09.12.15 Die „Bullshit“-Geldpolitik der EZB bedroht Ihren Wohlstand stärker als die „Steinzeit“-Geldpolitik der Deutschen Bundesbank

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die Geldpolitik der Zentralbanken ist in der heutigen Zeit die mit Abstand wichtigste Einflussgröße für die Kurs- bzw. Preisbildung an den Finanzmärkten und die Erwartung an die Konjunkturentwicklung. Dabei genießen die Notenbanken und ihre Entscheider sehr großes Vertrauen, sowohl bei den Finanzprofis als auch in der Öffentlichkeit. Wenn man so will, haben sich die Zentralbanken dieses Vertrauen in der Vergangenheit verdient, so dass die Menge an Finanz- bzw. Wirtschaftsentscheidern die positive Haltung gegenüber den Bankern einfach beibehalten hat und geldpolitische Entscheidungen kaum hinterfragt.

Vertrauen in die Geldpolitik der bedeutenden Notenbanken ist fehl am Platz

Besser wäre es allerdings, wenn diese Überprüfung stattfinden würde, denn dann würden bei Vielen die Alarmglocken gar nicht mehr aufhören zu bimmeln. Um Missverständnissen gleich zu Beginn dieses Beitrages entgegenzuwirken: Die wichtigsten beiden Notenbanken der Welt, die US-FED und die EZB, tun viel dafür, mit ihren Entscheidungen das Überleben der Währungen samt Geldsystem zu gewährleisten. Sie sind denn auch nicht den Bürgern oder der Politik verpflichtet, sondern vor allem – theoretisch – dem stabilen Geldwert (EZB), einer guten Konjunkturentwicklung (USA) und ihren Eigentümern: den Geschäftsbanken (USA). Je nach Zentralbank variieren die Ziele etwas, sind aber miteinander verbunden. Eine System-kongruente Geldpolitik kann und wird daher im Laufe der Zeit fast automatisch den Interessen der einzelnen Wirtschaftssubjekte zuwiderlaufen.

Von der „Steinzeit“-…

In diesem Beitrag möchte ich mich auf die Geldpolitik der EZB, bzw. ihren Vorgänger, der Deutschen Bundesbank, beschränken. Denn von allen großen Zentralbanken hat die EZB derzeit die größten Probleme zu schultern, bzw. Aufgaben zu bewältigen. Um hier erfolgreich zu sein, müssen die EZB-Entscheider zwingend jene Überzeugungen und Wertvorstellungen über Bord werfen, die bei der Überführung aus der Deutschen Bundesbank noch geherrscht haben. Deutschland hatte sich den Verzicht auf die stabile und überall beliebte D-Mark nämlich nur unter der Bedingung abhandeln lassen, dass die neue Europäische Zentralbank im Wesentlichen die Politik der Bundesbank weiterführen müsse – und die war sehr stark auf die Geldwertstabilität fixiert und weitaus weniger auf konjunkturelle Entwicklungen bzw. Unterstützungen. Die stets sehr restriktive Geldpolitik der Deutschen Bundesbank passte im vergangenen Jahrtausend recht gut zur wirtschaftlich robusten Bundesrepublik. Mit Leitzinssätzen, die zumeist üppig oberhalb der Inflationsraten lagen und so zu stets hoher Realverzinsung führten, wertete die D-Mark gegenüber fast allen Währungen konsequent auf. Insbesondere gegenüber den europäischen Konkurrenten, mit Ausnahme des Schweizer Franken, kletterte der Außenwert. Dies sorgte auf Seite der deutschen Industrie für permanenten Anpassungsdruck auf der Kostenseite und führte zu der hohen Effizienz bzw. Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im In- und vor allem Ausland. Diese Geldpolitik aus der „Steinzeit“, die sklavisch nur eine Determinante (hier: „Inflationsentwicklung“) im Auge hatte, sollte dann von der EZB im neuen Jahrtausend weitergeführt werden.

