.

EUR / USD EUR / CAN EUR / YEN EUR / SwFr EUR / GBP

Philharmoniker Depot

27.01.15 Glauben Sie dem EZB-Märchen nicht: So schütze ich jetzt mein Erspartes

die Europäische Zentralbank EZB hat entschieden Anleihen für über eine Billion Euro aufzukaufen – das meiste davon Staatsanleihen. Dies soll eine Deflation verhindern, weil Verbraucher angeblich bei fallenden Preisen ihre Käufe aufschieben. Das ist ein Märchen: Seit vielen Jahren etwa gibt es bei Elektrogeräten wie Handys oder Computer Preisrückgänge, ohne dass der Verbraucher weniger kauft. Die Branche boomt sogar.

Außerdem sollen durch den Billionenkauf von Anleihen die Banken dazu gebracht werden, mehr Kredite an Unternehmen zu vergeben. Aber auch das ist ein Märchen: Bereits seit Jahren fallen die Renditen für Staatsanleihen. Die Banken hatten also allen Anreiz, Kredite an Unternehmen zu höheren Zinsen zu vergeben. Sie taten es aber nicht. Die Gründe für die zögerliche Kreditvergabe liegen offenkundig woanders, bei Risiken und Regularien beispielsweise.

Positive Effekte sind allenfalls kurzlebig

Es spricht wenig dafür, dass das Quantitative Easing genannte Anleihekaufprogramm der Wirtschaft hilft. In Japan gab es eine Vielzahl an solchen Programmen, doch die Wirtschaft kam nicht in die Gänge. Nur die Staatsverschuldung ist explodiert und liegt mittlerweile auf Weltrekordniveau. Auch das jüngste Quantitative Easing in den USA ist keine Erfolgsgeschichte. Das Wirtschaftswachstum war kaum stärker als das in Deutschland, angesichts der erheblich günstigeren Energiekosten und der dort fehlenden Eurokrise sind die Unterschiede gering.

Doch was soll das Quantitative Easing der EZB bringen? Es geht vor allem zum Staat, zu etwa 80 Prozent sollen die Mittel dem öffentlichen Sektor zufließen. Was können wir davon erwarten? Vermutlich werden in Italien oder Spanien noch ein paar weitere Fahrradwege von Nirgendwo nach Nirgendwo gebaut werden. Oder es werden andere sinnlose öffentliche Vorhaben durchgeführt. Mit mehr als diesem kurzfristigen Impuls können wir nicht rechnen.

Danach werden sich die Ausgaben als unproduktive Fehlinvestition erweisen. Die Mittel werden aber nicht nur verschwendet sein, sie werden auch dem produktiven Sektor der Wirtschaft fehlen. Tatsächlich werden sie der Wirtschaft also nicht helfen, sondern schaden.

Staatsanleihekäufe werden die Staatsverschuldung explodieren lassen

In den vergangenen Jahren fiel die Rendite der Staatsanleihen europaweit auf historische Niedrigniveaus. Der Bund zahlt 0 Prozent Zinsen auf fünf Jahre. Wohin soll die Rendite denn durch das billionenschwere Staatsanleiheaufkaufprogramm noch fallen? Auf -5 Prozent in Deutschland? Und auf -3 Prozent in Italien oder Spanien? Das ist wohl kaum das Ziel.

Tatsächlich befördert die EZB angesichts der bereits rekordtiefen Zinsen nur Eines: Noch mehr Staatsverschuldung. Denn entweder gehen die Zinsen nach unten – sie sind aber schon weitgehend am Boden –, oder das Angebot an Staatsanleihen wird ausgeweitet. Das aber bedeutet mehr Staatsverschuldung, wie in Japan.

Theoretisch gibt es noch weitere Optionen. So halten insbesondere die südeuropäischen Banken viele Staatsanleihen. Sie könnten diese verkaufen und ihre Mittel woanders investieren – aber wie gesagt, sie taten es bereits bisher bei fallenden Renditen nicht. Wieso sollten sie es künftig tun? Auch könnten Hedgefonds und andere Anlagehäuser, die sich mit südeuropäischen Anleihen eingedeckt haben, diese nun an die EZB verkaufen – aber eine klitzekleine Klientel reicher zu machen gehört definitiv nicht zu deren Aufgabe, zumindest nicht offiziell.

Verlassen Sie die Papiergeldzone

In jedem Fall stellen die massiven Anleihekäufe der EZB ein gigantisches Anreizprogramm für Politiker dar, noch mehr Geld auszugeben. Wir müssen befürchten, dass das wenigste davon sinnvoll investiert wird. Die Mittel werden aber woanders fehlen. Außerdem wird der Finanzsektor durch das Quantitative Easing weiter aufgebläht, und die Spanne zwischen Arm und Reich geweitet.

Stellen Sie sich auf eine wachsende und zunehmend ausufernde Staatsverschuldung ein. Die Zentralbanken werden die Staatsausgaben schließlich direkt finanzieren. Am Ende steht aber nicht das Paradies, sondern der Kollaps der Währung. Ziehen Sie jetzt die Konsequenzen, und bringen Sie Ihr Ersparnisse jetzt in Sicherheit!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dimitri Speck, Chefanalyst Sicheres Geld

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

Silbernews übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben! - Copyright © by Silbernews.com 2006-2022

© by Silbernews.com