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Philharmoniker Depot

01.09.14 Die anti-zyklische Finanzpolitik der Marke Fed hat funktioniert – bish

Seit der Finanzkrise hat die Fed Unmengen an billigem Geld in die Märkte gepumpt, vor allem über Anleihenkäufe. Die Geldbasis wurde schlagartig vergrößert, die Märkte mit Geld geschwemmt und der Wasserhahn wird nur langsam wieder zugedreht. Der Staat investierte ebenso wie Unternehmen und Privatmenschen, die Unternehmen hatten wieder Personalbedarf, die Menschen konsumierten wieder und nahmen auch wieder selbst Kredite auf. Mit der Wirtschaft ging es wieder bergauf.

Die europäischen Staaten hingegen haben unter dem Spardiktat von Mario Draghi, Merkel und Co. so gut wie nicht investiert. Folglich sind Produktionskapazitäten völlig unterbelastet und die Unternehmen haben keinen Bedarf an neuen Mitarbeitern. Das erklärt die hohen Arbeitslosenzahlen von insgesamt knapp 20 Millionen Menschen. Die Arbeitslosenquote drückt außerdem die Löhne. Neben Staat und Unternehmen investieren also auch Privatpersonen nicht über das nötige hinaus. Selbst im relativ wachstumsstarken Deutschland schreiben die Unternehmen mehr auf alte Anlagen ab als sie in neue Anlagen investieren. Die Wirtschaft stagniert anstatt zu wachsen. Europa hat sich arm gespart.

Die Troika bestehend aus EZB, Internationalem Währungsfonds und EU-Kommission sowie die Merkel-Regierung müssen einsehen, dass sie mit ihrer pro-zyklischen Sparpolitik ihre Ziele verfehlt haben. Und genau das scheint Draghi nun auch verstanden zu haben und ist anscheinend bereit für eine Kurswende. Die Euroländer sollen mehr investieren und von den günstigen Kreditzinsen Gebrauch machen. Das ist direkter Aufruf zur Neuverschuldung und ein eindeutiger Kurswechsel.

Merkel steht nun alleine da

Außerdem ist es eine Klatsche für Merkel, die weiterhin die stärkste Verfechterin der Euro-Sparpolitik ist. Doch ohne Draghi an ihrer Seite wird die Luft für Merkel langsam dünn. Die Regierungs- und Finanzchefs Italiens und Frankreichs fordern schon lange laxere Schuldenregelungen und eine noch expansivere Geldpolitik der EZB. Merkel aber beharrt weiterhin darauf, dass Europa sich arm spart. Dabei waren die Bedingungen für Investitionen im Euroraum noch nie so gut. Der Leitzins liegt bei 0,15% und die EZB bestraft Banken mit dem negativen Einlagezins wenn sie ihr Geld anlegen anstatt es an Unternehmen und Verbraucher in Form günstiger Kredite weiterzugeben.

Merkel allerdings bleibt stur, schließlich ginge sie bei einem Kurswechsel das Risiko ein, eigene Fehler eingestehen zu müssen. Dabei sieht sie nicht, dass Draghis Rede die ideale Chance für sie war, ihre Politik zum Besseren zu ändern.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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