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Philharmoniker Depot

01.10.14 Eurokrise – Frankreichs Staatsschulden nun über zwei Billionen Euro

Oh oh oh – welch grobe Fehleinschätzungen sich doch selbst Spitzenpolitiker in dieser wirren Krisenzeit leisten. Sie erinnern sich? Ende 2013 rief der Bundesfinanzminister höchstpersönlich das Ende der Eurokrise aus.

Staatsschuldenkrise geht weiter

Selbstverständlich ist die Eurokrise, deren Kern ja eine Staatsüberschuldungskrise ist, alles andere als beendet. Einzig wahr ist, dass wegen der extremen Geldpolitik der neuen Banca d Italia, pardon der EZB, die akuten Probleme aktuell übertüncht werden. Aber hinter der neuen Farbe sieht es im Staatsschuldenmauerwerk weiter ziemlich trist aus. Gestern gab es insofern aus einem großen Krisenland Neuigkeiten.

Draghi-EZB als Retter

In der Dienstags-Ausgabe ging es ja in der Kapitalschutz Akte darum, dass Frankreichs Regierung offensichtlich keine Lust mehr aufs Sparen hat. Wozu auch, wenn Mario Draghi und seine neue Banca d Italia in Frankfurt alle Wünsche erfüllen. Demnächst wird es höchstwahrscheinlich auch neben ABS- und Pfandbriefkäufen große EZB-Programme zum Aufkauf von Euro-Staatsanleihen geben. Wie auch immer, so Nebensächlichkeiten wie Fiskalpakt, Maastricht-Kriterien spielen allenfalls als zahnlose Papiertiger in den diversen Sonntagsreden eine Rolle. Am Montag, sprich in der Praxis, warten alle schon auf das ultra-billige Geld der Banca d Italia zu Frankfurt.

Staatsschuldenberge wachsen munter weiter

Und so überrascht es nicht, wenn dann die Verantwortlichen in den Krisentaaten der Euro-Zone weiter das machen, was sie am besten können. Weiter auf Pump leben, weiter sich hoffnunglos bis zum Anschlag zu verschulden. Der italienische Staatsschuldenberg ist ja schon längst über die zwei Billionen Euro Hürde angewachsen. Und gestern teilten die Statistiker vom französischen Statistikamt Insee mit, dass Frankreichs Staatschulden erstmals über die Marke von zwei Billionen Euro gestiegen sind.

Ja, zum Ende des zweiten Quartals 2014 beliefen sich die französischen Staatsschulden auf 2,024 Billionen Euro. Das waren 28,7 Milliarden Euro mehr als zum Ende des ersten Quartals. Der Schuldenstand liegt damit per 30.6.2014 bei 95,1 Prozent des BIP. Ursprünglich wollte die Regierung in Paris diesen Stand erst zum Endes des Jahres 2014 anvisieren. Zur Erinnerung, dereinst sahen die Maastricht-Kriterien insofern einen Höchstwert von 60 Prozent vor. Aber das war einmal.

Schuldenberg wird weiter wachsen

Und auch in den kommenden Jahren wird es munter weiter nach oben gehen mit den Staatsschulden in Frankreich. So wie dies schon in den Vorjahren der Fall war. Allein in den Jahren zwischen 2002 und 2012 verdoppelten sich die französischen Staatsschulden von 930 auf 1860 Milliarden Euro. Und nun scheint es munter weiter in die finale Senkrechte zu gehen. Die Regierung will jüngsten Verlautbarungen zufolge wieder frühestens 2017 die jährliche Neuverschuldung unter das Maastricht-Kriterium von drei Prozent drücken.

Und in der Zwischenzeit macht die neue Banca d Italia zu Frankfurt die Schuldenmacherei weiter möglich.

Bis auf weiteres...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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