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Philharmoniker Depot

Währungsnews 2019

Der Bitcoin stieg erstmals seit anderthalb Jahren wieder über 13.000 US-Dollar je Bitcoin an. Im Juli war dieser bereits bei 9.350 US-Dollar aus einer Konsolidierungsformation ausgebrochen und auf 11.500 US-Dollar in der vorletzten Woche angestiegen. Der letzte Anstieg des Bitcoins wurde durch die Meldung, dass PayPal künftig das Halten von Kryptowährungen ermöglichen wird, zusätzlich getrieben. So sollen die vier Kryptowährungen, Bitcoin, Litecoin, Bitcoin-Cash und Ethereum schon bald verfügbar sein, beginnend in den USA und später im Rest der Welt. Diese Meldung hat Spekulanten dazu veranlasst, Kryptowährungen, allen voran den Bitcoin, zu kaufen und dessen Preis nach oben zu treiben.

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Der Bitcoin konnte wieder auf über 13.000 US-Dollar ansteigen

Was sich im ersten Moment wie ein riesiger Erfolg für die Kryptowährungen anhört, entpuppt sich bei genauerem Blick jedoch als wahrscheinlich unsinnige Werbeaktion. Nicht alles, was glänzt, ist Gold und so wird man bei PayPal zwar die genannten vier Kryptowährungen halten können, doch damit hat sich der Vorteil schon erledigt, wobei sogar viele Nachteile gegenüber dem Halten von Euro oder US-Dollar entstehen. Auch wenn man Kryptowährungen bei PayPal besitzen wird, so kann man mit diesen nicht direkt zahlen. PayPal wandelt bei einer Zahlung das Kryptoguthaben automatisch in Fiat-Währungen um, sodass der Verkäufer immer Fiat-Währungen, also Euro oder US-Dollar erhält. Dies führt den Besitz von Kryptowährungen bei PayPal ad absurdum.

Dazu kommt, dass man seine Kryptowährungen, die zentral gelagert werden sollen, weder abheben noch andere Guthaben an Kryptowährungen aus einer eigenen Wallet an PayPal übertragen kann, was den Besitz von Kryptowährungen bei PayPal wieder ad absurdum führt.

PayPal gibt an, keine Gebühren für den Tausch von staatlichen Fiat-Währungen in Kryptowährungen erheben zu wollen, doch wird der Spread zwischen An- und Verkauf sehr hoch sein, wie bei allen ähnlichen Anbietern. Damit dürften relativ hohe Verluste beim An- und Verkauf von Kryptowährungen entstehen, was den Sinn eines Tausches in diese Kryptowährungen bei PayPal zum wiederholten Mal ad absurdum führt. Sollte man spekulative Gewinne aus dem relativ kurzfristigen Halten von Kryptowährungen unter einem Jahr erzielen, müsste man diese spekulativen Gewinne versteuern, was ein weiteres Problem darstellt.

Zusätzlich ist man bei PayPal, das eng mit den Notenbanken und Regierungen zusammenarbeitet, völlig transparent, was die Nutzung von Kryptowährungen wieder in einem bedenklichen Licht erscheinen lässt. Den einzig sinnvollen Nutzen, den PayPal Kryptowährungen in der aktuellen Ausgestaltung bieten werden, ist der spekulative Kauf auf Sicht von mindestens einem Jahr, um Gewinne steuerfrei vereinnahmen zu können. Dies rentiert sich nur, wenn der Kursgewinn größer sein wird als die wahrscheinlich hohen An- und Verkaufs-Spreads und man erst dann die Gewinne steuerfrei beginnt abzuverkaufen. Warum man dies jedoch auf PayPal anstatt auf einer anderen Kryptobörse mit niedrigeren Spreads und somit niedrigeren Kosten machen sollte, zumal man diese dann in einer eigenen Wallet selbst verwahren kann, ist schwer nachvollziehbar.

Egal, wie man es wendet und dreht, so ist die vermeintliche Implementierung von Kryptowährungen bei PayPal bis dato völlig nutzlos, mit Risiken verbunden und führt das Prinzip von Kryptowährungen ad absurdum, während PayPal aufgrund von kostenlosem Marketing und zusätzlicher Einnahmen der einzige Profiteuer sein dürfte. Der Bitcoin hatte es in der letzten Dekade nicht geschafft sich am Markt als Zahlungsmittel zu etablieren, aufgrund teilweise hoher Transaktionskosten, langer Transaktionszeiten, Pseudonymisierung anstatt Anonymisierung, sowie komplizierter Handhabung. Es gibt längst Rivalen des Bitcoins, die anonyme Zahlungen garantieren, schneller und günstiger sind und zur Zahlung von echten Transaktionen zunehmend genutzt werden, was die Zukunft des Bitcoins infrage stellt.

Wir erwarten, dass der Goldpreis aufgrund der Abwertung der Fiat-Währungen in den kommenden Jahren massiv ansteigen wird und sich womöglich vervielfachen kann. Es ist daher möglich, dass auch der Bitcoin von dieser Flucht aus dem Fiat-Geld profitiert und noch einmal eine spekulativ getriebene Blase entstehen wird. In den letzten Monaten sahen wir, wie immer mehr Fonds aufgrund des Anlagenotstands Milliarden in Kryptowährungen „investierten“, ohne den Preis jedoch nachhaltig nach oben treiben zu können. Womöglich ergibt sich eine letzte finale spekulative Chance in der Mutter aller Spekulationsblasen, die kaum mehr Nutzen besitzt in der Realwirtschaft. Wir werden versuchen, diesen Bullen zu reiten, insbesondere bei den alternativen Kryptowährungen, die weitaus mehr Potenzial haben dürften. Aufgrund des gescheiterten Geschäftsmodells handelt es sich jedoch um eine riesige Blase beim Bitcoin, die früher oder später platzen wird.

