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Philharmoniker Depot

22.08.14 Das Ende des Geldes

Hier in Frankreich ist das Wetter schlecht geworden. Es ist regnerisch und kühl. Meine Gedanken werden trübe…ich gebe den Katzen zusätzliche Nahrung. „Das scheint überall in der Welt zu geschehen“, so ein Freund. „Das Klima ändert sich. Hier in diesem Teil Frankreichs war es verlässlich sonnig und warm im Sommer. Jetzt weiß man nie, was für ein Wetter man bekommen wird.“ Einige glauben, an die globale Erwärmung. Andere sind vom Gegenteil überzeugt.

Ein Freund meinte: „Es geht um globale Abkühlung. Und das wird eine Katastrophe sein, welche erheblich größer sein wird als die Finanzkatastrophe, welche von Janet Yellen und der Fed versursacht wird.“ Heute südlich der Loire im Sommer 2014 sieht es so aus, als ob er Recht hat. Deshalb beschäftige ich mich heute mit Katastrophen. Ich mag diese. So wie einige Wein mögen, so mag ich Desaster.

Wird die „globale Erwärmung“ zu einer großen Katastrophe? Vielleicht. Aber mich interessiert dies mehr: Es gibt eine unbegrenzte Zahl an bekannten Unbekannten und unbekannten Unbekannten – alle davon könnten ein Desaster verursachen. Wir sind auf viele Arten verletzlicher als jemals zuvor in der menschlichen Geschichte. Was könnte eine größere Katastrophe verursachen? Das Wetter…Krieg…Krankheit…Hungersnot…die Reiter der Apokalypse sind immer noch bei uns. Aber jetzt haben wir iPhones statt Pferd und Pflug…

Kein Sicherheitsnetz

Stellen Sie sich ein paar Jahre mit kühleren Sommern auf der nördlichen Hemisphäre vor, und Trockenheit in Australien und Südamerika – den einzigen größeren Nahrungsmittelproduzenten südlich des Äquators. Das könnte die Nahrungsmittelproduktion der Welt leicht um 10% sinken lassen. Die Vorräte wären schnell aufgebraucht. Was würden die Menschen essen? Das zeigt das Offensichtliche: Es gibt heute viel mehr Leute als früher. Das letzte größere Desaster in Frankreich passierte 1940. Die Nazis fielen ins Land ein und überwältigten die französische Armee. Es folgte komplettes Chaos. Jeder floh in den Süden des Landes, um der Invasionsarmee zu entkommen. Das war ein politisches und militärisches Desaster. Aber es führte nicht zu Millionen ziviler Toter. Denn 70% der Franzosen lebten damals immer noch auf dem Land, sie hatten ein Sicherheitsnetz, das funktionierte. Es gab keine teuren staatlichen Wohlfahrtsprogramme. Die Leute waren daran gewohnt, für sich selbst zu sorgen. Sie lagerten Getreide und Kartoffeln. Sie wussten, wie man Gemüsegärten anlegt. Und selbst wenn sie in der Stadt lebten, hatten sie normalerweise enge Verwandte auf einem Bauernhof nicht weit entfernt.

Tausende Jahre lang hatten sie sich daran gewöhnt, sich vor Hungersnöten zu schützen. Kühe, Schafe, Pferde – das konnte alles in ein Abendessen verwandelt werden. Im Extrem galt das auch für Haustiere, Ratten und Tauben. Die Franzosen erinnerten sich noch an die Belagerung von Paris im Jahr 1870, als die Restaurants Ratten, Katzen und Hunde servierten…und Tiere aus dem Zoo. Cotelettes de chien aux petits pois (Hunderippchen mit Erbsen) war einer der Favoriten.

70 Millionen könnten hungern

Aber im heutigen Frankreich – wie in den USA – leben die meisten Menschen in urbanisierten Konglomeraten. Sie haben nur für wenige Tage Lebensmittel in Reserve. Um mehr zu erhalten, hängen sie von einem komplexen System der „just in time“ Lagerhaltung ab. Heute gibt es 7 Milliarden Menschen auf der Welt – doppelt so viele wie 1940. Und die Nahrungsmittelproduktion der Welt ist gerade genug, sie zu ernähren. Sollte die Nahrungsmittelproduktion um 10% sinken, dann könnten deshalb einfacher Berechnung zufolge 70 Millionen Menschen hungern. Und die Nahrung ist auch nicht da, wo die Menschen sie brauchen. Sie ist nicht überall im Land verteilt auf kleinen Farmen. Sie ist auf großen Farmen – oft einen Kontinent entfernt von denen, welche sie essen möchten.

Treibstoff ist lebenswichtig. Unser monetäres System hängt von elektronischen Transaktionen ab, welche vermerken, wer wem was schuldet. Wenn das elektrische System ausfällt…dann fällt auch die Wirtschaft aus. Dann wird auch unser Sicherheitsnetz scheitern. In den USA gibt es heute ca. 100 Mio. Menschen, welche von Zahlungen der Regierung abhängen. Diese Auszahlungen erfolgen elektronisch. Viele dieser Menschen haben normalerweise keine Ersparnisse, keine Vorratslager an Nahrung oder Medizin, keine Gärten, keinen Treibstoff. Sie würden innerhalb von Stunden verzweifeln. Und dann ist da natürlich das System des Fiat-Geldes. Wie wir in Simbabwe gesehen haben, bricht die Wirtschaft zusammen, wenn das Geld seinen Wert verliert.

Arbeiter arbeiten nicht für nichts. Produzenten produzieren nicht. Die Regale bei Walmart, normalerweise voll mit Produkten von überall, sind plötzlich leer. Dann werden wir froh sein, dass wir so viele fette Haustiere haben!

Dieser Bericht wurde nicht geprüft. Für Richtigkeit der Angaben übernimmt Silbernews keine Haftung.
Quelle: http://www.investor-verlag.de

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