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Philharmoniker Depot

01.08.14 War das Jahr 2008 wirklich schlimm?

Alan "Spekulationsblase" Greenspan ist wieder in den Nachrichten. Mit 88 Jahren ist sein Verstand noch messerscharf. Er sieht seine eigenen Interessen sehr genau. Und er ist immer noch clever genug, die Fakten so zurechtzubiegen, dass sie ihm passen. Er wurde gefragt, was er von der IWF-Rede von Janet Yellen hält, in welcher sie meinte, dass gegen Spekulationsblasen mit mehr Regulierung vorgegangen werden sollte.

Er antwortete sinngemäß: Spekulationsblasen seien Funktionen der nicht änderbaren menschlichen Natur. Die offensichtliche Frage sei, wie man sie manage. Alle Blasen expandieren, und alle kollabieren.

Man sieht, es war nicht seine Schuld, dass die größte Spekulationsblase des letzten halben Jahrhunderts ein Jahr nachdem er sein Amt als Chef-Manipulator verlassen hatte explodierte. Das war nur die menschliche Natur.

Haben Spekulationsblasen ein eigenes Leben?

Die menschliche Natur spiegelt sich in Spekulationsblasen wieder. Aber die menschliche Natur ist immer mit uns. Die Blasen nicht. Wenn wir über den "Grund" einer Blase sprechen, dann müssen wir tiefer nachschauen...nach den spezifischen Umständen suchen, die die Preise außer Kontrolle geraten lassen. Es gab in den 1950ern und auch in den 1960ern keine Blasen. Es gab wichtige Preisbewegungen, aber das, was sich als Blase erweisen würde, gab es erst in den 1970ern mit dem starken Anstieg des Goldpreises. Der stieg im Verlauf eines Jahrzehnts von 42 auf 800 Dollar je Feinunze.

Was verursachte das? Die menschliche Natur? Ja, auf gewisse Weise. Es war die natürliche Begierde der US-Offiziellen. Im Februar 1968 bat Präsident Johnson den Kongress um die Aufhebung der Golddeckung des Dollars. Einen Monat später kam der Kongress dem nach. Dann im August 1971 hob Präsident Nixon die direkte Konvertibilität des Dollars in Gold auf.

Dies - und die zweistelligen Inflationsraten, die folgten - beunruhigten die Investoren so, dass sie ihr Kapital plötzlich und empathisch in Gold umschichteten. Dies erwies sich als schlecht, als der neue Fed-Vorsitzende Paul Volcker die Leitzinsen im Juni 1981 auf 20% anhob, um die Inflation zu bekämpfen, welche 13,5% erreicht hatte.

Greenspan meinte sinngemäß: Wenn Blasen wachsen, dann entwickeln sie ihr eigenes Leben. Es ist sehr schwer, sie aufzuhalten (...)

Dem Geld folgen

Aber "wie (Blasen) finanziert werden ist kritisch", fügte Greenspan hinzu. Das ist leicht. Man muss dem Geld folgen. Was verursachte den Anstieg der Inflation in den 1970ern? Woher kam das überschüssige Geld? Greenspan zeigte kein Interesse an der Klärung dieser Frage. Dieser alte Hund gibt die Jagd auf, bevor sie beginnt, und ändert das Thema darauf, was die Fed tat, NACHDEM die Blasen platzten.

Greenspan verwies darauf, dass der Dow Jones am 19. Oktober 1987 um 23% fiel - ein Allzeitrekord in Bezug auf einen Tagesverlust bei diesem Index. Goldman dachte darüber nach, eine Zahlung von 700 Mio. Dollar an die Continental Illinois Bank in Chicago zurückzuhalten, welche für den Mittwochmorgen nach dem Crash fällig war.

Im Nachhinein hätte die Krise erheblich schlimmer werden können, wenn diese Zahlung zurückgehalten worden wäre, so Greenspan. Ja. Wenn man den Märkten ermöglicht, ihren Weg u gehen, dann wäre das also erheblich schlimmer gewesen, laut Greenspan. Das hätte dann die folgende Blase verhindert. Investoren und Spekulanten hätten bemerkt: Wir sind auf uns selber gestellt! Stattdessen intervenierte Greenspan. Die Zentralbank ließ es wissen, dass sie die Wall Street schützt. Das wurde als "Greenspan Put" bekannt. Wenn die Kurse fallen sollte, dann sollten die Günstlinge wissen, dass die Fed einspringen würde. Deshalb kamen die Blasen. Die "dotcom-Blase" platzte im Jahr 2000. Die Immobilien- und Kreditblase platzte 2007.

Und jetzt bereiten wir uns auf das größte Platzen vor - wenn die Kreditblase schließlich ihre Grenzen ereicht.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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