24.12.12 Aktuelle Sondermitteilung

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Von Jack Sparrow stammt der Ausspruch: „Nicht jeder Schatz besteht aus Silber & Gold…“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien von Herzen eine besinnliche Weihnachtszeit! Für 2013 wünsche ich Ihnen vor allem Gesundheit und persönliches Wohlergehen und erst in zweiter Linie uns allen steigende Silberpreise.

Bereits in seinen Berichten für Oktober und November formulierte der bekannte Marc Faber, er erwarte einen Rückgang der Aktienmärkte weltweit von 20 Prozent wie er selbst in seinem aktuellen Brief eingesteht. Seitdem ging es allerdings weiter aufwärts. Interessanterweise halten sich die Aktienmärkte derzeit nahe ihrer Hochs, während Gold und Silber in den letzten Tagen förmlich unter die Räder kamen. Die Aktienmärkte setzen weiterhin auf die Liquiditätsspritzen der Zentralbanken, die eine deflationäre Schockwelle wie 2008 und in weitaus schlimmerem Umfang 1929 schon unterbinden werden. Gold und Silber suggerieren den Massen weltweit in den letzten Tagen etwas anderes: Entwarnung an der Inflationsfront und Stabilität für unser weltweites Papiergeldsystem. Demzufolge müssten wir uns um den Geldwert und die Folgen der weltweit in Mode gekommenen „unkonventionellen Geldpolitik“ nicht sorgen.

Im Juni 2012 stellte ich im Silberbulletin (23.06.2012) die Frage, ob 2013 ein Schwarzer Schwan über drakonische US-Sparmaßnahmen und eine völlige Neuausrichtung amerikanischer Fiskal- und Geldpolitik droht. In den letzten Monaten hielt ich es für wahrscheinlich, dass es kurz vor Toresschluss zu einer Einigung kommen werde. Diese Hoffnung habe ich noch immer. In dem Beitrag „Geldpolitik vor neuem Schwung in 2013/14“ im Silberbulletin vom 1. Dezember 2012 wies ich darauf hin, was bei einem Scheitern der Verhandlungen über die Entschärfung von „Fiscal Cliff“ von der Geldpolitik im Verlauf von 2013 zu erwarten wäre. Wiederholt schrieb ich, dass wir 40 Prozent unserer Kriegskasse bzw. 4 Prozent unseres liquiden Gesamtvermögens bewusst zur Sicherstellung unserer Handlungsfähigkeit zurückhalten wollen. Und am 1. Dezember schrieb ich noch, dass wir bewusst einen Rücksetzer auf unter 30 US-Dollar nicht ausschließen. Diesen haben wir inzwischen gesehen. Noch sind verschiedene Indikatoren wie Optimistenanteile, Put/Call-Ratio der Optionen auf den an der US-Warenterminbörse gehandelten Silber-Future u. a. noch nicht auf einem Niveau, welches uns einen hohen Marktpessimismus für den Silberpreis und damit antizyklische Kaufgelegenheiten suggerieren würde.

In der Ausgabe vom 26. September rechtfertige ich meine deutliche Reduzierung der Investitionsquote in riskanten Produkten damit, „,dass die vier größten Händler im Silber-Future an der US-Warenterminbörse per 25. September fast 238 Mio. Silberunzen netto leerverkauft haben nach nur 143 Mio. am 10. Juli 2012. Damit haben die vier größten Marktteilnehmer stolze 31 Prozent der Silberminenproduktion des Jahres 2011 leerverkauft. Beim Gold kommen die vier größten Spieler gegenwärtig auf 16 Prozent der Minenproduktion 2011. Nur bei den Edelmetallen sind derartige Eingriffe der vier größten Player zu beobachten. Dies spricht für mich eindeutig für manipulative Eingriffe. Die großen Jungs wollen den kleinen immer wieder auf die Finger schlagen! Gewinne in Hebelprodukten teilweise (!) zu realisieren, macht derzeit Sinn. Besonnenheit und Bescheidenheit können nie schaden!“ Am 27. November 2012 beliefen sich die Netto-Leerverkäufe dieser vier Schwergewichte sogar auf 278 Millionen Silberunzen, was stolze 36,5 Prozent der Minenproduktion des Jahres 2011 entspricht. Aktuell sind es per 18. Dezember noch nahezu 259 Millionen Feinunzen, wobei die Datenerhebung stattfand bei einem Silberpreis von rund 32,25 US-Dollar. Der Kurssturz fand also erst später statt.


Quelle: Bloomberg, CFTC, Silberjunge

Noch ist es also zu früh, Entwarnung zu geben. Dennoch will ich in den kommenden Tagen meine Investitionsquote auf 65 Prozent und bei weiteren Rückgängen auf 70 Prozent anheben. Nutzen will ich dabei vor allem langlaufende Optionsscheine, die aufgrund der historisch niedrigen impliziten Volatilität und dem niedrigen Silberpreis sehr attraktiv erscheinen.

Konkrete Papiere sind in der Kurzfassung des Investmentkompass vom 23. Dezember 2012 enthalten. Dabei gibt es ins Auge stechende Entwicklungen bei einem in 2016 (!!!) fälligen Optionsschein, der uns sehr attraktiv erscheint.

Angesichts der beschriebenen Unterschiede zu 2008 bleibe ich gelassen. Die geldpolitischen Handlungen der zurückliegenden 12 Monate und vermutlich erst recht die zu erwartenden Maßnahmen der Zentralbanken in den vor uns liegenden 12 Monaten werden mittel- bis langfristig die Preise von Gold und Silber wieder treiben. Bewusst habe ich in den Silberbulletins im 4. Quartal 2012 und bei meinem Vortrag vor über 1.000 Zuhörerinnen und Zuhörern auf der Edelmetallmesse in München kurzfristig „nicht in Euphorie gemacht“. Wohlüberlegt habe ich auch formuliert, dass ich erst zwischen Ende 2013 und Ende 2015 auf die Dreistelligkeit des Silberpreises in US-Dollar setze. Mittel- bis langfristig bleibe ich damit einer der größten Silberbullen auf diesem Planeten. Mein Worst-Case liegt bei 26 bis 28 US-Dollar für das 1. Halbjahr 2013.

Lassen Sie uns die kommenden Wochen mit Nervenstärke und Engelsgeduld durchstehen. Wer heute die Flinte ins Korn wirft und Goldpreise von 1.200 Dollar erwartet, droht den Turnaround des Marktes zu verpassen und dann später steigenden Kursen hinterherzulaufen.

In diesem Sinne wünsche ich uns fröhliche Weihnachten im Kreise unserer Lieben! Angesichts der langfristigen Perspektiven können wir uns nach meiner festen Überzeugung beruhigt zurücklehnen.

Herzliche Weihnachtsgrüße

Ihr Thorsten Schulte alias Silberjunge
Chefredakteur

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Silberjunge