Die Nutzung digitaler Kryptowährungen ist von einem funktionierenden Internet und einer intakten Stromversorgung abhängig sowie von einer staatlichen Duldung. Die Kryptowährungen werden eine Alternative sein, um im Internet Vermögen über Grenzen und Kapitalverkehrskontrollen hinweg zu transferieren, doch ob der Bitcoin seine Pole Position dauerhaft verteidigen kann oder nicht doch wieder verdrängt und verschwinden wird, ist keine ausgemachte Sache. Wer spekulativ etwas Spielgeld investieren will, kann dies tun, doch ist der Bitcoin keine Konkurrenz zum sicheren Hafen des Goldes, das seit 5.000 Jahren Bestand hat und auch künftig den optimalen Schutz gegen Inflation und Staatsversagen bieten wird.

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Der Bitcoin-Cash notiert noch immer auf Allzeittiefs

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Der Litecoin notiert auf dem ähnlichen Preisniveau wie 2013 und 2017

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Ethereum zeigte sich relativ stark im letzten Jahr, doch ist auch diese Kryptowährung sehr volatil

© Blaschzok Financial Research

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen bescherten den Märkten in den vergangenen beiden Handelswochen eine volatile Achterbahnfahrt. Seit der Sezession der Süd- von den Nordstaaten war die US-Bevölkerung nicht mehr so gespalten. Je nachdem ob die Republikaner oder die Demokraten die Wahlen für sich entscheiden können, ist es wahrscheinlich, dass die Steuern drastisch angehoben sowie Billionen an zusätzlichen neuen Staatsschulden aufgenommen werden. Diese müssten durch die US-Notenbank über das Drucken neuer ungedeckter Greenbacks finanziert werden, wenn sie einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen verhindern will. Gewinnt Joe Biden, so könnte sich die Talfahrt des US-Dollars beschleunigen, da die Demokraten Steueranhebungen, mehr Schulden, mehr Interventionen in die Wirtschaft, die Abschaffung des Filibuster und eine Veränderung des Verfassungsgerichts anstreben, womit sich die USA stark verändern und die Spaltung der Gesellschaft noch einmal verstärkt würde.

Dementsprechend sensitiv reagieren die Märkte aktuell auf jedes Ereignis, das den Wahlausgang beeinflussen könnte. Seit der Präsidentschaftswahl von 2016, bei der es zu der Erscheinung gekommen ist, dass selektiv vor allem jene Umfragen wahrgenommen wurden, die einen haushohen Sieg Hillary Clintons prophezeiten, sind die veröffentlichten Umfragen fragwürdig. Dennoch werden sie noch immer von den Märkten aufgenommen und eingepreist. Als Trump am Freitag vor einer Woche einen positiven Corona-Test erhielt, reagierte der US-Dollar mit Schwäche, nur um am vergangenen Montag mit der Genesung des Präsidenten wieder stark zu werden. Als US-Präsident Trump letzte Woche die Verhandlungen mit den Demokraten zu weiteren Stimuli bis nach den Wahlen verschob, stieg der US-Dollar, während der Goldpreis und der Aktienmarkt unter die Räder kamen. Als Trump einen Tag später zurückruderte und noch mehr Stimuli in Aussicht stellte als selbst die Demokraten wünschten, solange nicht die bankrotten Bundesstaaten quersubventioniert würden, ging der US-Dollar wieder auf Talfahrt und der Goldpreis stieg in vielen Währungen zum Wochenschluss deutlich an.

Ganz gleich, ob die Demokraten oder die Republikaner die Präsidentschaft und bzw. oder den Senat für sich gewinnen können, in jedem Fall werden die US-Staatsschulden, die mittlerweile auf über 27 Billionen US-Dollar bzw. 136 % des US-Bruttoinlandsprodukts angestiegen sind, weiter anwachsen und noch weitaus mehr Geld von der Fed gedruckt werden müssen, um dies zu finanzieren.

Die Inflationssteuer wird für Viele existenzbedrohend werden

Geld, das die Notenbanken aus dem Nichts schöpfen und drucken, bewirkt lediglich eine Umverteilung von Vermögen, weg vom Sparer hin zu den Empfängern des neu geschaffenen Geldes. Geld, das der Staat ausgibt, muss dem Bürger über direkte Steuern oder die indirekte Inflationssteuer genommen werden. Nicht spätere Generationen werden Staatsschulden tilgen, sondern ein jeder über die Entwertung von Löhnen, Ersparnissen, Rentenansprüchen bzw. steigenden Lebenshaltungskosten. Die Ausweitung der Geldmenge führt in der Regel mit einer Zeitverzögerung von zwei bis drei Jahren zu steigenden Konsumentenpreisen. Falsche Informationen, die Zeitverzögerung zwischen Ursache der Inflation und deren Auswirkung auf die Preise darstellen, sowie geschönte harmonisierte Verbraucherpreisindizes, die nicht annähernd die reale Preissteigerung von Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs abbilden, sind die Ursache für die verzerrte und sorglose Wahrnehmung in der Bevölkerung.

