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Philharmoniker Depot

20.01.18 Blase ist geplatzt – Bitcoin crasht bisher bereits mehr als 55 %

Der Bitcoin crashte in dieser Woche auf 9.200 $ im Tief und die Blase wird wahrscheinlich weiter platzen. Mitte Dezember trieb die Manie den Preis noch auf 20.000 $. Es gab nur noch gierige Spekulanten, die in der Hoffnung, immer weiter steigender Preise kauften, während es außer den frühen Erstkäufern, die Kasse machten, kaum Verkäufer gab. Das dumme Geld trieb die Preise immer höher, doch all jene, die wirklich reale Waren kaufen wollten, verabschiedeten sich vom Bitcoin. Anfang 2015 betrug die durchschnittliche Transaktionsgebühr für eine Überweisung noch 0,05 $. Aktuell kostet eine durchschnittliche Überweisung jedoch 13 $, wobei kürzlich sogar bis zu 55 $ gezahlt werden mussten. Dazu kommen Gebühren für Zahlungsabwickler wie Bitpay, die je nach Wechselkursschwankung zusätzlich noch einmal 15 % bis 20 % des Einkaufwertes betragen können. Weiterhin entstehen horrende Gebühren an der Schnittstelle zwischen der realen Welt der Fiat Währungen, wie dem Euro, und der Welt der Kryptowährungen. Will man Euros an einer Börse gegen eine Kryptowährung tauschen, so kostet die Übertragung an diese Börsen oft eine Mindestgebühr von zusätzlich 40 $ je Überweisung (Coinbase 16 $; Bitfinex 40 $) unter 1.000 $, wobei die Kosten im Durchschnitt bei 5 % liegen dürften. Will man aktuell einen Kaffee oder ein Bier mit Bitcoin zahlen, so kostet die Überweisung zehn Mal bis dreißig Mal so viel, wie der eigentliche Kaufbetrag. Gegen Paypal, das direkt von einem Konto ab einer Gebühr von 1,9 % abbucht und wo private Überweisungen kostenlos sind, kann der Bitcoin mit der energieintensiven und teuren Blockchain als Basis nicht konkurrieren. Wer im Internet eine Ware für 100 € mit dem Geld auf seinem Konto erwerben möchte, der zahlt über Paypal 2,25 € Gebühr, via SEPA-Überweisung nichts und über Bitcoin aktuell mindestens 40 € und womöglich können sogar bis zu 70 € an Transaktionskosten entstehen. Dass China die Miningfarmen, welche neue Blocks in der Blockchain erzeugen und so die Überweisungen durchleiten, verbieten will, wird die Situation noch verschärfen. Die Idee, dass mit dem Bitcoin jeder auf der Welt günstig und frei Überweisungen tätigen könnte, gerade jene in der dritten Welt, die sich vermeintlich kein Konto leisten können, ist daher völliger Unsinn und nichts weiter als Propaganda, um neue Käufer in das Schneeballsystem zu locken.

Der Bitcoin crashte bis dato im Tief um über 55%.

Die hohen Transaktionsgebühren sind nur eines mehrerer Probleme des Bitcoins, das jedoch offensichtlich ist und dennoch von Glücksspielern, die auf schnelle Gewinne aus sind, völlig ignoriert wird. Diesen geht es nur darum, schnell viel Geld zu verdienen und an einen anderen Dummen zu höheren Preisen zu verkaufen. Jetzt da die Preise fallen und die reale Basis der Warentransaktionen weggebrochen ist, stellt sich die Frage, wer in die fallenden Preise noch kaufen wird, wenn die Spekulanten erst einmal in Panik ausbrechen. Noch verfolgen die Glücksritter die „Buy and Hold“ Strategie (HODLn), doch es könnte sein, dass es dann nur noch Verkäufer und keine Käufer mehr geben wird. Der eigentliche Crash beim Bitcoin hat noch gar nicht begonnen und steht noch aus, wobei dieser völlig wertlos werden könnte. Die Blockchain-Technologie hat sich im großen Maßstab als ineffizient herausgestellt und neue Technologien wie Tangle oder Hashgraph, die viel effizienter und besser sind, stehen längst zur Verfügung. Gelingt es den Programmierern der Bitcoin-Blockchain nicht sehr schnell das Problem der hohen Transaktionsgebühren und der langsamen Transaktionszeit zu beheben, so wird der Bitcoin vom Markt verschwinden. Selbst wenn das Problem gelöst werden sollte (Lightning Network), so bleiben die hohen Kosten an den Schnittstellen und den Zahlungsanbietern sowie weitere Risiken, weshalb eine ernsthafte Konkurrenz zu Paypal und Co. sehr fraglich ist. Gelänge es, all diese Probleme zu beseitigen, so bleibt als ultimative Hürde der Staat, der die Schnittstellen zur realen Welt verbieten kann.

Dem Bitcoin scheint keine rosige Zukunft bevorzustehen. Immerhin wird die Bitcoinmanie als größte Spekulationsblase – noch vor der Tulpenzwiebelblase – in die Geschichtsbücher eingehen. Geld, im Sinne der Österreichischen Schule, war der Bitcoin nie und die vielerorts verwendete Analogie zum Gold erscheint anhand der Fakten völlig absurd. Eine Gefahr ist jedoch der von der Bitcoinmanie verstärkte Modetrend zur digitalen bargeldlosen Gesellschaft, die der staatlichen Bargeldabschaffung unter die Arme hilft. Die Bitcoinjünger werden damit unbewusst zum Totengräber der Anonymität und Freiheit, indem sie der Abschaffung des Bargeldes Vorschub leisten.

Letztlich bleiben den Menschen Gold und Silber als Geld des freien Marktes, das sich seit 5.000 Jahren bewährt hat und völlig anonym ist. Wenn die Blase am Aktienmarkt in der kommenden Stagflation zumindest real platzen und die Kurse im Verhältnis zu Gold um 90% in den Keller rauschen werden, bleiben Gold und Silber der gesuchte sichere Hafen, um Vermögen zu schützen. Exorbitante Gewinne, ähnlich jenen, die aktuell bei den Kryptowährungen zu erzielen waren, werden dann bei den Edelmetallen und Minen zu verbuchen sein. Gold und Silber sind im Vergleich zu anderen Assetklassen, sowie zur Inflation der Geldmenge, völlig unterbewertet und bieten derzeit ein ideales antizyklisches Investment auf Sicht der kommenden Dekade.

© Blaschzok Financial Research

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: www.BlaschzokResearch.de | www.goldsilbershop.de

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