…zur „Bullshit“-Geldpolitik

So geschah es dann in den ersten Jahren nach Einführung von EZB und Euro auch, so dass der Euro nach anfänglichen Unsicherheiten bei den Währungshändlern sehr schnell in die Fußstapfen der D-Mark trat – zur Freude der Bundesbürger, aber zum Ärger fast aller anderen Währungsmitglieder. Mit der Finanzkrise divergierten dann spätestens die wirtschaftlichen Entwicklungen innerhalb der Eurozone so stark, dass die Zinsentwicklung im einheitlichen Währungsraum massiv divergierte. Aus anfänglichen Spannungen wurden Risse, die die Politik nicht lösen wollte bzw. noch immer nicht will, so dass sich die EZB vom Bundesbank-Mandat inzwischen – notgedrungen – vollständig verabschiedet hat. Nicht der stabile Geldwert steht inzwischen Im Mittelpunkt der Geldpolitik, sondern das wirtschaftliche Überleben der meisten Mitglieder des Währungsraums. Und dafür bedarf es aus Sicht von Mario Draghi, EZB-Chef, sowie der meisten politischen Entscheider aus der Euro-Peripherie, einer schwachen Währung ohne stabile Kaufkraft – und genau daran arbeitet die EZB aktuell mit voller Kraft. Die Zentralbank stellt daher inzwischen eine Art umgekehrter, invertierter Bundesbank dar. War die Bundesbank häufig zu restriktiv, so ist die EZB inzwischen mindestens ebenso „verschwenderisch“. Gerade die letzten Entscheidungen können nur noch als geldpolitischer „Bullshit“ bezeichnet werden. Es macht einfach keinen Sinn bereits mit Kreditgeld zum Nulltarif überflutete Geldmärkte noch stärker zu bewässern. Das hilft vielleicht der Finanzwirtschaft bei der Bildung weiterer Sachwerte-Blasen, kommt in der Realwirtschaft aber allenfalls als bedeutungsloses Rinnsal an. Notenbanken, die so agieren, verspielen eher früher als später ihre Glaubwürdigkeit.

Fazit: „Bullshit“ schlägt „Steinzeit“ in Sachen Schadenshöhe um Längen. Resultierte aus dem „besserwisserischen“, elitären Gehabe der Deutschen Bundesbank lediglich eine feste Mark und immer wieder neuer Produktivitätsdruck auf die Wirtschaft, so droht der EZB nicht weniger als das Erreichen Ihres Ziels – aber zu welchem Preis? Sollten die institutionellen Anleger nämlich tatsächlich zu der Auffassung gelangen, dass die konsequente Zerstörung des Euro-Geldwertes zum Beispiel durch immer neue, größere und verlängerte QE-Maßnahmen glücken wird, wird sich der Außenwert der Gemeinschaftswährung noch schneller abschwächen als die Inflationsraten im Euroraum deutlich nach oben ziehen. Ein wie auch immer geartetes „Rückrudern“ der EZB dürfte den Schaden innerhalb der Eurozone so groß werden lassen, dass das Unheil seinen Lauf nimmt, der Währungsraum wieder aufgelöst wird. Sie, als Eurobesitzer, sollten daher in den kommenden Wochen und Monaten dazu übergehen, Teile Ihres Vermögens außerhalb der Gemeinschaftswährung unterzubringen. Statt andere Währungen sollten Sie besser die Anlage in Gold und Silber ins Auge fassen. Denn andere Währungen mögen aktuell besser performen als der Euro, stabil sind aber auch sie nicht auf Dauer. Bei Sicheres Geld zeigen wir Ihnen, wie Sie sich und Ihr Vermögen am besten für die kommenden Monate und Jahre aufstellen sollten um den Gefahren für Ihr Vermögen aus dem Weg zu gehen, bzw. aus den Fehlentwicklungen sogar finanziellen Profit zu schlagen. Mit einem Probe-Abonnement von Sicheres Geld machen Sie den entscheidenden Schritt in die finanzielle Sicherheit.

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de