Geld, das der Staat vermeintlich großzügig verteilt, entwertet zwar grundsätzlich auch die Vermögen der Reichen und der gutverdienenden Steuerzahler, doch ist deren Vermögen meist in Immobilien, Aktien oder sonstigen inflationsgeschützten Anlagen geparkt, bei denen die Inflationssteuer nicht greift und diese womöglich sogar von steigenden Preisen profitieren. Den Großteil des Geldes, das der Staat ausgibt, zahlt hingegen der einfache Durchschnittsbürger, der kaum oder keine Ersparnisse hat, wobei es besonders hart die Ärmsten und Schwächsten in der Gesellschaft trifft. Staatsverschuldung, die letztlich immer über die Druckerpresse finanziert wird, ist eine unsoziale Steuer, da sie die Lebenshaltungskosten für die Ärmsten nach oben treibt und die Renten und Pensionen jener, die ein Leben lang gearbeitet und gespart haben, entwerten und sie in die Altersarmut treiben.

Steigende Steuern und Staatsschulden sind auch der Grund, warum die Schere zwischen Arm und Reich seit Jahrzehnten immer weiter auseinanderklafft. Es sind nicht die „gierigen“ Unternehmer, die die Bevölkerung ausplündern, sondern es ist der Staat, der den Menschen implizit 70 % ihrer Einnahmen über direkte und indirekte Steuern nimmt und letztlich auch noch die restlichen Ersparnisse über die Inflationssteuer entwertet. Bis zur Auflösung des Goldstandards 1971 konnte ein jeder die Früchte seiner Arbeit für das Alter konservieren und von der Produktivitätssteigerung in der Wirtschaft profitieren, was für jedermann einen gewissen Wohlstand im Alter sicherte. Seitdem das staatliche Geld jedoch ungedeckt ist und durch ausufernde Staatsverschuldung zunehmend an Wert verliert, ist es für den kleinen Mann schwer bis unmöglich geworden, für das Alter vorzusorgen. Das wenige Geld, das nach Abzug der hohen Steuern übrig bleibt, verliert im Laufe der Zeit aufgrund der staatlich erzeugten Inflation an Kaufkraft.

Staatsschulden sind immer destruktiv und können eine Wirtschaft weder ankurbeln noch zu mehr Wachstum verhelfen. Jeder Euro oder Dollar, den Regierungen ausgeben, fehlt der Wirtschaft. Also dort, wo er produktiv die Bedürfnisse der Menschen am besten befriedigen könnte und Wohlstand sowie nachhaltige Arbeitsplätze schaffen würde. Noch gibt es die Möglichkeit, der Inflationssteuer zu entkommen, indem man den immer weiter an Kaufkraft verlierenden Euro gegen die stärkste Währung der Welt tauscht: in Gold und Silber. Mit weiteren Schulden und einer zunehmenden Ausweitung der Geldmenge in den kommenden Jahren, werden nicht nur der Dollar und der Euro weiter an Kaufkraft verlieren, sondern der Goldpreis auch real ansteigen, da immer mehr Menschen diesen Fluchthafen suchen werden.

Die destruktive Politik der Notenbanken

Aufgrund des staatlich erzwungenen Shutdowns und der künstlich ausgelösten Rezession sind die Einnahmen von Bund, Ländern, Gemeinden sowie Sozialversicherungen in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr erstmals seit 2012 zum Vorjahr gesunken. Diese sanken um 5 % auf 709,4 Mrd. Euro, während gleichzeitig die Ausgaben um 8,6 % auf 797,8 Milliarden Euro anstiegen, wodurch das Finanzierungsdefizit 89,8 Mrd. Euro beträgt. Dieses Defizit wird über Schulden finanziert, die wiederum von der Europäischen Zentralbank auf dem Sekundärmarkt aufgekauft und durch das Drucken von Geld monetarisiert werden, was letztlich den Euro abwerten und Vermögen und Ersparnisse entwerten wird.

In den USA hatte das Weiße Haus sein Angebot für ein „Hilfspaket“ auf 1,8 Billionen US-Dollar erhöht, wobei die Demokraten unverändert 2,2 Billionen US-Dollar verlangen, nachdem sie ihre Forderung von 3,5 Billionen bereits gesenkt hatten. Der Präsident der US-Notenbank in Chicago, Charles Evans, sagte vergangene Woche, die US-Notenbank würde ihr QE-Programm ausweiten, wenn sich die Erholung der Wirtschaft verlangsamen sollte.

Das Protokoll (Fed-Minutes) der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, das am vergangenen Mittwochabend veröffentlicht wurde, brachte nichts Neues und ließ die Märkte kalt. Bevor die Fed überhaupt eine Anhebung der Leitzinsen von 0 % in Betracht ziehen würde, müsste vorher folgendes geschehen:

  1. Der Arbeitsmarkt muss das maximale Beschäftigungsziel erreicht haben. Dies definierte man jedoch nicht genauer. Die Verbesserung des Arbeitsmarktes im Juli und August war besser als man es erwartet hatte, doch sei es noch ein langer Weg, bis sich der Arbeitsmarkt vollständig erholt hat.
  2. Die offizielle Teuerungsrate nach dem CPI-U muss 2 % erreichen.
  3. Man benötigt einige Beweise dafür, dass die Preise moderat stärker als 2 % ansteigen werden.

Die Aussage der Fed, keine Zinsanhebung bis mindestens 2023 durchzuführen, ist damit nicht in Stein gemeißelt. Man will bei künftigen Notenbanksitzungen besprechen, wie die Anleihekaufprogramme die Erreichung dieses Ziels am besten unterstützen könnten. Die Käufe von Staatsanleihen und MBS sollen über die kommenden Monate unverändert bleiben, doch hat die US-Notenbank seit zwei Monaten eine Pause eingelegt, was dieser Aussage widerspricht.

