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Philharmoniker Depot

28.08.14 Reaktionen zum Beitrag „Goldverbot? Dann werd' ich kriminell"

Ich schreibe gerne und ich schreibe sehr gerne für Sie. Doch am allermeisten freue ich mich darüber, wenn ich mit einem meiner Beiträge sozusagen ganz Ihren Geschmack treffe. Wenn ich zahlreiche Kommentare und Zuschriften erhalte, dann weiß ich, dass das Thema Sie bewegt hat. Genauso war es nach meinem Beitrag „Goldverbot? Dann werd' ich kriminell..." vom 13.August.

In diesem Beitrag hatte ich auf die Mail eines Lesers geantwortet, der sich Sorgen um seinen Goldbesitz machte, aufgrund der Möglichkeit, dass der Staat zu dem Mittel der Enteignung greifen könnte.

Enteignungen sind Mittel aller Staaten

Meiner Meinung nach, ist diese Sorge absolut begründet, denn Enteignungen sind legitime Mittel, derer sich viele Staaten (auf die eine oder andere, manchmal subtilere, manchmal auffälligere Art) bedienen. Enteignungen sind nichts, was nur in fernen Diktaturen der Fall ist, Enteignungen finden durch Inflation und negative Realzinsen, durch überzogene Steuern oder ganz direkt durch Wegnahme von Spareinlagen und Pensionsgeldern auch hier vor unserer Tür statt. Doch meines Erachtens nach, ist es wesentlich einfacher für Staaten Sparkonten zu plündern und Immobilien mit Zwangsabgaben zu belegen, als tatsächlich jedem Goldbesitzer sein Edelmetall zu klauen. Dennoch kann ich mir nur allzu lebhaft vorstellen, dass jeder Staat, wenn er nur stark genug in der Zwickmühle ist, wenn auch nur in zweiter oder dritter Instanz auch versuchen würde sich das Gold seiner Bürger zu holen. Ich persönlich würde jedem Staat diesen Zugriff verweigern und wenn nötig zivilen Ungehorsam begehen.

Heute kommen Sie zu Wort

Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine und deshalb möchte ich heute noch einmal Sie zu Wort kommen lassen. Vielen Dank an dieser Stelle also, an all jene die mir auf meinen Beitrag in der einen oder anderen Form geantwortet haben - auch wenn ich nicht alle Ihre Zuschriften hier veröffentlichen kann. Stellvertretend habe ich aber einige Beiträge ausgewählt, die entweder so richtig aus dem Herzen sprechen oder sogar besondere Tipps abgeben.

Alternativen und Diversifikation nicht vergessen

Leser Dr. J.V. schreibt:

Liebe Frau Kraus, viele Grüße an Ihren kleinen Sohnemann Mattis, und richten Sie ihm bitte aus, dass er zu beneiden ist. Zum einen wegen seines Passes mit dem weißen Kreuz auf rotem Grund und wegen seiner Mama, die vielen Menschen - so auch mir - immer wieder Nachdenkenswertes zu lesen gibt. Wenn der Staat Goldhunger entwickeln sollte und ich teile Ihre Befürchtung, er w i r d !, wie wäre es dann mit der Alternative Silber, dem kleinen Bruder des Goldes? Es ist ähnlich werthaltig wie Gold. Für einen Silberling werde ich beim Bäcker mein Brot und beim Discounter meine sonstigen Lebensmittel kaufen können. Es gibt allerdings ein Mengenproblem bei der Aufbewahrung - jedenfalls dann, wenn genügend Papiergeld zum Wechseln da ist. Ein ganz herzliches, ein wenig Neid erfülltes Grüezi von Sankt Augustin in die Schweiz! Ihr Dr. J. V.

Und Leser M.L. schreibt:

Die Angst mit dem Goldverbot hat seine Berechtigung, umso mehr man weiss, dass sich die heutigen "Eliten" um Recht und Gesetz foutieren. Deshalb habe ich vor allem auch Silbermünzen als Sicherheit: 1. ist es das Gold des kleinen Mannes und 2. ist es gleichzeitig ein Industriemetall, das die Strolche nicht verbieten können.

Herr Dr. J.V. und Herr L. Vielen Dank!

