27.11.15 Minenproduktion in 2016

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Die Nachfrage nach Gold und Silber könnte im nächsten Jahr steigen, hört man viele Analysten sagen. Nun ja, das mag schon so sein, sagen andere. Aber das verbessert nicht automatisch auch die Stimmung unter Fondsmanagern gegenüber den Edelmetallen.

Was stimmt denn nun? Wie wahrscheinlich ist es, dass veränderte Fördermengen der Edelmetallminen auch die Meinungen der Akteure an der Wall Street, der Londoner City, der Pariser Bürostadt La Defense oder in Frankfurt verändern?

Nun, momentan sieht es so aus, als ob die Produktionsmenge von Gold in 2015 ein neues Rekordhoch erreichen würde - und das, obwohl die Preise auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren fielen.

Die gleiche Situation gab es schon einmal in 2001. Die Preise purzelten auf mehrjährige Tiefststände. Langjährige Goldanleger erinnern sich zweifellos daran, was danach passierte…

In diesem Jahr beschleunigten viele Minenbetreiber ihr Produktionswachstum.

Im nächsten Monat könnte aber die lang-erwartete Zinsanhebung der US-Notenbank dazu führen, dass der Goldpreis bis auf 990 USD je Feinunze einbricht, wie die Analysten der französischen Investmentbank Natixis vermuten.

Aber der Analyst Bernard Dahdah von Natixis geht auch davon aus, dass die starken Investitionskürzungen dann damit anfangen werden, Auswirkungen auf die Gesamtproduktionsmenge zu haben, wie er am Montag gegenüber dem indischen Fernsehsender ET Now erklärte.

Die Goldindustrie muss immer mehr Produktionsstätte finden, um die Produktionsmenge beibehalten zu können. Aber aufgrund der Preise, die seit dem Höchststand in 2011 um rund 40% gefallen sind, versuchten Minenbetreiber auch, ihre Produktions- und Explorationskosten zu drosseln. Diese Einschnitte werden sich wohl bald bemerkbar machen… spätestens in 2017.

Gegenüber Silber ist Natixis eher skeptisch eingestellt.

Silber ist vorwiegend ein Nebenprodukt bei der Förderung anderer Metalle. In 2014 kamen nur 30% des geförderten Silbers von sogenannten „primären“ Silberminen. Die Mehrheit kam bei der Förderung von Blei / Zink zutage (36%), gefolgt von der Produktion anderer Metalle wie Kupfer (20%) und Gold (13%), wie das Edelmetall-Beratungsunternehmen GFMS Thomson Reuters erklärt.

Dies bedeutet, dass in Zukunft voraussichtlich auch in den Produktionsstätten für Blei, Zink, Kupfer und Gold weniger Silber gefördert wird.

Die Experten von Metals Focus rechnen damit, dass das weltweite Angebot der Minen im nächsten Jahr um 1-2% fallen wird.

Deswegen ziehen sie die Schlussfolgerung, dass auf dem Silbermarkt ein strukturelles Defizit entstehen wird, wobei die Nachfrage größer als das Angebot sein wird.

Wie lange es allerdings dauert, bis sich das schließlich auch auf die Preise niederschlägt, hängt von den Händlern, Anlegern und nicht zuletzt auch von den zuvor genannten Fondsmanagern ab.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: https://gold.bullionvault.de