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Philharmoniker Depot

11.02.2012 Beginnt der grosse Knall, der wilde Ritt in Gold und Silber?

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1. Euro-US$... Trotz aller Medienpropaganda gegen den Euro steigt er. Die Frage ist aber nicht nur, ob er steigt, sondern wie er steigt und kann man daraus schliessen, dass er nachhaltig steigt. Wenn der Euro nachhaltig gegen den US$ steigen soll, muss er in Impulswellen steigen und das tut er, zumindest für den Anfang, wie Grafik 1 zeigt. Zu bemerken ist zu diesem Chart, dass die erste Korrektur nur sehr schwach, nur 33 %, ausgefallen ist. Weiter unten werde ich zeigen, warum das höchst wahrscheinlich so ist. Weiter ist zu bemerken, dass die anschliessenden Impulsbewegungen bis jetzt alles 1er und 2er Wellen sind. Das heisst nichts anderes, als dass die Stimmung noch immer stark gegen den Euro ist und die Musik sich erst anwärmt. Die Bewegung ist auch erst 20 Handelstage alt, kann aber Monate dauern. Auch ist die erste Impulsbewegung ziemlich genau 5 Euro-Cents lang. Wird die nächste 8 oder 13 Cents lang? Das würde den Euro auf 1.38 oder 1.43 heben. Mit 1,43 würde er knapp die oberste Trendlinie dieser Korrektur (Grafik 2) erreichen und hätte aber erst die zweite Impulswelle dieser Bewegung abgeschlossen. Es muss anschliessend also noch mehr kommen und möglicherweise gibt es Extensionen, die den Euro in luftige Höhen treiben und den Dollar in den tiefen Keller sinken lassen wird.
Aber Achtung: das ist kein Lobgesang auf den Euro sondern ein Schwanengesang auf den US$.


Grafik 1: Euro-US$ 2 Stunden/

Grafik 2: Euro-US$ wöchentlich

Aber was soll denn den US$ so schwach machen nicht nur gegen die Kunst- und Politwährung Euro, sondern selbst gegen die Weichwährung Englisches Pfund aber auch gegen den Australischen Dollar um nur zwei Beispiele zu nennen? Der Hauptgrund liegt in der Währungsreserverolle des US$, eine Funktion, die die USA am Ende des 2. Weltkrieges dem US$ Kraft Macht zugeschanzt haben. Ihr chronisches Handelsbilanzdefizit wurde dadurch nicht abgestraft mit einem stark absinkenden Dollarkurs, sondern nur mit einem mässig zur Schwäche neigenden Dollar, weil die überschüssigen Dollars in dieser Währung parkiert wurden, meistens in US Staatsanleihen. Dieser Prozess ist stark am erodieren, wie Grafik 3 klar zeigt: die beim Fed durch das Ausland gehaltenen rund 3'400 Mia US$ in US$ denominierten Wertschriften, den grössten Teil davon in Staatsanleihen (ca. 2'700 Mia$US), wächst nicht mehr, auf einer 6-monats Basis ist sie sogar am sinken, auf Jahresbasis (siehe Grafik 3) knapp über der 0% Linie. Das ist gefährlicher wie ein chinesisches U-Boot vor San Francisco. Gegen dieses gibt es Mittel, gegen den Vertrauensverlust in die Reserverolle des US$ fast keine. Ein Mittel das eingesetzt wurde und wird ist die massive Propaganda gegen den Euro, die Teilweise wirkt. Eine Folge dieser Propaganda ist, dass sie den Markt in riesige short-Positionen gegen den Euro trieb (Grafik 4), die jetzt eingedeckt werden. Messen kann man diese Positionen an der Futuresbörse in Chicago. Immerhin besteht hier die grösste short-Position gegen den Euro seit seinem bestehen. Futurspositionen werden im Gegensatz zu den Wertschriften beim Fed meistens auf Kredit, d.h. gehebelt, gekauft. Läuft der Markt gegen die Position, wird die hinterlegte Marge aufgefressen, der Investor oder Spekulant muss nachschiessen oder eindecken. Das ist aus meiner Sicht der Grund warum der Euro nur wenig korrigierte. Die Futurespositionen sind nur der Fiebermesser. Die wirklich grossen Positionen bestehen im Interbankenmarkt, meistens auch gehebelt, aber man kann sie nicht quantifizieren. Der Eindeckprozess an der Futuresbörse ist erst eine Woche alt. Normalerweise dreht der Markt völlig bis er auf die andere Seite übertreibt, der Dollar also stark überverkauft ist. Die langfristige technische Situation des Dollars sieht aber so aus, dass das Zentrum des Preiszerfalls des Dollars, der immerhin seit 1946 anhält, die jetzt begonnene Phase ist (Grafik 5). Dazu muss man auch wissen, dass die seit Jahrzehnten aufgehäuften Dollars in ausländischen Händen mindestens 10'000 Mia $ betragen (Grafik 6). Es ist aber nicht notwendig, dass diese verkauft werden um den Dollar massiv sinken zu lassen. Es genügt, dass ein Käuferstreik eintritt für die Dollars, die laufend aus dem Handelsbilanzdefizit auf den Markt kommen. Aber es wäre nichts als natürlich, wenn die Ausländer ihre riesigen Bestände abbauen würden. Ebenso natürlich wäre es, wenn die US-Inländer aus dem Dollar aussteigen. Die Konsequenz wäre eine Panik vergleichbar zur Asienkrise 1997 (Grafik 7), eine Halbierung in wenigen Monaten. Die Voraussetzungen für eine solche Panik im Dollar sind absolut vorhanden. Ein zweites Beispiel ist die Island Krone, die im Herbst 2008 unter die Räder kam und sich mehr als halbierte (Grafik 8). Kommen wir die $-Krise so oder so. Im besten Fall für den US$ gelingt es den Euro zu schwächen, aber die technische Situation spricht bis jetzt dagegen. Die Wahrscheinlichkeit ist viel grösser, wir kriegen eine Dollar Panik.