Die Fed geht davon aus, dass noch in diesem Jahr weitere Finanzhilfen nötig sein werden, da ohne diese die wirtschaftliche Erholung vermeintlich langsamer sein würde. Hier handelt es sich nur um eine monetäre Illusion, indem die ausgewiesene Teuerungsrate zu niedrig berechnet wird und so ein steigendes Wirtschaftswachstum vorgegaukelt wird, das lediglich nur auf Inflation beruht. Die sogenannten Finanzhilfen der Fed können die wirtschaftliche Erholung nicht beschleunigen, sondern sie verlangsamt sie. Die „Hilfen“ sorgen jedoch dafür, dass die Last auf die gesamte Bevölkerung verteilt wird, wobei die Reichen, die inflationsgeschützte Vermögenswerte haben, kurzfristig sogar davon profitieren können. Langfristig wird die Erholung der Wirtschaft dadurch ausgebremst, das Wirtschaftswachstum in den USA nimmt ab und letztlich schadet es dem Wohlstand aller, auch dem der reichen Amerikaner.

Die Fed geht davon aus, dass die aktuellen Einschränkungen im sozialen Zusammenleben und Unternehmensgeschäften sowie die freiwillige soziale Distanzierung sich im Laufe des kommenden Jahres lockern werden. Der Care Act und die Schecks für die Bevölkerung seien sehr wichtig, da der Niedriglohnsektor besonders hart von der Pandemie getroffen wurde.

Mittlerweile hat auch die WHO ihre Meinung geändert und empfiehlt nun von Lockdowns als die primäre Art der Pandemie-Kontrolle abzusehen. Ein Lockdown war und sei nur dann gerechtfertigt, um sich Zeit zu erkaufen. David Nabarro verwies auf die Kollateralschäden der weltweiten Lockdowns, besonders unter der armen Bevölkerung. Wegen dieser Maßnahmen könnte sich die Armut in der Welt bis nächstes Jahr verdoppeln. Ebenso dürfte sich die Unterernährung von Kindern verdoppeln, da sich deren Familien ohne Arbeit weder Essen noch Medikamente mehr leisten könnten. Die Lockdowns haben eine einzige Konsequenz, die man niemals vergessen darf, sie machen die armen Menschen noch ärmer, so Nabarro.

Notenbanken gegen Kryptowährungen

Nun plant neben der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank auch die japanische Notenbank einen digitalen Yen zu schaffen. Zeitgleich verstärken alle Zentralbanken ihren Kampf gegen die dezentralen Kryptowährungen. Es war seit langer Zeit klar, dass die Regierungen versuchen würden, den Besitz oder die Transaktionen von Kryptowährungen zu kriminalisieren. Vor einer Woche wurden die Besitzer der Kryptobörse BitMax von der US-Terminmarktaufsicht CFTC angeklagt, nachdem über ein Jahr gegen diese ermittelt wurde. Ihr einziger Fehler, dem man ihnen vorwirft, liegt darin, sich nicht der US-Regierung und der US-Terminmarktaufsicht unterworfen zu haben. Daraufhin brach der Bitcoin um 500 US-Dollar ein. Die bloße Existenz des Bitcoins und der mehreren Hundert Milliarden US-Dollar schweren Marktkapitalisierung der Kryptowährungen sind der Beweis für das schlechte Fiat-Geld der Notenbanken sowie dafür, dass das aktuelle Geldsystem gerade dabei ist, zu scheitern. Der Bitcoin und ein dezentrales Finanzsystem sind eine echte Gefahr zu der absoluten Macht des Staatsapparates. Die Entstehung der Kryptowährungen war eine natürliche Reaktion auf eine Ära, in der Notenbanken im Jahr 2008 die Weltwirtschaft an den Rand eines systemischen Zusammenbruchs getrieben haben. Auch wenn man die Kryptowährungen nicht gänzlich verbieten kann, so werden Regierungen und Zentralbanken die Nutzungsmöglichkeiten weiter einschränken, weshalb es besser ist, Fiat-Euros in die seit Jahrtausenden bewährten sicheren Häfen Gold und Silber zu tauschen.

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Während die Bevölkerung mit den Auswirkungen des Shutdowns beschäftigt ist, vollzieht man hinter den Kulissen still und leise die größte Revolution in der Geld- und Währungsgeschichte, seitdem US-Präsident Nixon 1971 die Konvertibilität des US-Dollars gegen Gold einseitig aufkündigte. Erst vor zwei Wochen stellten EZB-Chefin Lagarde und Bundesbank-Chef Weidmann die Prüfung der Idee eines digitalen Euros in Aussicht und eine Woche später werden nun bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Die EZB veröffentlichte einen umfassenden Bericht einer Arbeitsgruppe, die sich mit den Vorteilen und Risiken eines digitalen Euros beschäftigte, während Lagarde eröffnete, dass sich die EZB vorbereite „nötigenfalls einen digitalen Euro zur Ergänzung von Banknoten und Münzen auszugeben.“

Am 22. September sicherte sich die EZB den Begriff „Digitaler Euro" als Markenzeichen und am Freitag, den 2. Oktober, kündigte sie die Durchführung von Experimenten an, um zu entscheiden, ob ein digitaler Euro eingeführt werden soll. Die wachsende Anzahl und zunehmende Nutzung digitaler Zahlungsdienstleister stellt ein zunehmendes Risiko für die traditionellen Finanzinstitutionen und -infrastrukturen dar. Die EZB weitet daher den Kampf gegen diese aus und überlegt, in Konkurrenz zu treten.

