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Philharmoniker Depot

14.08.15 NOTENBANKEN KAUFEN WEITER GOLD

Der chinesische Yuan wurde diese Woche seitens der chinesischen Zentralbank mehrmals abgewertet und so auf ein Vierjahrestief zum US-Dollar gedrückt. Begründet wurde der Schritt mit der relativen Stärke zu anderen Währungen und in der Tat wertete der Yuan im Vergleich zum Euro oder USD in den letzten 10 Jahren um über 20% auf. Die hiesige Zentralbank gab damit nur dem Marktdruck nach einem schwächeren Yuan nach, da man chinesische Banken aufrief US-Dollar zu verkaufen, um die heimische Währung zu stabilisieren. Der Euro hat allein im letzten Jahr um über 20% zum US-Dollar verloren, weshalb die aktuell relativ kleine Abwertung des Preisbandes für den Yuan von 3,2% medial viel heißer gekocht wurde, als sie letztlich ist. Auch der Einbruch des chinesischen Aktienmarktes seit Mitte Juni um bisher 20% scheint groß zu sein - setzt man diesen Rückgang jedoch ins Verhältnis zu dem vorherigen Anstieg des Shanghai Composite von 150% binnen zwei Jahren, so handelt es sich bisher nur um eine dringend notwendige technische Korrektur der vorherigen Aufwärtsbewegung. Eine weitere vom Markt geforderte Abwertung des Yuan ist möglich, doch wird dies dann dem chinesischen Aktienmarkt unter die Arme helfen.

Vielfach wurde behauptet, der kürzliche Anstieg im Goldpreises in dieser Woche hinge mit der Abwertung des Yuan zusammen, doch waren alle Edelmetalle, die nach unseren mittelfristigen Indikatoren längst im extrem überverkauften Bereich waren, überfällig für eine Erholung. Silber gab bereits vor einer Woche ein Kaufsignal mit dem Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends und die anderen Edelmetalle gaben zum Wochenanfang - noch vor der Abwertung des Yuan - ebenfalls erste kurzfristige Kaufsignale, weshalb die chinesische Abwertung dem Anstieg der Edelmetalle vielleicht half, doch keinesfalls ein Auslöser oder gar der Grund für den Anstieg der Edelmetallpreise war. Vielmehr sehen wir seit Wochen die CoT-Daten erstmals gleichzeitig für alle vier Edelmetalle im Kaufbereich und ein extrem negatives Sentiment, das mindestens nach einer Preiserholung und gar nach einem deutlichen Short-Squeeze schreit.

GOLDNACHFRAGE DÜRFTE IM ZWEITEN HALBJAHR WIEDER DEUTLICH ZULEGEN

Nach den neuen Berechnungen des World Gold Council (WGC) sank die globale Goldnachfrage im zweiten Quartal zum Vorjahr um 12% auf 914,9 t. Grund dafür war das sehr negative Sentiment im zweiten Quartal, da sich der Preis richtungslos in einer engen Handelsspanne von nur 70$ bewegte und viele Investoren und Konsumenten sich mit Käufen zurückhielten, in der Hoffnung auf bessere Kaufmöglichkeit zu günstigeren Preisen. Besonders in China fiel die Schmucknachfrage um 3% auf 216 t, in Indien um 25% auf 154 t und im mittleren Osten um 24% auf 63,5 t. In China und Indien soll es sich um kurzfristige Effekte handeln und die Nachfrage im zweiten Halbjahr wieder zunehmen, sodass China und Indien im Gesamtjahr 900 t bis 1.000 t Gold akkumulieren werden. In Europa nahmen die Käufe im Zuge der Sorgen um einen Grexit hingegen um 14% auf 61 t zu, was immer noch deutlich unterhalb des 5-Jahresdurchschnitts von 88 t liegt.

Die weltweite Nachfrage nach Münzen und Barren sank um 15% auf 201,4 t und die weltweite Investmentnachfrage um 11%, da man in der Griechenlandkrise kein systemische Risiko mehr sah. Die weltweiten offiziellen Goldreserven stiegen weiter um 137,4 t, was zeigt, dass Gold seinen Status als Reservewährung weiterhin behält und die CIS-Länder (Commonwealth of Independent States) und andere noch freie Nationen ihre Devisenreserven weiterhin weg vom US-Dollar mit Gold diversifizieren. Insgesamt wurde zwar weniger zugekauft als im Vorjahr, doch ist es das 18. Quartal in Folge, bei dem Notenbanken Nettokäufer sind. Der größte Käufer war dabei wieder Russland mit 36,8 t alleine im zweiten Quartal. Die um 604 t auf 1.658 t gestiegenen Goldreserven der chinesischen Zentralbank (PBoC) sind in diesen Zahlen noch nicht enthalten, da dies erst Mitte Juli bekannt gegeben wurde. Da die chinesischen Reserven erst zwei Prozent der gesamten Devisenreserven ausmachen, ist hier noch jede Menge Raum für weitere Zukäufe Chinas gegeben.

Das Goldangebot sank im zweiten Quartal ebenfalls um 5% zum Vorjahr auf 2.107 t, wobei sich die Minenproduktion um 3% auf 786,6 t erhöhte. Grund für den Rückgang war ein Rückgang beim Recycling auf ein 8-Jahrestief, was entsprechend dem negativen Sentiment in dieser Zeit zu erwarten zu erwarten war.

Für das zweite Halbjahr erwartet man eine wieder deutlich stärkere Nachfrage nach Gold. Die Hochzeitssaison und das Lichtfest Diwali in Indien dürften die physischen Käufe stützen. Auch das Ende der zuletzt sehr geringen Volatilität und eine erneute Zunahme dieser dürfte Investoren und Konsumenten wieder zu mehr Nachfrage animieren.

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Globale Goldnachfrage in Tonnen

© Blaschzok Financial Research

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