Grafik 3: ausländische Dollars beim Fed

Grafik 4: Euro-shorts in Mia Euro und Euro-$-Kurs

Grafik 5: Euro-$ langfrsitig


Grafik 6: vom Ausland gehaltene US$ Reserven

Grafik 7: Asienkrise 1997Thai Bath
Grafik 8: Island-Krone gegen US$/ 2. US$ gegen Pfund, Austra-l$ und US-Dollar-Index

Grafik 9 zeigt das Britische Pfund gegen den US$ seit 1913. Mit dem Ende des ersten Weltkrieges, der England das finanzielle Genick brach, begann das Pfund zu fallen. 1921 versuchte man das Pfund mit dem Golddevisenstandard nochmals zu retten, 1925 fixierte Churchill im falschen Stolz das Pfund zum Gold nochmals zum Kurs vor dem ersten Weltkrieg und 1931 wurde die Goldbindung ganz aufgegeben. Das Pfund sank von Mitte der zwanziger Jahre von 4.85 bis Frühjahr 1985 auf 1.10 $US. Dieses Datum war der Tiefpunkt des Pfundes. Seither ist es im Bullmarkt zum Dollar. Besser gesagt der US$ ist im Bearmarkt zum Pfund. Im Herbst 2008 war eine riesige Korrekturbewegung, die im Januar 1991 startete, zu Ende und die nächste Aufwärtsbewegung begann, die noch anhält. Grafik 10 und 11 zeigen den Austral-$ gegen den US$. Sehr deutlich sieht man die Schwäche der Währung, wenn die Rohwaren schwach sind, die von 1974 bis 2001 dauerte. Seither ist der A$ sehr deutlich im Bullmarkt. Die erste grosse Korrektur dauerte bis Herbst 2008. Seither hat der A$ zwei Impulswellen produziert, die nur als einer gezählt werden können, weil die Korrekturen gleich sind. Das ist ein sehr wichtiger Hinweis. Die nächste Bewegung kann fast nur drei von drei sein oder nochmals eine einer Welle, was selten und daher unwahrscheinlich ist. Am besten zeigt Grafik 12 mit dem Dollar Index, wie gross der Wasserfall im Dollar sein kann und wir kommen dem immer näher, wie küzerfristige Grafik 13 zeigt. Ein Durchbrechen unter die Trendlinie etwas unter 74 wird den Wasserfall starten.