Wir sind ganz einer Meinung, ich habe Ihren Ausführungen im Grunde kaum noch etwas hinzuzufügen. Nicht umsonst schreibe ich seit Jahren nicht nur über Gold, sondern auch mit großer Freude über Silber. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die über mehrere Wochen dauernde Rohstoff Daily Serie über Silbermünzen, die ich im Dezember 2013 vorerst unterbrochen hatte (bei unzähligen wunderschönen Silber-Anlagemünzen und nicht minder schönen Sammlermünzen gibt es hier übrigens noch ein riesiges Repertoire für viele, viele weitere Daily-Beiträge zum Thema Silbermünzen, auf die Sie sich freuen dürfen). Ja, Silber darf nicht außer Acht gelassen werden, vor allem in Form von Münzen, die neben dem reinen Metallwert, bisweilen auch mit einem zusätzlichen Sammlerwert aufwarten. Überhaupt ist die Diversifikation eines der wichtigsten Grundelemente jeder erfolgreichen Anlage, aber auch Absicherung. Vor allem bei der erfolgreichen Absicherung sollte man nie nur auf ein Pferd setzen, schließlich handelt es sich hier gerade nicht um eine Wette.

Neben weiteren Edelmetallen kommen generell auch alle anderen Sachanlagen in Frage- wichtig ist immer nur, dass Sie genau wissen, was Sie tun, was Sie kaufen und besitzen und welchen Risiken Ihre Anlage ausgesetzt ist bzw. wie Sie diesen Risiken begegnen wollen. Wenn ich zu meinen Edelmetallen noch ein paar Edelsteine und Diamanten geselle, dann kräht da im Grunde kein Hahn danach. Dennoch muss ein ausgewogenes Portfolio auch Aktien und Wertpapiere beinhalten, die zwar wesentlich problemloser vom Staat mit Zusatzabgaben belegt werden können, aber dennoch dazu gehören, wie Leser CRL gleich noch einmal anführt. Bei Immobilien und Landbesitz müssen Sie zunächst einmal dem Staat Vertrauen entgegen bringen auf dessen Staatsgebiet Sie sich da niederlassen wollen. In meinem Fall ist das die Schweiz - in Europa würde ich mir aber auch einmal Norwegen genauer ansehen, für jeden der der EU komplett misstraut. Auch außerhalb von Europa gibt es aber durchaus so einige Flecken Erde, auf denen man sich niederlassen kann - dazu aber ein anderes Mal mehr. Nun lasse ich Leser CRL zu Wort kommen.

Leser CRL schreibt:

Liebe Miriam Kraus, Es war interessant, an Ihrer glücklichen persönlichen Situation Teil haben zu dürfen. Da ich selbst viel in der Schweiz war, auch gearbeitet habe und noch Freunde habe, mit denen ich einig bin, dass die Schweiz nie der EU beitreten dürfe - alle 'Nachteile' sind besser zu schlucken, als sich an einer Mitgliedschaft zu verschlucken - muss ich Sie zum Gold Besitz nur fragen: Essen um den Hunger zu stillen, kann ich es nicht; also was macht der arme Bäcker oder Käsehändler, wenn ich ihm meine kleinste (von Ihnen empfohlene) Goldmünze für meinen Einkauf offeriere? Unter einem Goldverbot macht er sich sicher strafbar, wenn er mich nicht noch anzeigt... an afterthought: im Knast bekäme ich jedenfalls noch etwas zu essen, wenn auch keine Fondue. Aber wie wär's mit Gold ETFs oder Goldminen Aktien, die ich für nur 'fast' wertloses Papiergeld tauschen könnte? Nicht Ihr Thema, aber wir müssten uns alle diese Sorgen nicht machen, wenn die Merkel uns nicht mit Ihrem allerletzten Streich alle in's Verderben trieb - dazu mehr direkt über info-fid. Mit Dank für viele lesenswert Beiträge Ihr CRL

Herr L. Vielen Dank!

Auch Ihren Ausführungen habe ich nichts mehr hinzuzufügen - Diversifikation muss sein, aus vielen Gründen.

Und noch Herr L.S.:

Liebe Frau Miriam Kraus! Ihrem Artikel „Goldverbot? Dann werd' ich kriminell..." kann ich mich einmal mehr nur anschließen. Ihrem Leser F.Z. können Sie gerne meine Mailadresse weiterleiten. Erstens braucht er nur in die Vergangenheit blicken (Tausch von Gold gegen Waren) und Zweitens habe ich mal für mich genau 122!!! mögliche sichere Aufbewahrungsorte bei einem angedachten Goldverbot erarbeitet. Ganz abgesehen davon, dass meiner Meinung nach ein Schweizer Zollfreilager allemal besser ist als jedes Bank- oder Firmendepot. Also weite jede Möglichkeiten zum sofortigen Kauf von GOLD nützen. Ihnen und Ihrem Mattis alles Liebe und schöne goldigen Zeiten. Herzlichst Ihr treuer Leser L.S.

