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26.08.14 Eurokrise – Abkehr vom Sparkurs gefordert

So, in diesen letzten Augusttagen des Krisenjahres 2014 scheint sich hinter den Kulissen gewaltiger Druck in Europa aufzubauen. Und – wie fast immer – geht es dabei ums „liebe“ Geld. Kurzum, vor allem die krisengeplagten Olivenländer im Süden des Kontinents wollen schlicht mehr Geld ausgeben.

Deutschland in der Kritik

Während in deutschen Landen sich die Bundeskanzlerin und der Bundesfinanzminister gegenüber den eigenen leidgeprüften Steuerzahlern knallhart zeigen und selbst klitzekleine Entlastungen in Sachen „Kalter Progression“ ad acta legen, geht den Krisenländern Europas die Lust zum Sparen aus. Wenig verwunderlich ist in dem Kontext, dass vor allem Frankreich mit kritischen Anmerkungen gegenüber Deutschland nicht spart.

Frankreich fordert Abkehr vom Sparen

Interessant in dem Zusammenhang ist jedenfalls, dass sich der Präsident der Franzosen, Herr Hollande, eher diplomatisch ausdrückt, während der Wirtschaftsminister, Herr Montebourg, offen auf die deutsche Sparpolitik schimpft. Herr Hollande drückte es zu Beginn des Monats gegenüber der Zeitung Le Monde wie folgt aus:

"Wir bitten Deutschland nicht um Nachsicht. Aber wir bitten darum, mehr zur Ankurbelung des Wachstums zu tun.“

Montebourg schimpft auf Deutschland

Indes gibt sich da der Wirtschaftsminister Montebourg gänzlich undiplomatisch. Anscheinend hat er nun genug vom Sparkurs, der ja seiner Ansicht nach vor allem von den Deutschen diktiert werde. Am Samstag gab er in einem Zeitungsinterview bekannt, dass er schlicht mehr Geld ausgeben wolle. Nur so könne die Realwirtschaft in Europa wieder angekurbelt werden. Wortwörtlich sagte er vor allem mit Blick auf Deutschland folgendes:

"Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas, die fünftgrößte der Welt und es hat nicht die Absicht, meine Damen und Herren, sich auf eine Linie mit der exzessiven Spar-Obsession Deutschlands zu begeben.“

Und Herr Montebourg setzte noch eins drauf und betonte, dass das Sparen zu der Situation geführt habe, dass derzeit Europas Wirtschaftsleistung schrumpfen würde.

Mario Draghi auf Seiten der Krisenländer

Noch spannender wird es jetzt, da jetzt auch noch Mario Draghi höchstpersönlich sich verbal auf die Seite der Verantwortlichen in den Krisenländern stellt. Beim Treffen der Notenbankchefs in Jackson Hole sagte der Italiener, dass die Fiskalpolitik in Europa eine größere Rolle spielen müsse, um gegen den schwachen Aufschwung anzukämpfen.

Kurzum, Herr Draghi gibt den Verantwortlichen in den Krisenländern grünes Licht zur Aufgabe des Sparkurses. Und er wird bis auf weiteres mit ultra-billigem Geld und allen anderen außergewöhnlichen Maßnahmen dafür sorgen, dass die Politiker fiskalpolitsch richtig Gas geben können.

Bis auf weiteres.

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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