Werden die Kurse von Gold und Silber jetzt wieder steigen? als interessierter Marktbeobachter wissen Sie: Seit fast vier Jahren ist Gold in einer Abwärtsbewegung. Die Dauer dieser Abwärtsbewegung hat viele Goldanleger frustriert, manche verabschiedeten sich vom Markt. Der Goldpreis fiel und fiel. Kontinuierlich reduzierte sich der Preis. Fallende Kurse zerren an den Nerven der Anleger. „Kann Gold überhaupt noch steigen?" - fragten Sie sich möglicherweise.
Im September 2011 war die Situation eine ganz andere: Gold war auf über 1.900 US-Dollar gestiegen. In den zehn Jahren zuvor, seit 2001, hatte sich der Goldpreis fast verachtfacht. Viele Anleger waren sich 2011 weitgehend sicher, dass Gold noch weiter steigen würde. Der Optimismus war groß. An eine größere Korrektur dachte kaum jemand, an eine endgültige Trendumkehr noch weniger.
Oft kommt es anders, als die meisten Anleger erwarten
Bullenmärkte beginnen mit Pessimismus, wachsen in der Skepsis, reifen im Optimismus und sterben in der Euphorie - meinte einst John Templeton, Gründer der gleichnamigen Fondsgesellschaft. Da ist etwas Wahres dran. Stimmungen der Anleger sind häufig eine gute Kontraindikation. 2011 herrschte im Goldmarkt Optimismus vor, die Kurse fielen im Anschluss für lange Zeit. Jetzt ist es genau umgekehrt: Es herrscht Pessimismus vor. Werden die Kurse jetzt für längere Zeit steigen?
Natürlich sollten wir nicht nur auf Basis von Stimmungsindikationen Anlageentscheidungen treffen. Schließlich könnte die Stimmung noch länger schlecht bleiben, oder der Markt tritt in eine Seitwärtsbewegung ein und die Stimmung neutralisiert sich. Stimmungen alleine machen also noch keinen Kurs. Es muss eine weitere treibende Kraft dahinter stecken, die einen Anstieg verursacht. Was könnte die treibende Kraft hinter dem Goldpreis sein?
Gold ist eine alternative Währung - und steigt bei Schwäche der konventionellen Währungen
Ökonomisch gesehen ist Gold kein gewöhnlicher Rohstoff, sondern ein liquider Wertspeicher. Sein Preis steigt tendenziell, wenn die sogenannte Realverzinsung niedrig ist. Bei der Realverzinsung handelt es sich um die Verzinsung der Sparguthaben abzüglich der Inflationsrate. Die Sparer achten darauf, wie hoch ihr Zinserlös nach Abzug der Geldentwertung ist. Dies war die Haupttriebkraft hinter dem Goldpreisanstieg der 1970er-Jahre und der zwischen 2001 und 2011.
Goldpreis in US-Dollar je Feinunze, Realverzinsung USA, 1968 bis 2015
Eine geringe Realverzinsung ist Treibsatz für den Goldkurs.
Quelle: FRED (Federal Reserve Bank of St. Louis)
Realzins dürfte niedrig bleiben
Aktuell liegen die Renditen niedrig. Trotz geringer Inflation liegt somit eine niedrige Realverzinsung vor. Gleichzeitig sind die Staaten stark verschuldet. Das Bemühen der Zentralbanken sollte daher weiterhin darin liegen, die Zinsen niedrig zu halten. Andernfalls droht, dass die Schulden nicht mehr bedient werden können. Daher dürften sie weiterhin einen Zinssatz nahe oder sogar unterhalb der Inflationsrate anstreben. Das bedeutet aber eine niedrige Realverzinsung für Investoren - und somit langfristig beste Aussichten für Gold.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Dimitri Speck, Chefanalyst Sicheres Geld
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Quelle: http://www.investor-verlag.de