2011 sah die Welt für die meisten Gold-Anleger noch rosig aus. Seit 2001 befand sich Gold in einer Hausse. Der Preis war von 250 US Dollar je Feinunze auf fast das Achtfache gestiegen. Die Eurokrise und die Ausläufer der Finanzmarktkrise 2008 hielten die Sparer in Atem. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Ersparnisse enteignet oder durch Bankpleiten verschwinden würden. Hinzu kam die Gelddruckerei der Zentralbanken. Billionen an US-Dollar wurden aus dem Nichts geschaffen, um die Finanzmärkte zu stabilisieren und die Wirtschaft zu „retten“ – eine starke Geldentwertung wäre die natürliche Folge einer solch laxen Geldpolitik.

All das sollte reichen, um den Goldpreis in zuvor ungeahnte Höhen zu katapultieren. Goldanlegern schien es nur eine Frage kurzer Zeit, dass der Goldpreis die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze knackt. Viele rechneten sogar damit, dass er regelrecht explodieren würde.

Gold in US-Dollar je Feinunze, 2000 - 2015

Gold fällt seit vier Jahren - kommt jetzt die Megahausse?
Quelle: www.comdirect.de

Wie so oft kam es ganz anders als die Meisten glaubten. Der Goldpreis begann zu fallen. Im April 2013 kam es dann sogar zu einem regelrechten Einbruch, als der Preis binnen weniger Tage um über 200 US-Dollar fiel. Doch auch danach sah es kaum besser aus. Der Goldpreis fiel weiter, wenn auch weniger schnell. Im August diesen Jahres unterschritt er sogar die 1.100 US-Dollar. Seit vier Jahren fällt also nunmehr der Goldpreis. Kein Wunder, dass Gold mega-out ist.

Aktienkurse verlaufen oft konträr zum Goldpreis

In all den Jahren der Goldpreisschwäche machten die Aktienkurse hingegen Freudensprünge und stiegen und stiegen. Viele Anleger wendeten sich dem Gold ab und den Aktien zu.

In den vergangenen Monaten konnten wir nun etwas Interessantes beobachten: Die Aktienkurse bereiten zunehmend Probleme. Der deutsche Aktienindex DAX beispielsweise hat über 20 Prozent seines Wertes verloren. Das macht Gold, relativ zu Aktien, natürlich wieder zu einer zunehmend attraktiven Anlage.

Ganz besonders auffällig waren zuletzt die kurzfristigen Bewegungen. An einigen Tagen, an denen die Aktien besonders stark fielen, stieg Gold außergewöhnlich. Dies war etwa am Freitag, den 18. September, oder am vergangenen Donnerstag, den 24. September, der Fall.

Kommt mit dem Aktiencrash jetzt die Goldhausse wieder?

Tagesbewegungen sollten zwar nie überinterpretiert werden. Aber sie können doch eine gute Indikation für einen Wechsel des Marktumfeldes sein. Viele Investoren sitzen derzeit auf Aktien. Die Pensionen der Amerikaner basieren darauf. Doch nach dem starken Anstieg der vergangenen Jahre ist das Potenzial begrenzt. Wenn nun die Aktien weiter fallen sollten, werden sich viele Anleger lukrativere Anlagen suchen. Dazu würde wieder Gold gehören.

Oft stieg Gold tendenziell, wenn die Aktien fielen. Dies war etwa in den 1970er-Jahren der Fall. Diese Jahre halten weitere spannende Informationen bereit. In Sicheres Geld entschlüssele ich auch diese Informationen für meine Leser. Neben vielen weiteren Indikatoren helfen sie mir, eine gute Einschätzung zu gewinnen, wie es an den Märkten weitergeht - für Aktien und Edelmetalle.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Dimitri Speck, Chefanalyst Sicheres Geld

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