Yves Mersch, Mitglied des Exekutivdirektoriums der EZB, hatte sich zu Jahresbeginn bereits für die Schaffung eines digitalen Euro ausgesprochen und behauptet, Geld sei ein öffentliches Gut und könne „nur dann Vertrauen erwecken und seine wichtigsten sozioökonomischen Funktionen erfüllen, wenn es von einer unabhängigen, aber rechenschaftspflichtigen öffentlichen Institution unterstützt wird, die selbst das Vertrauen der Öffentlichkeit genießt und nicht mit den unvermeidlichen Interessenkonflikten privater Institutionen konfrontiert ist". Diese Behauptung ist Unsinn und eine bewusste Desinformation, um die eigene Existenz zu rechtfertigen. Geld war seit Jahrtausenden bis 1971 Gold und Silber, die aufgrund ihrer Eigenschaften sowie Verwendung nachgefragt wurden und die Tauschmittelfunktion bestmöglich erfüllten. In den USA wurde erst 1913 nach vormals zwei gescheiterten Versuchen eine Zentralbank geschaffen und bis dahin waren weder eine öffentliche Institution noch Notenbanker nötig, um die Kaufkraft des mit Gold und Silber gedeckten US-Dollars während der Blütezeit der industriellen Revolution zu erhalten.

Im Gegenteil sind die Notenbanken die Ursache für persistente Inflation und steigende Preise, einer dauerhaften Entwertung von Ersparnissen, der fortlaufenden Ausweitung der Schere zwischen Arm und Reich, des ungehinderten Wachstums zunehmend gemeinwirtschaftlich agierender Staaten, wirtschaftlichem Siechtum und wachsender Armut, Krisen sowie Vermögens- und Finanzblasen – man könnte gar süffisant anmerken, dass der Welt ohne Notenbanken so einige größere Übel erspart geblieben wäre. Über 253 Jahre hinweg bis 1914 gab es im Gold- und Silberstandard des Vereinigten Königreichs keine Inflation, so auch nicht in den USA bis 1914, während der Wohlstand in dieser Zeit explodierte. Selbst die Boom- und Bustzyklen, die durch die betrügerische Ausweitung der Giralgeldmenge im privilegierten Bankensystem entstanden, waren relativ gemäßigt im Vergleich zu den heutigen systemgefährdenden Wirtschaftskrisen im ungedeckten Fiat-Money Geldsystem.

Der Euro hat zum Gold seit der Jahrtausendwende um über 83 % an Wert verloren, was allein auf die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zurückzuführen ist, die in Symbiose mit dem Staat über die Inflationssteuer eine bewusste Umverteilung von Vermögen bewirkte.

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Der Euro hat seit seiner Einführung um mehr als 83 % an Kaufkraft zum Gold verloren

Selbst wenn man die offizielle Teuerung in Deutschland und folgend der Eurozone zur Berechnung des Kaufkraftverlusts seit 1950 verwendet, so haben die Deutsche Mark und folgend der Euro selbst nach den offiziellen Regierungsstatistiken um 82 % an Kaufkraft verloren. Die staatlichen Statistiken weisen die reale Teuerung jedes Jahr jedoch zwischen 6 % und 8 % zu niedrig aus, weshalb diese Berechnung nicht einmal annähernd den realen Kaufkraftverlust der staatlichen Fiat-Währung seit 1950 widerspiegelt. In einem Goldstandard, in dem die Produktivität und das Wirtschaftswachstum historisch gesehen schneller wuchsen als die Ausweitung der Geldmenge, hätte erspartes Vermögen in den letzten siebzig Jahren seine Kaufkraft verdoppeln oder gar vervielfachen müssen, anstatt nahezu wertlos zu werden.

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Selbst nach offiziellen Regierungsstatistiken hat die Deutsche Mark 82 % an Kaufkraft verloren

Mersch verurteilte die geplante digitale Währung von Facebook (Libra) unlängst noch als „kartellartig“, da sie von einer Organisation aus 28 Mitgliedern beaufsichtigt und durch Reserven von Vermögenswerten aus der realen Welt gedeckt werden soll. Angesichts des durch Zwang erzeugten Geldmonopols der europäischen Zentralbank, das durch nichts gedeckt ist, erscheint diese Kritik nicht nur abstrus, sondern geradezu lächerlich. Dazu ist die Nutzung des Libra entgegen dem Euro freiwillig und dieser würde im Wettbewerb mit anderen Anbietern stehen. Auch hier sind der Euro und die EZB die schlechteste aller Geldalternativen.

Während private digitale Kryptowährungen wie der Bitcoin, Dash oder Monero aufgrund fehlender Deckung sehr volatil sind, würde ein digitaler Euro als Zentralbankverbindlichkeit das derzeitige Angebot an Bargeld ergänzen. Dessen Kaufkraft würde durch eine aktive Kurspflege der Zentralbank zum Euro stabil gehalten, was dem digitalen Euro einen kleinen Vorteil gegenüber fast allen privaten Kryptowährungen bieten würde. Der große Erfolg und die weite Nutzung von Tether (USDT), einer privaten Kryptowährung, die an den Dollar gekoppelt ist und somit eine niedrige Volatilität hat, zeigt wie wichtig den Menschen eine wertstabile Währung ist. Nur wegen diesem Vorteil konnte der Tether-Coin mittlerweile nach Bitcoin und Ethereum die drittgrößte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen erlangen.

