter sagte Herr Kindler, dass anders als von der Krise gebeutelte europäische Staaten die Bundesrepublik massiv von der Finanz- und Eurokrise profitiert habe. Wörtlich sagte Herr Kindler:

"Die Bundesrepublik ist milliardenschwerer Krisengewinner."

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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