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Philharmoniker Depot

21.10.18 Zinsen steigen – Aktienmärkte fallen

Das sogenannte FED-Protokoll bestätigte in dieser Woche einen weiterhin restriktiven Kurs der US-Notenbank. Vier weitere Male will diese den Leitzins bis Ende 2019 anheben, was die Politik von US-Präsident Trump konterkariert.

Aufgrund der acht bisherigen Leitzinsanhebungen infolge der deutlich gestiegenen Teuerung sowie den Verkäufen von Anleihen im Volumen von 280 Mrd. US-Dollar, steigen die Renditen für Staatsanleihen in den USA weiter an. Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren aktuell wieder bei 3,17 %.

Der amerikanische Aktienindex Dow Jones verlor seine Gewinne in dieser Woche wieder, nachdem dieser vor zwei Wochen um 831 Punkte eingebrochen war. Auch dies setzte eine Flucht in den sicheren Hafen Gold in Bewegung, was die Initialzündung für den aktuellen Anstieg lieferte. Der chinesische Aktienindex Shanghai Composite verlor bereits seit Jahresbeginn fast 25 % und fiel auf mittlerweile 2.517 Punkte. Die chinesische Regierung hatte in den vergangenen anderthalb Jahren scheinbar versucht den Wert der chinesischen Währung an den Goldpreis zu koppeln. Im folgenden Chart zeigt sich, wie sich die Handelsspanne des Goldpreises in Yuan immer weiter verringerte. Nun gab es in dieser Woche jedoch Turbulenzen an der Währungsfront und der Goldpreis in Yuan brach nach oben stark aus. Womöglich können die Chinesen diese Fixierung nicht länger aufrechterhalten und sehen sich nun gezwungen den Yuan zum US-Dollar abzuwerten.

Der Goldpreis in chinesischen Yuan brach in dieser Woche nach oben aus.

Im Umfeld steigender Zinsen fragen sich Investoren zunehmend, ob der historisch längste Bullenmarkt nun sein Ende finden wird und der Einbruch womöglich der Beginn eines großen Crashs sein könnte. Nebst China befinden sich auch die Aktienmärkte der Schwellenländer inflationsbereinigt bereits im Bärenmarkt.

Nach der Österreichischen Schule und ihrer endogenen Konjunkturtheorie Friedrich August von Hayeks, lösen steigende Marktzinsen letztlich eine Bereinigung der Fehlallokation aus, die ihren Ursprung in der vorherigen Phase künstlich niedriger Zinsen haben. Der konjunkturelle Aufschwung ist daher als negativ zu betrachten, während die Rezession als gesunder Prozess zu interpretieren ist. Folgender Chart zeigt die Zinsentwicklung deutscher Staatsanleihen seit 1871. Dies führt zu der Erkenntnis, dass es noch nie in der Geschichte Deutschlands so niedrige Zinsen wie aktuell gab. Diese künstlich niedrigen Zinsen waren und sind nur durch sozialistische Markteingriffe über das Drucken von Geld bei gleichzeitigem Aufkauf von Anleihen möglich. Dies hat einen noch nie dagewesenen künstlichen Aufschwung geschaffen, der nicht nachhaltig ist und in sich zusammenfallen wird, sobald die Zinsen wieder beginnen zu steigen.

Anhand der Zeit des Goldstandards kann man sehen, dass der natürliche Marktzins inkl. Inflations- und Risikoprämie in Deutschland bei ca. 4 % liegen würde, was der natürlichen Zeitpräferenz dieser Menschen entspricht. Die Marktzinsen müssen dabei nicht erst über den natürlichen Zins ansteigen, um eine Rezession auszulösen. Der künstliche Aufschwung nimmt vielmehr bereits sein Ende und die Rezession beginnt, sobald die Zufuhr von Liquidität in das System nicht mehr sukzessive zunimmt oder sogar abebbt. Sobald dies geschieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis erste unrentable Unternehmen Bankrott gehen und eine Spirale an Kreditausfällen nach sich ziehen, die unweigerlich zu einer Kreditkontraktion, Deflation und Rezession führen werden.

Im Goldstandard betrugen die Zinsen für Staatsanleihen vier Prozent.

Die weltweite Liquiditätsversorgung der Märkte wurde im letzten Jahr bereits eingestellt und seither beginnen die Marktzinsen auf der Welt allmählich zu steigen. Mit den Zinsanhebungen und der Geldmengenkontraktion seitens der US-Notenbank beschleunigt sich dieser natürliche Prozess noch, weshalb es nur eine Frage von Monaten bis zu zwei Jahren zu sein scheint, bis eine weltweite Rezession oder gar Depression ausbrechen könnte, die all die Fehlallokationen der historisch einmalig niedrigen Zinsen bereinigen wird. Leider werden dabei auch gesunde Unternehmen mit in den Strudel gezogen und letztlich aufgrund von Zahlungsausfällen Banktrott anmelden müssen.

Dies würde den Untergang der Europäischen Union und ihrer Eliten besiegeln, weshalb Letztere die EZB und die FED dazu anhalten werden, sie mit neuen Gelddruckprogrammen zu retten. Letztlich wird dies den Gold- und Silberpreis auf neue ungeahnte Höhen katapultieren, während die Vermögen der restlichen Sparer, deren Vermögen auf Euro oder Dollar lauten, in der Hitze der Inflation dahinschmelzen werden.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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