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Philharmoniker Depot

18.07.13 Wie die modernen Schuldensklaven entstanden

von Bill Bonner ...In der Antike war es so: Wenn sich die Leute zu stark verschuldeten, dann waren sie oft dazu gezwungen, ihre Töchter in die Prostitution und ihre Söhne in die Sklaverei zu verkaufen. Doch kurz zu den Märkten. Ich schätzte, dass der Goldpreis bei 1.100 Dollar seinen Boden findet. Der Boden könnte eher bei 1.200 Dollar liegen. Wir müssen warten, um das zu bestätigen. Aber Gold reagiert wahrscheinlich auf Kommentare der Fed. Es sieht nicht so aus, als ob die amerikanische Zentralbank die Absicht hat, schon bald die Geldpolitik zu ändern. Die Fed wird die Stimulierungs-Pumpen so lange weiterlaufen lassen, bis die Wirtschaft wieder im "normalen" Wachstumsmodus ist...oder bis alles in die Luft fliegt, was immer auch zuerst kommen wird.

Aber der jüngste Anstieg der Renditen der Anleihen spricht für die dunklere Variante. Es ist eine Sache, dass die Fed ihre eigenen Fehler korrigieren möchte...es ist eine andere, dass der Markt eine Korrektur aufzwingt.


Zerstören Sie die Schulden!

Aber zurück zur Antike...da können wir etwas darüber lernen, wie eine Schuldenkrise gelöst werden kann. Manchmal ließ die Schuldenlast Familien zusammenbrechen....und manchmal schlugen die Familien zurück.

Der Anthropologe David Graeber schreibt in seinem Buch "Debt: The First 5,000 Years":

Für Tausende von Jahren nahm der Kampf zwischen Armen und Reichen größtenteils die Form von Konflikten zwischen Gläubigern und Schuldnern an. Es ging um richtig und falsch bei Zinszahlungen, Leibeigenschaft, Wiederherstellung, das Liefern von Schafen, die Beschlagnahme von Weingärten, und das Verkaufen der Kinder des Schuldners in die Sklaverei. In den letzten 5.000 Jahren haben mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit Volksaufstände auf dieselbe Weise begonnen: mit der rituellen Zerstörung der Messung der Schulden in Form von Tafeln, Papyrus, was auch immer die Form war, am jeweiligen besonderen Ort in der jeweiligen besonderen Zeit.

Die armen Kinder. Die bezahlten oft für die Fehler ihrer Eltern. Natürlich bezahlten auch die Eltern. Die litten unter der Aberkennung der Ehre und unter der Demütigung, dass ihre Kinder weggenommen worden waren und nun anderen dienen mussten.

Was hat sich geändert? Heute sehen die USA mit Schulden in Höhe von insgesamt 350% des BIP in die Zukunft. In Großbritannien und Japan liegt diese Zahl bei über 500%. Schulden sind die Huldigung, welche die Zukunft an die Vergangenheit zahlt. Die müssen bedient werden...sprich bezahlt. Mit denen muss man klarkommen, auf die eine oder andere Weise.

Und die Kosten für Schulden steigen! In diesem Jahr sind die Zinsen um rund 15% gestiegen - was ein beeindruckender Anstieg ist, angesichts des zähen Anleihenmarktes. Wie lange wird es dauern, bis die langfristigen Zinsen für Kredite wieder "normal" sind?

Bei 5% Zinsen wird eine Schuldenlast, welche 3,5 Mal dem Output entspricht, ungefähr ein Sechstel dieses Outputs auffressen. Vor Steuern. Nach Steuern muss man ungefähr einen Tag pro Woche nur für die Zinsen arbeiten (ohne Tilgung!).

Das ist eine schwere Bürde. Besonders dann, wenn jemand anderes diese Schulden gemacht hat. Dann ist man ein Schuldensklave. Das ist die Situation der heutigen jungen Menschen. Die leiden unter den Schulden der Eltern. Sogar die Schuldknechte im Mittelalter hatten es besser. Die mussten nur jeden zehnten Tag für ihre Herren arbeiten.

So wie es aussieht, wird von jungen Menschen in den USA, Europa und Japan erwartet, dass sie ihre gesamten Leben arbeiten, um für die Dinge zu zahlen, die ihre Eltern und Großeltern zuvor konsumiert haben.

Eine verlorene Generation

Aber es ist noch schlimmer als das. Denn die ungezahlten Schulden reduzieren die Fähigkeit der nächsten Generation, Geld zu verdienen. Ein Freund schickte mir diese Email:

Ich sah gerade bei CNN einen Beitrag in Bezug auf die Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe 16-25 liegt bei:

Griechenland: 62%

Spanien: 56%
Portugal: 50%

Großbritannien: 24%

Das ist eine verlorene Generation.

Darum geht es. Wenn man hört, dass in den USA insgesamt 7,5% oder 8% arbeitslos sind, dann klingt das nicht fürchterlich, wenn man sich diese Zahlen anschaut.

In den USA liegt die Jugendarbeitslosigkeit aber auch sehr hoch, zwischen 20% und 50%, abhängig von Bildung und Ethnie. Ich weiß nicht, wie es in Brasilien aussieht, aber ich bin mir sicher, dass das auch da ein ernstes Problem ist.

Wenn das nicht berichtigt wird, dann sieht es für mich so aus, als ob die Jugend weiter revoltieren wird, und völlig zu Recht.

Stellen Sie sich vor, Sie waren 4 Jahre auf dem College, sind 23 Jahre alt und haben so eine Zukunft! Wer wäre da nicht in mieser Stimmung?

Verneinen Sie einem jungen Menschen Arbeit und Karriere. Damit verneinen Sie ihm auch die Möglichkeit, eine Familie zu unterstützen. Sie verneinen ihm ein Familienleben, und wissen Sie, was passiert?

In den USA und Europa ist die Zahl der Heiraten niemals niedriger gewesen. Die Huffington Post dazu: Wir haben uns angesehen, wieviele junge Erwachsene verheiratet sind. Von den Menschen über 18 ist kaum die Hälfte verheiratet. Dieser Wert ist deutlich gesunken. 2010 lag er bei 51%, und 1960 lag er bei 72%.

Heirat, Arbeit, Familie - ohne diese denkt ein Mann anders. Ohne das Joch der Ehe oder eine Familie rennt er Amok. In China starteten die jungen Männer, die keine Frau finden konnten, eine Revolution. Die "Nien" Revolution, welche zwischen 1851 und 1868 stattfand, kostete 100.000 Menschenleben und stürzte fast die Qing-Dynastie.

Werden die heutigen jungen Menschen ihre Last akzeptieren - und ihr gesamtes Leben lang die Schuldenlast bedienen?

Oder werden sie wieder revoltieren, wie Mr. Graeber meint, und US-Staatsanleihen auf öffentlichen Plätzen verbrennen...die Wall Street demolieren...und vielleicht Ben Bernanke an einer Laterne vor der Zentralbank aufknüpfen?

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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