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Philharmoniker Depot

20.08.14 Eurokrise – Spanischer Staatsschuldenberg bei über einer Billion Euro

Ja, in diesen Tagen im August des Jahres 2014 gibt es immer noch keine wirkliche Lösung für die Überschuldungskrise. Im Gegenteil, die Verantwortlichen setzen nach wie vor alles daran, schlicht Zeit zu gewinnen und das Problem in die Zukunft zu verschieben.

Weltschuldenkonferenz

Zwar gibt es hin und wieder von Ökonomen wie Professor Sinn vom Ifo-Institut diverse Vorschläge für eine wirklich nachhaltige Lösung. Unter anderem gehört dazu die Einberufung einer Weltschuldenkonferenz, bei der über allfällige „Haircuts“ entschieden wird. Dies sind aber nur vereinzelte Vorschläge, die höchstwahrscheinlich von den Verantwortlichen nicht einmal ignoriert werden.

Am Tropf der EZB

Derweil wird in der Politik – insbesondere in den Krisenstaaten im Süden – weiter gemacht wie bisher. Die Verantwortlichen können sich dabei auf den entscheidenden, ja mächtigsten Mann der Euro-Zone, Mario Draghi, voll und ganz verlassen. Herr Draghi sorgt dafür, dass sich die Staaten nach wie vor ultra-billig verschulden und refinanzieren können. Weiter so auf der Schulden-Titanic, so die Losung. Naja, allenfalls auf Gipfeltreffen oder in Sonntagsreden kommen wirklich greifende Schuldenbremsen oder Fiskalpakte vor. Wirklich müßig, ja fast schon Zeitverschwendung über die Einhaltung der Maastricht-Kriterien zu philosophieren.

Spanischer Schuldenberg wächst weiter

In diesen Tagen kamen neue Fakten zum spanischen Staatsschuldenberg auf den Tisch, die klar aufzeigen, dass die Reise in den Schuldenstaat keineswegs beendet ist. Im Gegenteil, augenblicklich scheint insofern noch das Tempo erhöht zu werden. Fakt ist jedenfalls, dass die Spanier bei den Staatschulden erstmals eine wirklich runde Marke erreicht und überschritten haben. Eine Billion Euro – das ist schon eine stolze Hausnummer für die Iberer. Die spanische Notenbank teilte mit, dass die spanischen Staatsschulden im Monat Juno 2014 im Vergleich zum Vormonat um gewaltige 30,3 Milliarden Euro zulegten.

Anstieg von 36 auf fast 100 Prozent

Aktuell liegt der Staatsschuldenstand demnach bei 1,007 Billionen Euro. Das entspricht sage und schreibe 98,4 Prozent des spanischen Bruttoinlandsprodukts. Fast schon sinnlos darauf hinzuweisen, dass insofern die Maastricht-Grenze bei 60 Prozent liegt. Zur Erinnerung, im Jahr 2007 war Spanien „nur“ mit 36 Prozent des BIP verschuldet. In den vergangenen harten Krisenjahren ging es folglich dramatisch nach oben mit der Verschuldung. Im Dezember 2011 kam der amtierende Ministerpräsident Rajoy an die Macht. Damals lag der Schuldenstand bei „nur“ 737 Milliarden Euro. Diese Summe entsprach damals 70,4 Prozent des BIP.

Kurzum, Herr Rajoy kann getrost als spanischer Schuldenkönig bezeichnet werden. Binnen nicht einmal dreier Jahren machte er 270 Milliarden neue Staatsschulden. Also, jedem Spanier „vermachte“ er bisher 5720 Euro neue Staatschulden!

Ob er bis zum Ende der Legistaturperiode Ende 2015 die 10000 Euro neue Staatsschulden pro Spanier schaffen wird?

Mario Draghi wird es ihm jedenfalls nicht umöglich machen...

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Quelle: http://www.investor-verlag.de

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