08.10.14 Kosten für Goldabbau „durch Preise bestimmt“

Drucken

Laut neuer Studie gibt der Goldabbau keine Untergrenze für die Preise vor. Das Gegenteil soll der Fall sein… Die Kosten für den Goldbergbau reagieren auf die Veränderungen des Marktpreises. Sie dienen nicht als Unterstützung oder treiben die Preise nach oben, wie gemeinhin angenommen wird. Dies geht aus einer neuen Studie hervor.

„Der Goldpreis sollte Veränderungen für die Abbaukosten verursachen, und das tut er auch“, lautet die Zusammenfassung der Studie, die gestern in der von der London Bullion Market Association vierteljährlich herausgegebenen Zeitschrift Alchemist veröffentlicht wurde.

Die Studie wurde erstellt von Professor Brian Lucey vom Trinity College in Dublin, in Zusammenarbeit mit Fergal O´Connor, Dozent an der St. John Business School in York, und William Tankard, Leiter der Forschungsabteilung beim in Edelmetalle spezialisierten Beratungsunternehmen Thomson Reuters GFMS.

„Sowohl die theoretischen als auch die empirische Anhaltspunkte weisen darauf hin, dass die Goldpreise eine Bestimmungsgröße für die Produktionskosten sind.“

Zum einen ist es so, dass nach Meinung des Autors jeder Anstieg der Marktpreise die Leistung von andernfalls verlustbringenden Projekten fördert, was die durchschnittlichen Produktionskosten der Industrie je Feinunze erhöht. Zum anderen ist die jährliche Minenproduktion (vermutlich 3.100 Tonnen in 2014) nur ein Bruchteil der bereits geförderten Goldmenge (geschätzte 180.000 Tonnen). Von daher hat die Goldbergbauindustrie nicht die Preismacht, die nötig wäre, um höhere Kosten für die Käufer bewirken zu können, da das Angebot von Altgold ebenfalls auf den Markt fließt.

Diese Aussage stellt die weit verbreitete Auffassung in Frage, dass die Kosten für die Goldförderung langfristig einen Boden für den Goldpreis bilden – eine Ansicht, die unter anderem Eric Levin und Robert Wright von den schottischen Universitäten in Glasgow beziehungsweise Strathclyde in ihrer Abhandlung von 2006 für den World Gold Council vertreten.

„Der langfristige Preis von Gold ist an die Grenzkosten des Abbaus gekoppelt“, schrieben damals Levin und Wright. Des Weiteren argumentierten sie, dass Gold im engen Zusammenhang mit der Inflationsrate stehe, da sie der Meinung waren, dass eine Inflation die Produktionskosten erhöhen würde, was sich wiederum auf die Goldpreise auswirken würde.

Im Sommer dieses Jahres wurde dies indirekt vom Rohstoff-Team von Goldman Sachs bestätigt, indem es erklärte, dass für den Fall, dass Gold gegen Jahresende auf 1050 USD fallen sollte, dies nur von kurzer Dauer sein könne, da 90% der Goldminen weltweit dann unrentabel wären. Aus diesem Grund betrachtete das Team der internationalen Investmentbank 1200 USD je Feinunze als Boden für Gold.

Aber hinsichtlich der direkten Förderkosten, die auch als Barmittelkosten bezeichnet werden, lautet die These von Lucey, O´Connor und Tankard nun, dass diese Kosten eher durch die Preise bestimmt werden als umgekehrt. Die verwendete Bilanzierungsmethode beinhaltet die Investitionen und Betriebskosten des Unternehmens ebenso wie die Kosten für den eigentlichen Abbau.

Zwar gibt es nach wie vor Diskussionen über die Variabilität und Vergleichbarkeit der Zahlen, doch halten die Experten grundsätzlich an ihrer These fest, die ihrer Meinung nach auch erklärt, warum die Minenbetreiber während der rund 10 Jahre anhaltenden Hausse keine höheren Gewinne erzielten.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: Gold.Bullionvault.de