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Philharmoniker Depot

24.04.14 EZB-Direktor Coeure – Weitere Zinssenkung möglich

So, pünktlich nach den Osterfeiertagen melden sich nun auch die Verantwortlichen der EZB wieder zu Wort. Und einmal mehr ist es das Mitglied des Rates der EZB aus Frankreich, Benoit Coeure, das sich in Sachen künftiger Geldpolitik konkret äußert.

Weitere Zinssenkung möglich

Also, Herr Coeure sieht durchaus noch Spielraum für eine weitere Zinssenkung. Dem Franzosen zufolge sei derzeit immer noch Potenzial vorhanden, den Leitzins, der ja aktuell bei 0,25 Prozent liegt, noch weiter abzusenken. Zuletzt hatte die EZB den Leitzins ja im November 2013 auf das Rekordtief von 0,25 Prozent abgesenkt. Aber es könnte nicht nur bei einer weiteren Absenkung des Leitzinses bleiben. Darüber hinaus sagte der Franzose wortwörtlich:

„Wir haben viele Werkzeuge zur Hand, wenn es nötig werden sollte, unsere Geldpolitik zu lockern.“

Details im Focus

Herr Coeure konkretisierte in dem Interview auch, welche Werkzeuge der EZB zur Verfügung stehen würden. Zum einen könnte der EZB-Rat im großen Stil Wertpapiere ankaufen. Noch vor der Karwoche wurde ja insofern bekannt, dass die EZB angeblich schon ein Billionen-Kaufprogramm durchgerechnet habe. Des weiteren führte der Franzose aus, dass es immer noch die Option geben würde, einen Strafzins, sprich negativen Zins, auf Einlagen der Banken bei der EZB einzuführen. Damit sollen die Banken sanft gezwungen werden, die Realwirtschaft mit mehr Krediten zu versorgen und überschüssige Gelder nicht bei der EZB abzuladen.

Blick auf den Wechselkurs

Hoch interessant auch, dass Herr Coeure gleichzeitig konzedierte, dass die EZB derzeit auch den Wechselkurs intensiv im Visier haben würde. Hier ist sicherlich nicht zu bestreiten, dass gerade für die Krisenstaaten im Süden der Euro-Zone der aktuelle Wechselkurs des Euro speziell gegenüber dem US-Dollar viel zu hoch ist. Diesen Aspekt brachte Coeure zwar nicht mit ins Spiel. Dennoch sollte es wahrlich nicht unterschätzt werden; nicht zuletzt auch deswegen, weil die Mehrheit im EZB-Rat aus den sog. Club-Med-Ländern kommt. Der Franzose brachte den Wechselkurs, sprich die Entwicklung des Euro, im Kontext mit der Entwicklung der Teuerungsrate in Zusammenhang. Wortwörtlich fasste er zusammen:

"Für uns stellt sich die Frage, ob die Höhe und die künftige Kursentwicklung des Euro eine Rückkehr zu einer Inflationsrate von nahe zwei Prozent verzögern könnten."

Oh oh oh – die kommenden Sitzungen des EZB-Rats dürften also sehr, sehr spannend werden. Die nächste Zinssitzung findet ja am 8.5.2014 statt. Vielleicht warten die Mario Draghi und co. ja noch einen Monat ab, und werden erst im Juni aktiv werden.

Was denken Sie, werte Leserinnen und Leser: Wird die EZB schon am 8.5. handeln, oder erst später?

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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