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26.02.15 Eurokrise – Belgiens Notenbankchef räumt Euro-Konstruktionsfehler ein

In diesen wirren Krisentagen ist es gelegentlich schon gut, wenn selbst Mitglieder des EZB-Rats offen eingestehen, dass es in der Tat erhebliche Probleme, ja Spannungen innerhalb der Gemeinschaftswährung gibt. Das Theater, das Drama um die Hellenen ist ja alles andere als beendet. Im Gegenteil, gelöst ist und bleibt nichts; die Problematik wurde lediglich einige Monate verschoben. Und ob sich die Lage im Juni wirklich radikal zum Positiven hin gewandelt haben wird, ist wahrlich zu bezweifeln. Das wäre dann wirklich ein Wunder. Es ist eher weise, nicht auf ein solches zu hoffen bzw. zu setzen.

Ausstieg aus dem Währungsraum ermöglichen

Und gerade für den Fall, dass es kein griechisches Wunder geben wird, spricht der Chef der belgischen Zentralbank, Luc Coene, wohl vielen aus der Seele. Herr Coene sagte in einem Interview mit der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“, dass es seiner Meinung nach die Möglichkeit geben müsste, dass Mitglieder die Eurozone verlassen, wenn sie es denn wollten. Gleichzeitig schränkte er zwar ein, dass er sich kein Land vorstellen könne, welches einen solchen Schritt gehen wolle. Herrn Coene zufolge gebe es aber immer eine theoretische Möglichkeit des Ausscheidens.

Ja, Herr Coene spricht aus, was viele denken. Und das Thema Grexit dürfte selbst auf höchster EZB-Ebene eifrig hin und her diskutiert werden.

Schwachstellen der Eurozone

Noch beachtlicher allerdings ist, dass Coene auch klar einräumte, dass die Eurozone, ja deren Kontruktion einige Schwachstellen aufzuweisen hätte. Ferner sagte er, dass es einige Länder gebe, die trotz Zweifeln über die Finanzlage aufgenommen worden seien.

Oh Oh oh – Herr Coene spricht hier nicht nur von einem Land, den Griechen. Erstaunlich, wie offen ein AKTIVES Mitglied des EZB-Rats dies ausspricht. Sonst sind an der Stelle EZB-Veteranen wie der Ex-Chefvolkswirt Otmar Issing ja für Klartext-Aussagen bekannt.

Ja, Herr Coene sagte über die Konstruktionsfehler beim Euro wörtlich folgendes:

„Die Selbstregulierung der Eurozone hat nicht funktioniert. Und in der Zwischenzeit sind die Anforderungen an die Mitgliedsländer schärfer geworden.“

Und last but not least äußerte sich Coene auch zum jüngsten EZB-Beschluss, ab März Aktivakäufe in Höhe von 60 Milliarden Euro vornehmen zu wollen. Die EZB hätte diese Maßnahme beschließen müssen. Die Mitglieder im EZB-Rat hätten gesehen, dass die Inflationserwartungen rapide gesunken seien. Das System benötige aber Sauerstoff. Jetzt müsse zunächst die Wirkung dieser Entscheidung abgewartet werden. Es bestehe insofern die Pflicht, vorsichtig vorzugehen, um keine Blase entstehen zu lassen. Die EZB sei sich dieser Risiken aber bewusst.

Hoffentlich möchte man insofern noch anmerken...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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