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Philharmoniker Depot

27.05.16 Der gestiegene Ölpreis dürfte die „Inflation“ wieder anheizen

Der Rohölpreis für die Sorte WTI hatte in dieser Woche erstmals seit Oktober letzten Jahres wieder an der Marke von 50$ je Fass gekratzt und der Preis für die europäische Sorte BRENT konnte kurzzeitig auf 50,60$ ansteigen. Aktuell ist der Spread zwischen beiden Sorten nahezu nicht existent, was die weiterhin gute Versorgung widerspiegelt. Dennoch hat sich der Preis für Rohöl seit Anfang Februar von 26$ im Tief aktuell fast verdoppelt, was die Preissteigerungsrate in den USA sowie in Europa wieder steigen lassen dürfte, was so der FED auch mehr Raum für eine Zinsanhebung geben würde und der EZB die Möglichkeit einer zeitweiligen Drosselung ihres QE-Programms einräumen könnte.

Der historisch gesehen viel zu günstige Preis für Rohöl wird ersichtlich, wenn man diesen in das Verhältnis zu Gold setzt. Mit aktuell 1,26 Gramm Gold je Fass liegt der Preis unterhalb des langfristigen Durchschnitts von 1,8 Gramm. Zu Jahresbeginn konnte man ein Fass sogar noch für 0,7 Gramm Gold erstehen, was wohl eine einmalig günstige Kaufmöglichkeit darstellte. Der langfristige Vergleich zeigt, dass man heute Öl real günstiger bekommt als in den 70er Jahren, zumindest wenn man den Rohölpreis in der härtesten Währung der Welt – nämlich in Gold – bewertet.

An der Tankstelle merkt man von diesen real historisch günstigen Preisen leider relativ wenig, da einerseits der Euro immer mehr an Kaufkraft verliert und andererseits der Benzinpreis zum größten Teil aus Steuern besteht. Alleine die Energiesteuer in Höhe von 65,4 Eurocent sowie die Mehrwertsteuer von 19% machen rund 65% des Benzinpreises aus. Das sind jedoch nur die direkt sichtbaren Steuern, doch werden noch jene Unternehmenssteuern und Abgaben hinzu addiert, die das produzierende Unternehmen zahlen muss, so liegt der Steueranteil am Benzinpreis wohl deutlich jenseits der 80%. Hart verdientes Einkommen wird also noch einmal deutlich besteuert, sodass von der realen Kaufkraft kaum mehr etwas übrig bleibt und der Großteil des Einkommens über zwei Ecken an direkt an den Staat geht. Sofern die hohen Benzinpreise wieder zum Ärgernis werden, sollte man sich dieser Fakten bewusst sein.

Wir erwarten keine schnelle nachhaltige Erholung des Preises, da die Überkapazitäten am Ölmarkt weiterhin Bestand haben dürften. Somit gehen wir von einer langgezogenen Seitwärtsbewegung unter hoher Volatilität aus. Aktuell scheint die Chance gekommen, um an dem Widerstand bei 50$ erneut Gewinne mitzunehmen, doch sollte spätestens mit dem Bruch des Aufwärtstrends eine Korrektur des Ölpreises einsetzen.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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