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Ungedeckte Kryptowährungen sind zumeist sehr volatil, doch konnten diese in der vergangenen Dekade stark ansteigen

Die EZB sieht in Cyberattacken, Naturkatastrophen und Pandemien „potenzielle Risiken", die zu Ausfällen privater Kartenzahlungssysteme, Online-Banking und Bargeldabhebungen an Geldautomaten führen können, die den Massenzahlungsverkehr erheblich beeinträchtigen und das Vertrauen in das Finanzsystem im Allgemeinen untergraben könnten. Der digitale Euro könnte einen „möglichen Notfallmechanismus für elektronische Zahlungen bieten, der auch dann in Gebrauch bliebe, wenn andere private Anbieter nicht verfügbar wären", so die Hoffnung der EZB.

Dabei ist auch ein digitaler Euro vom Stromnetz sowie dem Internet abhängig, weshalb in den von der EZB beschriebenen Krisenszenarien auch ein digitaler Euro nicht funktionieren würde. Das bewährte Bargeld sowie fungible und liquide Vermögenswerte wie Gold- und Silbermünzen können den Handel hingegen problemlos auch in Krisenzeiten sicherstellen. Ist das Bargeld jedoch einmal abgeschafft, droht in den beschriebenen Szenarien der völlige gesellschaftliche Kollaps.

Darüber hinaus existiert der Euro längst primär digital in Computern, wobei nur ein geringer Bruchteil in Form von Bargeld vorgehalten wird, weshalb ein zusätzlicher digitaler Euro, der keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber einer EC-Karten- oder Google-Pay-Zahlung hätte und keinen Vorteil gegenüber Bargeld besitzt, völlig überflüssig zu sein scheint. Selbst die Europäische Zentralbank räumt ein, dass immer noch rund 79 % aller Zahlungen in der Eurozone an Verkaufsstellen in Bargeld abgewickelt werden, was mehr als die Hälfte des Gesamtwerts aller Zahlungen ausmacht.

Wozu also ein zusätzlicher Euro? Bargeld ist gedruckte Freiheit und solange Bürger die Möglichkeit haben, den Banken durch eine Abhebung von Bargeld das Vertrauen zu entziehen, besteht immer die Gefahr eines Bank-Runs und daraus folgend die Gefahr eines deflationären Crashs im hoch gehebelten Giralgeldsystem. Nimmt man Bürgern die Möglichkeit in Bargeld zu flüchten, so kann jede Finanzkrise über die direkte oder indirekte Enteignung mittels Negativzinsen auf Vermögen zugunsten des Staates per Knopfdruck „gelöst“ werden. Weiter würden sich Notenbanken und Regierung freuen, jede einzelne Transaktion, die ein Bürger jemals in seinem Leben getätigt hat, lückenlos nachverfolgen zu können, wozu sie mit einem digitalen Euro nach der Abschaffung des Bargelds in der Lage wären. Totalitäre Regime würden eine solche Macht zweifelsohne skrupellos nutzen, um die Opposition auszuschalten und missliebige Meinungen zu unterdrücken. In den letzten Jahren wurde alternativen Medien und Oppositionellen zunehmend ihre Bank- und PayPal-Konten gekündigt, wenn deren Meinung der Regierungssicht widersprach, wodurch diese in finanzielle Probleme kamen.

Ein digitaler Euro hat für die Bevölkerung keine Vorteile, sondern nur Nachteile, wogegen verschwendungssüchtige Regierungen darin die ideale Möglichkeit zur Finanzierung jeglicher Utopie sehen. Doch alles Geld, dass der Staat ausgibt, muss er zuerst über direkte Steuern oder die indirekte Inflationssteuer dem Bürger nehmen. Die 500-Euro-Banknote wurde bereits abgeschafft und nun plant die EZB die 1- und 2-Cent-Münzen ebenso aus dem Verkehr zu ziehen. 36,7 Milliarden 1-Cent Münzen und etwa 28,2 Milliarden 2-Cent-Münzen sollen in der Eurozone aktuell im Umlauf sein, was in etwa der Hälfte aller Münzen entspricht. Die Initiative dafür kommt jedoch nicht von der EZB, sondern von der EU-Kommission. Man forderte eine einheitliche Regelung, dass Beträge künftig auf 5-Cent-Beträge aufgerundet werden. Das vermeintliche Argument, die Herstellung der 1-Cent-Münze sei teurer als deren Prägewert, zeigt nur, wie stark der Kaufkraftverlust des Euros in den letzten 20 Jahren war. Angesichts der Verschwendungssucht in Brüssel sowie in Berlin sind die Kosten für die Geldversorgung als Grund für die Abschaffung von Bargeld unglaubwürdig.

Um die Privatsphäre zu schützen, sollte man versuchen, wann immer möglich, Transaktionen mit Bargeld zu tätigen und bargeldlose digitale Zahlungsdienste lediglich für Online-Geschäfte zu nutzen. Je häufiger Bargeld Verwendung findet, desto schwerer wird die Abschaffung dessen werden. Als Wertspeicher versagt der Euro aufgrund der starken und ständigen Ausweitung der Geldmenge seitens der Europäischen Zentralbank jedoch. Gerade in den aktuellen Krisenzeiten empfehlen wir daher langfristige Ersparnisse nicht in einer ungedeckten Währung zu halten, sondern in der stärksten und ältesten Währung der Welt – in Gold!

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Der Chef der US-Notenbank (Fed) Jerome Powell zeigte sich vergangene Woche optimistisch für die US-Wirtschaft, attestierte ihr eine gute Entwicklung seit dem Shutdown und senkte die Inflationserwartung des Marktes. Die monatlichen Käufe von Staatsanleihen werden unvermindert fortgesetzt und wenn nötig angepasst. Dies bedeutet, dass der Aktienmarkt nicht noch einmal stark einbrechen kann, da die Notenbank sofort mit neuer Liquidität auf Probleme in der Wirtschaft reagieren wird. Es wird weiterhin Geld gedruckt und die Zinsen niedrig gehalten, bis sich die Lage am Arbeitsmarkt normalisiert hat. Fondsmanager nutzten unterdessen die Turbulenzen und Kursrückgänge an den internationalen Börsen, um verspätet einen Fuß in den Markt zu bekommen.

