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14.12.12 Nur aufgeschoben

von Claus Vogt ...Die wichtigste Prognose, die ich Anfang des Jahres aufgestellt habe, war der Beginn einer mehr oder weniger weltweiten Rezession in 2012. Darauf basierend sagte ich eine Baisse an den Aktienmärkten voraus und den Zusammenbruch der europäischen Währungsunion - Letzteres allerdings erst in der Endphase der prognostizierten Rezession.

Rezession trotz massiver Konjunkturankurbelung

Diese Rezessionsprognose ist inzwischen weitgehend eingetroffen. In Europa und Japan hat der Abschwung unbestritten - gewissermaßen offiziell - begonnen. Und in den USA deuten treffsichere Indikatoren darauf hin, dass sich auch dieser extrem wichtige Teil der Weltwirtschaft in der Frühphase eines zyklischen Abschwungs befindet. Wie stark es bergab gehen wird, werden die kommenden Monate zeigen. Ich rechne mit einer langen und ausgeprägten rezessiven Phase - stehe mit dieser Meinung aber ziemlich allein. Wie üblich am Beginn eines Abschwungs geht die große Mehrheit der Ökonomen - die natürlich keine Rezession hat kommen sehen - davon aus, dass sie einen kurzen und harmlosen Verlauf nehmen wird.

Soweit, so gut, könnte ich hier sagen. Meine makroökonomischen Modelle haben trotz schwierigster Bedingungen erneut gute Dienste geleistet. Denn immerhin haben weltweit die Zentralbankbürokraten mit dem massiven Einsatz unkonventioneller geldpolitischer Maßnahmen versucht, den Abschwung zu verhindern. Und die US-Regierung befeuert schon seit mehreren Jahren ein gigantisches keynesianisches Konjunkturprogramm, wie man an der immensen Neuverschuldung des Staates leicht erkennen kann. Trotz dieser massiven konjunkturpolitischen Markteingriffe befindet sich die Weltwirtschaft schon wieder auf dem Weg nach unten.

Wo bleibt die Aktienbaisse?

Nun bin ich aber kein Volkswirt, der die Kommentierung oder die Prognose des Wirtschaftszyklus als Selbstzweck oder zur Unterhaltung meiner Leser betreibt. Ich bin Börsianer und Analyst. Die Prognose des Wirtschaftszyklus dient ausschließlich dem Zweck, an den Finanzmärkten attraktive beziehungsweise unattraktive Chance-Risiko-Verhältnisse zu erkennen, um darauf basierend Gewinn bringende Entscheidungen zu treffen. Letzteres ist mir in 2012 an den Aktienmärkten leider nicht vergönnt gewesen. Bisher zumindest ist die große Baisse ausgeblieben - mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen wie China und den europäischen PIIGS-Staaten.

Meine Modelle haben durchgängig das ganze Jahr über unattraktive beziehungsweise extrem unattraktive Chance-Risiko-Verhältnisse für die Aktienmärkte angezeigt. Dennoch sind die Kurse weiter gestiegen. Noch befinden wir uns damit aber nicht in einer Situation, die völlig außerhalb historischer Bandbreiten liegt. Die hohe Abhängigkeit der europäischen Finanzmärkte von den Vorgaben aus den USA hat wohl weiterhin Bestand. Das Zünglein an der Waage wird also wieder einmal Amerika sein.

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