24.02.16 Europa droht erst die politische, dann die wirtschaftliche Schlagseite

Drucken

noch nie seit Ende des Zweiten Weltkrieges war die Situation für Europa so hoffnungslos, voller verschiedener Untergangsszenarien wie aktuell. Das hat ein Großteil der Bürger, weder in Deutschland, noch in der restlichen Europäischen Union (EU) derzeit auch nur ansatzweise begriffen. Doch diese Erkenntnis wird sich in den kommenden Wochen und Monaten rasend schnell durchsetzen bzw. verbreiten und droht einen politischen und wirtschaftlichen Erdrutsch auszulösen. Spätestens jetzt rächt es sich, dass die EU in all den prosperierenden Jahrzehnten nie zu einer echten (Werte-)Gemeinschaft weiterentwickelt wurde, sondern stets auf dem Niveau eines Schönwetter-Debattierclubs, geprägt von Partikularinteressen der einzelnen Mitgliedsstaaten, im Dornröschenschlaf dauerversenkt wurde. Das Aufbrechen der jahrzehntelang starren Strukturen in der arabischen Welt im Gefolge des Untergangs der Sowjetunion und damit der Stellvertreterkriege zwischen Ost und West, erreicht aktuell seine größte Ausprägung, ausgelöst durch religiösen Disput, gesellschaftlichen Umbruch, kriegerische Auseinandersetzungen und Saudi-Arabiens streben nach Hegemonie im Mittleren Osten. In der Konsequenz sind inzwischen viele Millionen Menschen auf der Flucht, Tendenz steigend – und viele mit Ziel Europa.

Rechtsbruch und Gewalt führen auf die Siegerstraße

In den westlichen Demokratien wird von Seiten der Machthaber seit Jahrzehnten der eigenen Bevölkerung gepredigt, dass „Gewalt keine Lösung sei“, „nichts bringe“ oder, dass der „Klügere eben nachgibt“. Das Credo: eine fortgeschrittene Gesellschaft löst Probleme nicht mit Gewalt. Ein Großteil unserer „zivilisierten“ Mitmenschen hat dieses Motto verinnerlicht , glaubt wie selbstverständlich daran. Leider sieht die Realität anders aus. Rechtsbruch und Gewalt sind mächtige Waffen mit denen man erfolgreich Veränderungen herbeiführen kann. Dazu bedarf es nicht nur menschenverachtender Praktiken des religiös militanten IS oder der nicht minder gefährlichen Al Kaida, es reicht bereits ein Blick nach Mexiko, in das Hinterland der USA. Die Macht und Gnadenlosigkeit der Drogenkartelle und deren unglaubliche Brutalität steht zum Beispiel den Praktiken des IS in nichts nach. Die Folge: kaum ein Bewohner in den durch diese Terrororganisationen beherrschten Regionen erhebt sich, stellt sich dem Abschaum in den Weg. Ehrliche Politiker, in Mexiko bereits stark in der Minderzahl, haben die Wahl korrupt zu werden oder samt sämtlicher Familienangehöriger ermordet und „auf Nimmerwiedersehen“ beseitigt zu werden. Diese Form der Schreckensherrschaft ist äußerst effektiv und erfolgreich. Hier lässt sich mit Überzeugungsarbeit oder „Aufklärung“ rein gar nichts erreichen. Nur die Beseitigung dieser Terroristen kann den Weg für einen Neuanfang freimachen und das heißt eben auch: ohne massiven Militäreinsatz, mit dem erklärtem Ziel der Vernichtung des Feindes, werden weder die Drogenbarone in Mexiko, noch der Grund für die Flüchtlingsströme aus Afghanistan, Syrien, dem Irak oder Libyen verschwinden.

Zwei-Fronten-Krieg

Um die sich weiter verschlimmernde Flüchtlingskrise am Ende doch noch zu beherrschen, bedarf es daher zwingend zweier Entwicklungen. Zum einen muss das Zuzugsgebiet, also Europa, einen gemeinsamen Plan entwickeln, an den sich alle halten. Zweitens müssen die Gründe für die Migration aus der arabischen Welt beseitigt werden, insbesondere dort, wo (Bürger)-Krieg ein menschenwürdiges Leben nicht länger ermöglicht. Was die erwünschte gemeinsame Haltung der EU angeht, so kann bereits jetzt mit absoluter Sicherheit gesagt werden, dass diese nicht zustande kommen wird. Jegliche Versuche Deutschlands „Freunde und Verbündete“ in das gemeinsame Flüchtlingsboot zu holen, sind nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern verplemperte Zeit. Die Bundesregierung wollte „helfen“, setzte Vereinbarungen (Gesetze!) außer Kraft und muss nun eben die Konsequenzen dafür tragen. Angesichts von mindestens zwei Millionen neuen Flüchtlingen allein 2016, die nach Deutschland streben, muss das Schlimmste für die Sicherheit der Grenzen und der Bürger der Bundesrepublik befürchtet werden. Noch desaströser sieht es aber „vor Ort“, also in den Krisenregionen aus. Der Einbezug der rechtsstaatlosen Türkei, die an jeder Ecke ihr eigenen Süppchen kocht und der die Flüchtlingsproblematik völlig gleichgültig ist, war und ist genauso ein schwerer Fehler, wie die Rücksichtnahme auf Russland, das seinem syrischen Verbündeten beispringt. Putin ist, wie bereits auf der Krim und in der Ostukraine nicht Teil eines Lösungsansatzes, sondern Teil des Problems, das beseitigt werden müsste.