Grafik 9: US$-Pfund

Grafik 10/11 : Austral-$ gegen US$/



Grafik 12: Dollar-Index


Grafik 13: Dollar Index wöchentlich

3. Die Konsequenzen für Gold und Silber

Ende 2011 hat Gold seinen Korrekturphase beendet und startete eine neue Bullphase. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt auch bei Gold jene mittlere, ominöse drei von drei, aber in der letzten, fünften Aufwärtsbewegung, die im Herbst 2008 startete, vor uns (Grafik 14). Seit Ende Dezember liegen ebenfalls nur einer-Wellen vor: die Musik wärmt sich erst auf (Grafik 15). Bei all den mittel- und kurzfristigen Charts darf man das grosse Bild nicht vergessen. Grafik 16 zeigt, dass das obere Limit für diese Bewegung die obere Trendlinie der Verbindung 1932 mit 1980 ist, die irgendwo zwischen 7’000 und etwas unter 10'000 $ verläuft. Das ist schwierig sich vorzustellen, aber immerhin gibt die Grafik Einblick in alte solche Phasen: 1869 und 1976 bis 1980. Solche Phasen zeigen die Überhitzung im Momentum (nichts anderes als die prozentuale Preisänderung über 12 Monate), wie das Grafik 17 schön zeigt: nichts von Überhitzung, nichts von Blase. A Propos Blase: Warren Buffet beschreibt in einem Artikel (http://www.finews.ch/news/finanzplatz/7694-warren-buffett-weshalb-wir-es-beim-gold-mit-einer-blase-zu-tun-haben) wie Gold in einer Blase sein soll. Man könnte mit allem Gold der Welt das gesamte US-Agrarland aufkaufen und das werfe einen Ertrag ab von sage und schreibe 200 Mia $US. Das reicht nicht einmal um die Zinsen der US-Staatsschuld zu bezahlen. Zudem sind wie Drittel des Goldes in nicht flüssiger Form, nämlich im Schmuck. Der arme muss in die alten Tage noch für die Propaganda hinhalten. Was nützt ihn sein Reichtum, nicht mal sagen kann er was er will. Oder glaubt der etwa seiner Argumentation?