Die kurzfristigen Nominalzinsen dürften daher noch bis mindestens 2023 unverändert bei 0 % bleiben, was zu deutlich negativen Realzinsen führen wird und somit langfristig bullisch für den Goldpreis ist. Trotz der massiven Ausweitung der Geldmenge soll der Anstieg der Konsumentenpreise in den nächsten zwei Jahren vermeintlich nur moderat über 2 % liegen, da die Nachfrage aufgrund der Rezession immer noch gering sei und dies einen dämpfenden Effekt auf die Teuerung habe. Erst danach sollen die Preise im Zuge einer erstarkten Wirtschaft und höherer Nachfrage ansteigen, wobei die Inflationsrate nur kurzzeitig über 2 % und langfristig im Durchschnitt nicht höher als 2 % sein werde, so Powell. Mit dieser Aussage nahm er den Dollarbären und den Goldbullen den Wind aus den Segeln, worauf der überverkaufte US-Dollar zulegte, während der Goldpreis unter Druck kam.

Die vollständige Erholung der US-Wirtschaft sei erst dann möglich, wenn Unternehmen denken, es wäre wieder sicher zu investieren. Neue Impfstoffe werden produziert und noch in diesem Jahr ausgegeben, weshalb gerade in den USA ein zweiter Shutdown unter Trump unwahrscheinlich ist und Investoren spätestens im kommenden Frühjahr Mut für neue Investments finden dürften. Powell wies darauf hin, dass die Fed vermeintlich nur Geld verleihen würde und sich die Fiskalpolitik um bankrotte Unternehmen kümmern müsse. Vor den US-Wahlen sind keine neuen Impulse der Fed mehr zu erwarten, was eine kurzfristige Erholung des US-Dollars begünstigen könnte. Im Kongress ist man sich hingegen über weitere Stimuli und einer Ausweitung der Staatsverschuldung bei beiden Parteien einig, nur über die Höhe der Ausgaben streitet man sich noch. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Republikaner gegen eine Neuaufnahme von Schulden, Bail Outs, Staatsfinanzierung und Vergemeinschaftung stellten.

Staatsschulden und kein Ende

Das US-Haushaltsdefizit stieg 2020 auf über drei Billionen US-Dollar an, während die USA mit 26,7 Billionen US-Dollar verschuldet sind, was 137 % des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die immer gleiche Begründung, dass man in Zeiten der Krise nicht auf Haushaltsdisziplin achten dürfe, bleibt die beliebte und effektive Entschuldigung für alle Politiker, die das Geld der Steuerzahler mit vollen Händen ausgeben. Den Menschen ist nicht bewusst, dass der Staat kein Geld hat und alles, was dieser ausgibt, erst über Steuern vom Steuerzahler und Sparer genommen werden muss. Immer wieder begegne ich ungläubig Menschen, die der Meinung sind, unsere Kinder und Enkelkinder müssten diese Schulden in ferner Zukunft einmal zurückzahlen und nicht wir selbst. Es ist eine Beruhigungspille, die den psychologischen Effekt nutzt, dass die Menschen politisches Handeln nicht kritisieren, wenn die Auswirkungen sie vermeintlich nicht direkt selbst treffen. Es sind jedoch nicht die Enkel oder Urenkel, sondern wir selbst, die diese Schulden über einen sehr schnellen Anstieg der Inflationssteuer bezahlen müssen und keineswegs andere Generationen in der Zukunft.

In den zwanziger und dreißiger Jahren, als der US-Dollar noch mit Gold gedeckt war und die Verbraucherpreisstatistiken noch nicht geschönt wurden, folgte auf eine Ausweitung der Geldmenge nur zwei bis drei Jahre später ein ähnlich starker Anstieg der Konsumentenpreise. Diese Gesetzmäßigkeiten gelten immer noch, weshalb US-Notenbankchef Powell auch er erst in zwei bis drei Jahren deutlich steigende Konsumentenpreise über 2 % erwartet. Die echte Teuerungsrate lag jedoch bereits in den letzten beiden Dekaden in den USA nach der alten Berechnungsmethode bis 1980 bei durchschnittlich 10 %, was durch alternative Warenkörbe sowie der ähnlich hohen jährlichen Rendite des Goldpreises bestätigt und untermauert wird. Offiziell wurde jedoch eine Teuerung von deutlich unter 2 % ausgewiesen.

Verhalten der EZB, US-Wahlen und weitere Ereignisse

Die Fed wird sich bis Jahresende im Vorfeld der Wahlen zurückhalten, während die EZB eine Woche zuvor diametral gegensätzlich erklärte, dass die Inflation zu niedrig sei und man alle Mittel, inklusive einer Abwertung des Euros prüfen werde, um die Inflation Richtung der 2 % Marke zu bringen, was den Euro zum US-Dollar bis Jahresende zusätzlich unter Druck bringen dürfte. Darüber hinaus prüft die EZB eine der US-Fed entsprechende Änderung des Inflationsziels von „höchstens“ auf „durchschnittlich“ 2 %, womit diese Änderung schon feststeht und bald umgesetzt wird.

Die Positionierung der Spekulanten am Terminmarkt für den Euro ist historisch einmalig überkauft, während diese beim USD-Index diametral gegensätzlich überverkauft ist. Es könnte in den kommenden Wochen zu einem Short-Squeeze beim US-Dollar kommen, der den Goldpreis kurzzeitig unter Druck bringen könnte, wobei wir diesen Rücksetzer als gute langfristige Kaufmöglichkeit sehen würden.