Nichts passiert – und dann passiert es

Doch damit ist nicht zu rechnen! Mit rein gar nichts, was die Situation entschärfen könnte ist zu rechnen. Das gerade vereinbarte Waffenstillstandsabkommen für Syrien? Ein Witz, über den kaum einer lachen kann! Bereiten Sie sich darauf vor, dass den Menschen in den Krisengebieten auch weiterhin nicht nur kaum geholfen wird, sondern unverändert die traurigen Reste ihrer Existenz abgenommen bzw. unter ihren Hintern weggebombt werden. Nur der Einsatz von westlichen Bodentruppen, inklusive der Konfrontation mit den russischen Einheiten, könnte das Desaster beenden – doch dazu wird es – natürlich – nicht kommen. Und der Flüchtlingsstrom? Aktuell versuchen Griechenland und Mazedonien diesen abzubremsen, doch das wird ein vergebliches Unterfangen bleiben. Die Menschen werden sich weiter auf den Weg machen und Mittel und Wege finden, Zäune und Grenzen zu überwinden. Sollten Österreich und Deutschland hoffen, dass in den kommenden Monaten ein geordneter Flüchtlingsstrom die ausgewiesenen Wege und Auffanglager benutzen wird um irgendwelchen beliebig festgelegten Kontingenten gerecht zu werden, so wird dieser Traum nicht lange Bestand haben. Der Weg der meisten Flüchtlinge wird über „grüne Grenzen“, schwer kontrollierbare Bergregionen, etc. führen und in der Illegalität im erwählten Zielgebiet enden. So sieht die Zukunft aus – und wir alle sind von ihr betroffen. Angesichts dieser zwanghaften Entwicklung wird sich die Gesellschaft in Deutschland immer stärker polarisieren. Die noch immer vorhandene Mehrheit jener, die der Ansicht ist, dass Deutschland die Anzahl der Flüchtlinge sowohl stemmen sollte als auch kann, wird dabei im Verlauf des Jahres deutlich absinken, die Skeptiker spürbaren Zulauf erhalten. Das wird auch die Politik erfassen und die Konsenz-Parteienlandschaft in Deutschland aufmischen.

Fazit: Deutschland steht vor schweren politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die nicht still und leise über das Land hinwegziehen werden. Es steht nicht weniger als das Auseinanderbrechen der Konsenz-Gesellschaft mitsamt der etablierten Parteienlandschaft bevor. Die daraus resultierende politische Unruhe im Herzen Europas wird mit großer Wahrscheinlichkeit die Eurokrise erneut an die Oberfläche befördern und damit die Verwerfungen und Grabenkämpfe innerhalb der „Union“ massiv verschärfen. Es ist noch zu früh um bereits jetzt das Auseinanderbrechen der Union zu schlussfolgern, aber die Möglichkeit besteht durchaus. Die damit einhergehende Investitionszurückhaltung der Industrie, sowie die negative Entwicklung des Verbrauchervertrauens wird eine schwere wirtschaftliche Bürde in ganz Europa für den weiteren Jahresverlauf darstellen. Länder, die aktuell besonders „scharf“ gegen Deutschland verbalisieren, wie zum Beispiel Italien, werden von den Investoren abgestraft und erneut an den Pranger gestellt werden. Sowohl den Anleihe- als auch Aktienkursen in Mailand stehen daher ungemütliche Monate ins Haus. Italiens Weg in die rezessive Depression ist damit vorgezeichnet und wird auch Anrainerstaaten erfassen. Als Leser von Sicheres Geld sind Sie bereits seit Monaten in Vermögensfragen, aus zahlreichen Gründen, äußerst konservativ aufgestellt. Nach jetzigen Erkenntnissen werden wir diese sicherheitsbetonte Vorgehensweise bis auf weiteres nicht aufgeben, ja nicht aufgeben können. Zu viele Stürme ziehen derzeit auf und entwickeln sich zu Unwettern, die allesamt die Kraft hätten, Ihr Vermögen nachhaltig zu schädigen. Nur mit einem klaren Blick auf die kommende Entwicklung und unter Vermeidung unnötiger Risiken können Sie diese extrem schwierige Phase meistern. Wir gehen davon aus, dass dies gelingen wird, dass Sie sogar zu den finanziellen Gewinnern dieser äußerst unangenehmen Entwicklung gehören werden. Sollten Sie noch nicht zu unseren regelmäßigen Lesern bzw. Abonnenten gehören, so empfehlen wir Ihnen mit Nachdruck zumindest den Abschluss eines Probe-Abonnements von Sicheres Geld.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://archiv.investor-verlag.de