27.04.18 Eurostabilität in Gefahr – EZB hält an Politik fest

Drucken

Die Sitzung der Europäischen Zentralbank am vergangenen Donnerstag enthüllte, dass sich die EZB um eine mögliche Abschwächung der Konjunktur sorgt und so ein Ende der Anleihekäufe, geschweige denn die Anhebung der Zinsen, weiterhin scheut. Die jüngsten Konjunkturdaten für die Eurozone fielen unerwartet schwach aus und natürlich werden der Handelsstreit sowie eine Zunahme des Protektionismus dafür verantwortlich gemacht. In Wirklichkeit neigt sich der Konjunkturzyklus, der durch massives Gelddrucken und künstlich niedrige Zinsen schon fast eine Dekade andauert, seinem konsequent logischen Ende zu.

Den Notenbankern bleiben nur zwei Möglichkeiten, nachdem sie die Weltwirtschaftskrise und das Ende des Kreditgeldsystems um zehn Jahre verzögert haben. Entweder beendet man die Anleihekäufe und lässt einen deflationären Crash zu – wobei es die Europäische Währungsunion bei explodierenden Zinsen zerreißen wird, was letztlich auch das Ende der EZB sein wird – oder man versucht alternativ das EU-Projekt zu stabilisieren und zu retten, indem man weiter Schulden aufkauft, Zinsen niedrig hält und diese erst mit einem Ausarten der offiziellen Inflation langsam ansteigen lässt.

Dass die Bürokraten in der EU nicht an ihrem eigenen Stuhl sägen werden und man den Weg der weiteren EU-Rettung auf Steuerzahlerkosten gehen wird, drückte Draghi unmissverständlich aus als er sagte: „Ein großes Ausmaß an geldpolitischen Stimulus ist immer noch erforderlich.“ Die Leitzinsen sollen noch für längere Zeit – und weit über das geplante Ende der Anleihekäufe hinaus – auf dem aktuellen Niveau bleiben. Selbst ein komplettes Ende der Anleihekäufe Ende September ist fraglich.

Im Hinblick auf die historisch einmalig bullische Positionierung am Terminmarkt, dürfte die Masse der Spekulanten nicht mit dieser Entwicklung gerechnet haben. Zu stark sind der Glaube und die Propaganda einer starken zentralistischen EU und das Vertrauen in die Bürokratie. Unsere Prognose zur weiteren Geldpolitik der USA und der EU ist seit fast zwei Jahren unverändert und wir behielten bisher Recht. Die Masse der Ökonomen sah damals keine Zinsanhebungen in den USA und stattdessen einen Exit aus der billigen Geldpolitik in der EU, wogegen wir uns einsam stellten und nun zwei Jahre später sagen können, dass wir mit dieser Vermutung richtig lagen.

Dass der Euro in den letzten beiden Jahren entgegen der fundamentalen Entwicklung und unserer Erwartung aufgrund extremer Spekulation so stark anstieg und der Dollar abverkauft wurde, steht hingegen auf einem anderen Blatt. Insbesondere der Euro erlebte im letzten Jahr eine historisch einmalig bullische Spekulation, der nun langsam die Luft auszugehen scheint. Wir gingen am langfristigen Abwärtstrend bei 1,25$ je Euro antizyklisch short und mittlerweile hat der Euro auch seinen mittelfristigen, einjährigen Aufwärtstrend gebrochen. Die vermeintlich sichere bullische Spekulation auf einen steigenden Euro könnte in den kommenden neun Monaten wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, weshalb wir darin unsere große Chance auf riesige Gewinne sehen. Der Euro könnte um 20% zum US-Dollar abwerten, worauf letztlich auch der Gold- und Silberpreis in Euro sofort mit entsprechenden Preisanstiegen reagieren werden.

Der Euro ist am Abwärtstrend gescheitert und hat den Aufwärtstrend gebrochen.

© Blaschzok Financial Research

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de