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Philharmoniker Depot

13.12.12 Schweden: Euro-Skepsis steigt auf Allzeithoch

Die Einführung des Euros wird mittlerweile von atemberaubenden 82% der Schweden abgelehnt. Nur noch 45% der Befragten sprechen sich für einen Verbleib in der Europäischen Union aus

Wolf Richter, Testosteronepit.com, 12.12.2012

Während die Eurozone wild umherfuchtelt, um sich bei der Schuldenkrise über Wasser zu halten, die südlichen Euroländer bereits abgesoffen sind und die Europäische Union verzweifelt versucht, sich selbst durch eine stärkere „Integration“ – also durch die Herrschaft nichtgewählter Bürokraten – vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren, kommen die Schweden ins Grübeln: Noch nie zuvor waren die Feindseligkeiten gegenüber dem Euro so stark wie heute.

Schweden ist ein Sonderfall. 1995 trat das Land der Europäischen Union bei, nachdem man dem Volk 1994 großzügig erlaubt hatte, seinen Willen in Form eines Referendums zum Ausdruck zu bringen. 52,3% stimmten für den EU-Beitritt. Und wie jedes andere Land, das der EU beitritt, erklärte sich auch Schweden vertraglich dazu bereit, den Euro einzuführen – obwohl es dafür keine Frist gibt.

In 2003 hielt die schwedische Regierung die Zeit für gekommen, um den Euro einzuführen. Am 14.09.2003 wurde das Volk in einem nicht bindenden Referendum gefragt, ob es der Eurozone beitreten will. Die Menschen rebellierten. Sie zerlegten den Euro – 55,9% stimmten gegen die Einheitswährung und 42% dafür.

Die Schweden wollten ihre geliebte Krone nicht gegen eine neumodische Währung eintauschen. Sie wollten ihre geldpolitische Souveränität nicht abtreten. Die Eurokraten, die Euroländer, die Finanzminister und die europäischen Staatschefs waren erschüttert. Und die politische Elite Europas lernte eine wichtige Lektion: Lass niemals den Pöbel entscheiden; es war das letzte Mal, dass es Menschen in der Europäischen Union erlaubt wurde, über den Euro abzustimmen.

In Schweden kommt der Euro aber zweimal im Jahr mittels einer Umfrage der schwedischen Statistikbehörde neu auf den Tisch. Die Schweden werden gefragt, wie sie abstimmen würden, wenn es„heute“ ein Referendum über den Beitritt zur Eurozone gäbe. Jetzt sind die November-Resultate veröffentlicht worden – und die Daten sind ernüchternd: 82,3% würden gegen einen Betritt zur Eurozone stimmen, 9,6% wären dafür und 8% sind unentschlossen. Die Feindseligkeiten gegenüber dem Euro sind bei den Schweden somit auf ein neues Allzeithoch geklettert.

Eine amüsante Randbemerkung, die kaum von Bedeutung sein dürfte: Der Anteil der Frauen, die Probleme hatten, sich bezüglich des Euro-Beitritts zu entscheiden, war mit 10,2% deutlich höher als der Anteil der Männer, wo nur 5,8% unentschlossen waren.............................

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Quelle: Propagandafront.de

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