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Philharmoniker Depot

28.07.17 Blase am Devisenmarkt – Euro vor Abwertung?

Am Mittwochabend veröffentlichte die US-Notenbank wieder einmal ihre neuesten geldpolitischen Entscheidungen. In Kürze wolle man damit beginnen die Bilanz der Notenbank zu verkürzen, indem man die Gelder der fälligen Anleihen nicht mehr in neue Schuldpapiere reinvestiert. Auch eine weitere fünfte Zinsanhebung zum Jahresende steht unvermindert auf der Agenda. Der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in den USA hätten sich verbessert. Dennoch kam kurzzeitig Druck auf den Dollar, der mit 93 Punkten im USD-Index den tiefsten Stand seit einem Jahr erreichte. Begründet wird diese Rektion mit dem Eingeständnis der FED, dass die Teuerung kurzzeitig unter die Zielmarke von 2% in den USA gefallen sei. Die Marktteilnehmer sehen darin eine versteckte Ankündigung, dass man von einer weiteren Zinsanhebung abrücken wolle und so trieben die Dollarbären den Dollar auf ein neues Jahrestief.

Die offizielle Teuerung in den USA stieg zuletzt nicht mehr ganz so rasant.

Unsere Analysen zeigen längst, dass eine deutliche Blase am Devisenmarkt für den Euro und den Dollar entstanden ist. Insbesondere Kleinspekulanten werden gerade zum Zwecke der Distribution bzw. Akkumulation – je nachdem, ob der Euro/USD oder USDX gehandelt wird – in die Märkte gelockt. Dazu passt, dass sich nur Minuten vor der US-Notenbanksitzung EZB-Ratsmitglied Nowotny zu Wort meldete und die Aussagen Draghis aus der letzten Notenbanksitzung der EZB vor einer Woche konterkarierte. Während Draghi erst vor einigen Tagen klarstellte, dass eine Straffung der Geldpolitik frühestens im Herbst erstmals diskutiert werden würde, man aber jederzeit bereit sei das Ankaufprogramm auszuweiten, sagte Nowotny nun das Gegenteil. Er hielte es für klug, bei den Anleihekäufen langsam vom Gas zu gehen, wobei eine Diskussion über die technischen Aspekte eines Endes der QE-Programme nötig sei.

Es war Wasser auf die Mühlen der Spekulanten, die den Euro kurzzeitig auf ein Hoch von 1,177$ treiben konnten und langsam dabei sind, sich zu verausgaben. Das ganze Gerede um einen Exit aus der expansiven Geldpolitik kann getrost ignoriert werden, denn es ist klar, dass die Aufkäufe von Staats- und Unternehmensanleihen auch in 2018 im Euroraum erst einmal fortgesetzt werden. Draghi versprach die Zinsen bis Ende 2018 weiterhin bei null Prozent zu belassen, sodass es sich bis mindestens Ende 2018 keineswegs um eine annähernd vergleichbar restriktive Politik wie in den USA handeln wird, womit der Bias mittelfristig auf Sicht der kommenden 6-12 Monate weiterhin beim US-Dollar liegen dürfte. Es scheint absurd, dass die Märkte den USA, die sich ökonomisch besserstellen konnten, keine weiteren Zinsanhebungen zutrauen und die bisherigen Zinsschritte für einen Fehler halten, da die US-Wirtschaft in Realität ja ganz schlecht dastehen würde. Auf der anderen Seite glauben sie trotz der Euro-, Banken und Migrationskrise bei schwacher Wirtschaftsentwicklung in Europa, dass die EZB die Zinsen bald anheben und die lockere Geldpolitik beenden würde. Sicherlich wird die EZB in Zukunft das Ankaufprogramm drosseln und die USA wieder ein neues QE-Programm auflegen, doch bis Ende 2018 scheint dieser Wechsel im Staffellauf um die schwächste Währung der Welt unwahrscheinlich zu sein.

Vielmehr dürfte Draghi die zuletzt langsamer angestiegene harmonisierte statistische Teuerung dazu nutzen, um die Finanzielle Repression noch einige Zeit fortzuführen und das QE-Programm so lange wie möglich in die Länge zu ziehen, um das Bankensystem weiterhin zu rekapitalisieren. Dies geschieht, indem man weiter Geld druckt. Denn dadurch wird der Euro pro Jahr um etwa 8% bis 10% Prozent entwertet, während man offiziell eine niedrigere Teuerung von 2% ausweist und die Zinsen bei 0% belässt. Dadurch wird der Steuerzahler verdeckt über die Inflation beraubt und die sozialistischen Europrojekte können weitergeführt werden. Ohne die direkte und indirekte Subventionierung der Banken und EU-Staaten über den Ankauf von 30.000 Schrottanleihen, wäre der Euro wohl spätestens 2008 zerbrochen und in der Versenkung der Geschichte gelandet. Nur durch sozialistische Dauerrettung eines Währungsraumes ist dies bis dato nicht geschehen

Die offizielle Teuerung in Europa stieg zuletzt nicht mehr so stark und gibt der EZB so mehr Luft, die Ankäufe zu verlängern.

EZB kauft Schrottanleihen mit Laufzeit bis 2199

Nebst der Rekapitalisierung des Bankensystems geht es auch um das Projekt „Europa“, das über die Druckerpresse und die verdeckte Enteignung der Steuerzahler sichergestellt werden soll. Waren die bisherigen Rettungen der Euroländer teilweise nicht schon absurd genug, so hat die EZB sich nun selbst übertroffen und portugiesische Staatsanleihen mit einer Laufzeit bis 2199 gegen frisch gedrucktes Zentralbankgeld aufgekauft. Bei einer Inflation von nur 2% entspricht der Rückzahlungsbetrag im Jahr 2050 gerade einmal noch 50% der aktuellen Kaufkraft. Am Ende der Laufzeit im Jahr 2199 sogar nur noch 2,5%! Für jeden 100-Euroschein, den der deutsche Steuerzahler den Portugiesen gibt, bekäme er bei 2% Inflation nur noch 2,50 Euro zurück. Bei einer, seit Bestehen des Euros, eher realen Inflationsrate von 8% bis 10% entspricht der Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit nicht mal mehr 0,000001 Euro. Man könnte somit eigentlich gleich das Geld der Deutschen direkt von ihren Konten ins Ausland überweisen. Das käme nahezu auf das gleiche Ergebnis raus – mit dem Unterschied, dass dieses Vorgehen natürlich direkt auffallen würde. Ganz im Gegensatz zur schleichenden Enteignung.

© Blaschzok Financial Research

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