Auch Ihnen Herr S. Vielen Dank! Wie gesagt, Diversifikation muss sein.

Andererseits sollte beim Versuch der Diversifikation solches gerade nicht passieren:

Leserin S.E. Schreibt:

Guten Tag Frau Kraus Ich möchte - treu dem von Ihnen zitierten Sprichwort - vom Pessimisten (Konserven) zum Optimisten (Gold, Silber) avancieren. Beim Versuch, mit einem kleinen fünfstelligen, über Jahre (von versteuertem Einkommen) angesparten Barbetrag bei einer Schweizer Bank kleine Goldbarren zu kaufen, erlebte ich Unglaubliches! Nett gesagt: viele Fragen statt ein Angebot. Der Vorwurf, ich würde Steuerhinterziehung betreiben, nicht zu überhören. Ich möchte aber trotzdem meinen Plan nicht aufgeben. Deshalb meine Frage an Sie, wo Sie nun ja auch in der Schweiz wohnhaft sind: an welche seriösen Anbieter kann ich mich wenden, um legal etwas physisches Gold mit angespartem Bargeld zu kaufen, ohne 'angemacht' zu werden? Worauf muss ich beim Kauf zudem achten (zB kleine Barren, Qualität, anderes?). Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Eine seit längerem interessierte Leserin Ihrer Zeilen, die im übrigen wie sie einen Katzensprung von Deutschland aufgewachsen ist :-). Mit besten Grüssen S.E.

Frau E. Vielen Dank!

Wenn ich solches von Ihnen höre, dann möchte ich den entsprechenden Angestellten, der hier ganz offenbar seinen Job nicht richtig gemacht hat, am liebsten schütteln. Abgesehen davon, dass ein Bankangestellter mit Kundenkontakt sich nicht derart gegenüber einem Kunden verhalten sollte, was von einer schlechten Service-Qualität zeugt, kann ich hier nur sagen, dass ich davon ausgehe, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt. Zumindest sollte das so sein, denn der Kauf von Gold ist weder strafbar noch eine sonstwie zu hinterfragende Angelegenheit - schon gar nicht seitens einer Bank.

Mein Tipp: es könnte sein, dass die Bank, welche sie aufgesucht haben, kaum Handel mit Gold betreibt und deshalb die Angestellten im richtigen Umgang beim Goldhandel nicht geschult sind. In diesem Falle sollten Sie eine Bank aufsuchen, die eine gewisse Tradition im Goldhandel hat, wie beispielsweise die UBS.

ABER...es muss ja nicht unbedingt eine Bank sein. Meine Empfehlung wäre sowieso: halten Sie sich lieber an echte Goldhändler, die den ganzen Tage nichts anderes tun als Gold an- und zu verkaufen und für welche dieses Geschäft Routine ist. In Zürich kann ich da aus persönlicher Erfahrung die Erwin Dietrich AG empfehlen oder gleich die Degussa. Daneben gibt es aber auch noch eine ganze Reihe weiterer Edelmetallhändler über die ganze Schweiz verteilt, die sicher allesamt einen besseren Service bieten werden, als jener seltsame Banker, mit dem sie es da zu tun bekommen haben. Ich verspreche Ihnen, da wird man Ihnen sicher nicht das Gefühl geben, beim Goldkauf etwas Illegales zu tun.

Und zum Schluss noch ein guter Tipp von Leser S.H., den Sie mit einem halben Schmunzeln annehmen dürfen:

Also mal angenommen, daß Ihnen heute Ihr gesamtes Gold (und Silber) geklaut würde, dann müssten Sie, nach derzeit geltender Rechtslage, dies nicht bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft anzeigen. Sie können aber Sie müssen nicht. Und sollte einmal ein Goldverbot kommen, nun Sie können ja nichts dafür, daß Ihnen Ihr gesamtes Gold (und Silber) geklaut worden ist. Somit kann der Händler durchaus die Daten von Ihrem Golderwerb noch haben, aber wenn man es Ihnen gestohlen hat ...

Herr H. Vielen Dank!

;-)

So long liebe Leser...an alle übrigen Leser, die mir, in welcher Form auch immer, geschrieben haben: Vielen, vielen Dank, ich habe mich über alle ihre Anmerkungen und Kommentare sehr gefreut!....für heute mache ich nun aber Schluss und bringe meinen größten Schatz Mattis ins Bett...liebe Grüße und bis morgen...

Ihre Miriam Kraus

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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