Grafik 14: Gold monatlich


Grafik 15: Gold im 2-Stunden Chart


Grafik 16: Gold in US$ seit 1800


Grafik 17: Gold monatlich und Momentum


Wie verhält sich wohl Silber bei einem Dollar-Kollaps? Es ist das knappste der beiden monetären Metalle Gold und Silber. Wertmässig ist es nur gerade 1% des freien, flüssigen Goldmarktes, jene 2 Mia Unzen Gold von total 5 Mia Unzen Gold, die je gefördert wurden oder ca. 1 Mia Unzen Silber. Eine Mia Unzen beträgt auch die jährliche Produktion, die aber wegen des tiefen Preises völlig in der Industrie verbraucht wird. Das war nicht immer so. Früher spiegelte das Preisverhältnis auch das Mengenverhältnis, also etwa 1:10 bis 1:15. Würde heute das Mengenverhältnis dem Preisverhältnis entsprechen, wäre der Silberpreis bei etwa 900 $US ! Das Preisverhältnis heute spiegelt in keiner Weise das Mengenverhältnis. Aber das Preisverhältnis ist im Vormarsch. Grafik 18 zeigt das Gold Silber Verhältnis seit 1960. Als im März 1968 der Bullmarkt im Gold losging und den Preis von 35$ ver-24-fachte bis Januar 1980, war das Verhältnis bei 14,4 und an der Spitze des Bullmarktes bei 17. Das ist der grosse Unterschied zum aktuellen Bullmarkt. Als der Silberbullmarkt losging im Sommer 2003, war das Verhältnis etwa bei 80 und stieg im Taucher 2008 nochmals auf 82. In der Preisavance des Silbers letztes Jahr fiel es bis knapp über 30, genau zur Trendlinie die vom Tief von 1968 herrührt. Damit ist diese Linie drei mal berührt worden, ein Zeichen dafür, dass sie das nächste mal durchbrochen wird. Und wo ist dann der Boden? Etwa bei 1:2 um das Mengenverhältnis zu widerspiegeln? Ich weiss es nicht. Aber sicher wird es ein sehr wilder Ritt, vor allem wenn der US$ noch implodiert und die Welt sich auf Gold und Silber als Reserve stürzt. Grafik 19 zeigt das Verhältnis im Tageschart. Unzweideutig bestätigt es die Rückkehr des Bulltrendes der beiden Metalle. Grafik 20, Silber im Tageschart in US$ sagt, dass die obere Trendlinie der Korrektur seit April 2011 noch nicht einmal gebrochen ist. Grafik 21 zeigt Silber in einem 2-Stunden Chart. Wahrscheinlich ist eine erste Impulselle abgeschlossen und die darauffolgende Korrektur ebenfalls, solange Silber 33$ nicht unterschreitet. Auch ist diese Bewegung bei 26$ (2 x 13) gestartet und ist 8$ lang bis 34$. Alle diese zahlen sind Fibonaccizahlen. Die nächst höhere wäre 55$ was den Preis anbelangt und 13 was die Wellenlänge anbelangt. Bis 55$ wären 21$ nötig. Zumindest ist aber eine von 8$ zu erwarten. Fällt die Korrektur dann gleich aus wie bei 34$, dann fällt nochmals eine einer-Welle an, was sehr bullisch wäre für die weitere Entwicklung und die Erwartungen erfüllen würde. Augen offen halten heisst die Devise. Bei all den kürzerfristigen Überlegungen darf man das Grosse Bild nicht vergessen. Grafik 22 zeigt Silber seit dem Start des Bullmarktes 2003. Verschiedene Kommentatoren im Internet zum Silber zeigen andere Zählweisen als ich. Ich habe diese studiert und sehe nicht, was an meiner Zählweise falsch sein sollte. Demnach ist die Welle drei von Drei gestartet und die nächsten beiden Korrekturen müssen flach und nicht steil sein. Aber auch die ganz langfristige Preisentwicklung von Silber muss man sich immer wieder vor Augen führen. Sie bestätigt das Potential, das ich oben bei der Diskussion des Preisverhältnisses zum Gold vorgerechnet habe. Das Limit - das auch hier existiert – ist die obere Trendlinie, irgendwo zwischen 700 und 900$. Einfach abwarten bis die Musik richtig zu spielen anfängt und erst dann die nächsten Schritte vorbereiten.

Grafik 18: Gold Silber Verhältnis seit 1960



Grafik 20: Gold Silber Verhältnis täglich

Grafik 21: Silber täglich


Grafik 22: Silber im 2 Stunden Chart


Grafik23: Silber seit Beginn des Bullmarktes

Grafik 24: Silber langfristig

Die Strategie des „Tell Gold & Silber Fonds“ Es ist die erklärte Strategie des „Tell Gold und Silber Fonds“ an diesen wilden Ritt im Silbermarkt mit einem hohen Anteil (derzeit nur ca. 25%) an Silber Kauf Optionen zu partizipieren. Der derzeitige Hebel liegt ca. 30, weil viele Optionen einen Bezugspreis von 50$ haben mit Laufzeit Juni 2012 (siehe Fact-sheet www.tellgold.li ) Die Strategie „Halten“ wird durchgezogen und keine Rollmanöver mit den Optionen unternommen, um den hohen Anteil Unzen Silber über Optionen pro Anteilschein vorläufig zu erhalten, denn der Markt sieht zu bullish aus. Bei einer negativen Beurteilung des sehr bullischen Szenarios können die Juni-Optionen jederzeit verkauft und in längerlaufende Kaufoptionen getauscht werden, was einfach den Hebel senkt. Bei den extremen Aussichten für Silber ist eine solche Operation aber nicht matchentscheidend, sondern wichtig ist, das Exposure halten zu können. Für den Investor bedingt das eine hohe Bereitschaft zu Volatilität und Risiken.

Mit freundlichen Grüssen

Rolf Nef, Manager Tell Gold & Silber Fonds

www.tellgold.li
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