Der Tod der Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg bietet die Chance auf den langfristigen Erhalt der US-Verfassung in ihrer aktuellen Form. Bereits fünf der neun Verfassungsrichter, die auf Lebenszeit berufen werden, gelten als verfassungstreu. Mit einem weiteren konservativen Richter wäre die US-Verfassung vor nicht verfassungskonformen Gesetzesentwürfen der Regierung auf Jahrzehnte geschützt, egal ob die Republikaner oder die Demokraten die folgende Wahl gewinnen werden. Trump will ohne Aufschub eine Frau für den freien Sitz vorschlagen und da die Republikaner im Senat eine Mehrheit von 53 % besitzen, dürfte die Ernennung nur ein formaler Akt sein.

Die Wahlen im November werden entscheidenden Einfluss auf die Geldpolitik, die Aktienmärkte und somit den Goldpreis haben, weshalb wir diese genau beobachten müssen. Nach der Wahl von Trump vor vier Jahren sprang der Goldpreis um 150 US-Dollar nach oben. Die Investmentbank Goldman Sachs erwartet eine zunehmende Dollarschwäche, wenn Joe Biden die Wahlen gewinnt, was eine Fortsetzung der Rallye am Goldmarkt bedeuten würde. Doch auch bei einem Sieg Trumps werden die Staatsverschuldung und die Inflation zunehmen, weshalb der einzig wirklich sichere Hafen für das hart erarbeitete Vermögen in den kommenden Jahren der Stagflation die monetären Edelmetalle Gold und Silber sein werden.

Sinkende Investorennachfrage droht Goldpreis-Rallye zu verlangsamen

Der schnelle Wechsel seitens der Investoren in den Goldmarkt, als die Shutdown-Krise Anfang dieses Jahres ihren Lauf nahm, hat sich nach den Daten des WGC (World Gold Council) verlangsamt und bedroht die rekordverdächtige Rallye der Edelmetallpreise. Anleger, die die Sicherheit im Gold suchten, dessen Wert in wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten stabil bleibt, hatten den Einbruch der Schmucknachfrage ausgeglichen und dazu beigetragen, dass die Preise zum ersten Mal über 2.000 US-Dollar je Feinunze ansteigen konnten.

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Die Investmentnachfrage kompensierte den Einbruch der Schmucknachfrage, sodass der Goldpreis ansteigen konnte

Die mit Gold besicherten ETFs und ähnliche Produkte verzeichneten im August den neunten Monat in Folge Zuflüsse, wenn auch mit dem geringsten Tempo für 2020. Insgesamt wurden im Laufe des Monats 39 Tonnen hinzugekauft, was 2,2 Mrd. US-Dollar bzw. 0,9 % der verwalteten Vermögenswerte (AUM) entsprach. Da die Aktienmärkte weiter auf neue Allzeithochs kletterten, konsolidierte sich die Positionierung der Anleger auf dem Goldmarkt im weiteren Verlauf des Monats, und der Goldpreis schloss den Monat zum ersten Mal seit fünf Monaten mit einem leichten Rückgang von -0,38 % auf 1.957 US-Dollar. Seit Jahresbeginn gab es weltweit Nettozuflüsse in ETF-Produkte von 938 Tonnen (51,3 Mrd. US-Dollar), sodass die Gesamtbestände der börsengehandelten ETFs auf 3.824 Tonnen anstiegen.

Die Nachfrage im August war relativ schwach und man sieht, dass die Angst der Investoren im Umfeld steigender Aktienmärkte, niedriger Zinsen, Impfstoffen und der gesunkenen Gefahr eines weiteren Shutdowns langsam verfliegt. In Europa gab es sogar erstmals Nettoabflüsse aus ETF-Produkten im Volumen von 11 Tonnen, während der Großteil der Zuflüsse nach Nordamerika ging.

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In Europa gab es im August Nettoabflüsse von 11 Tonnen. Die ETF-Nachfrage ebbt plötzlich ab.

Die wirtschaftliche Schwäche hatte die Nachfrage nach Schmuck, Barren und Münzen sowie die industrielle Nachfrage, die in den letzten 10 Jahren durchschnittlich 86 % der gesamten Goldnachfrage ausmachten, erheblich beeinträchtigt. Doch die Kombination aus hohem Risiko, niedrigen Raten und positiver Dynamik scheint den durch die Wirtschaftsschwäche verursachten Ausfall mehr als auszugleichen. Mit der jüngsten Nachfrageverschiebung kamen im 2. Quartal 2020 nur 32 % der Nachfrage aus den Bereichen Schmuck, Barren und Münzen sowie der Industrie, der Rest kam von Investoren, die in Gold-ETFs kauften sowie einigen wenigen Zentralbanken. Die Geldschwemme der Notenbanken ist und bleibt der bestimmende Faktor für die starke Investmentnachfrage, die wir am Goldmarkt sehen. Dennoch erholen sich die Volkswirtschaften gut und bleibt ein zweiter Shutdown aus, dann dürfte es zu Gewinnmitnahmen aus den ETF-Positionen kommen und wieder mehr Risikobereitschaft entstehen. Wenn später eine Erholung der Wirtschaft und eine Normalisierung der anderen Nachfragekomponenten auf eine weiterhin starke Investmentnachfrage treffen wird, dann sehen wir Gold in den nächsten Jahren bei hoher Inflation immer deutlich weiter ansteigen.

© Blaschzok Financial Research

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Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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