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Philharmoniker Depot

13.03.15 Eurokrise – Deutsche Verbraucherpreise legen leicht zu

So, zum heutigen Wochenschluss steht die offizielle Entwicklung der Verbraucherpreise in deutschen Landen ganz oben auf der agenda. Sicherlich, viele skeptische Stimmen sagen ja schon seit langem, dass die tatsächliche Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen mit der offiziellen nur wenig zu tun hat. Anders formuliert, die gefühlte Inflationsrate ist deutlich höher als die offiziell zugegebene. Böse Zungen behaupten in dem Kontext ja auch schon seit langem, dass die offiziellen Teuerungsraten absichtlich zu tief ausgewiesen werden.

Offizielle Zahlen im Focus

Gestern gab es ja insofern von den Statistikern in Wiesbaden Neues in Sachen Verbraucherpreisentwicklung in Deutschland. Und insofern scheint es schon so zu sein, dass das Deflationsgespenst auch offiziell wieder etwas in den Hintergrund tritt. Vorübergehend zumindest. Also, die Verbraucherpreise lagen in Deutschland im Februar 2015 um 0,1 Prozent höher als im Februar 2014. Im Januar 2015 hatte die Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex, noch bei Minus 0,4 % gelegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich der Verbraucherpreisindex im Februar 2015 deutlich um 0,9 %.

Ölpreisentwicklung belastet

Die niedrige Inflationsrate im Februar 2015 ist vor allem auf weiterhin starke Preisrückgänge bei Mineralölprodukten gegenüber dem Vorjahresmonat zurückzuführen ( Minus 15,1 %, davon leichtes Heizöl: Minus 22,0%; Kraftstoffe: Minus12,7 %). Bei den anderen Energieprodukten wurden vergleichsweise geringe Preisrückgänge ermittelt (zum Beispiel Gas: −1,3 %; Strom: − 0,1 %). Energie insgesamt verbilligte sich binnen Jahresfrist um 7,3 %. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im Februar 2015 deutlich höher bei + 1,0 % gelegen.

Blick auf weitere Details

Ebenfalls rückläufig gegenüber dem Vorjahresmonat waren im Februar 2015 die Preise für Nahrungsmittel (− 0,4 %). Unter den Nahrungsmitteln waren vor allem Speisefette und Speiseöle (−9,7 %) deutlich günstiger. Auch für Molkereiprodukte und Eier (− 2,3 %), Fleisch und Fleischwaren (− 1,0 %) sowie Gemüse (− 0,8 %) mussten die Verbraucher weniger bezahlen. Teurer wurden den Statistikern zufolge beispielsweise Süßwaren (+ 2,9 Prozent). Die Preise für Waren insgesamt sanken im Februar 2015 im Vergleich zum Februar 2014 um 1,4 %. Günstiger wurden neben Energie und Nahrungsmitteln unter anderem Telefone (− 9,9 %) sowie Geräte der Unterhaltungselektronik (− 6,7 %). Einige Waren hingegen wurden spürbar teurer, zum Beispiel Kaffee, Tee, Kakao (+ 9,2 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+ 5,8 Prozent).

Dienstleistungen teurer

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt erhöhten sich im Februar 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 %. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die Erhöhung der Nettokaltmieten bestimmt (+ 1,3 %), für die private Haushalte dem Bundesamt zufolge etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben aufwenden müssen. Weitere Preisanstiege gab es zum Beispiel bei der Personenbeförderung im Straßenverkehr ( 10,1 %), Friseurleistungen und anderen Dienstleistungen für Körperpflege (+ 3,3 %) sowie Sport- und Erholungsdienstleistungen (+2,9 Prozent). Verbraucherfreundlich blieb hingegen die Preisentwicklung bei Telekommunikationsdienstleistungen. Hier gingen die Preise um 1,1 Prozent zurück.

Alles in allem also ein sehr gemischtes Bild. Von deflationären Tendenzen auf breiter Front kann indes keineswegs die Rede sein. Im Gegenteil.

Das Deflations-Argument für die geldpolitische Überdosis der Draghi-EZB steht zumindest im Hinblick auf Deutschland auf sehr wackligem Fundament.

Sehr vorsichtig formuliert....

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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